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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes
Autoren: Iris Johansen
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Wohnung, aber ich bin nicht viel dort.«
    »Das sehe ich.« Ihre Füße sanken in dem kühlen,
    weichen Sand ein und sofort ging es ihr besser. Das Geräusch der Brandung beruhigte sie, genau wie das Zusammensein mit Joe. Sie kannten sich so gut, es war fast, als wäre sie allein. Nun, nicht völlig. Joe ließ nie einen Zweifel daran, wer und was er war. Es war einfach so, dass sie gut harmonierten. »Du passt nicht gut auf dich auf. Du wirkst erschöpft. «
    » Ich habe eine harte Woche hinter mir. « Er passte sich ihrem Tempo an und ging eine Weile schweigend neben ihr her. »Hat deine Mutter dir von Talladega erzählt? «
    »Was?«
    »Das hatte ich auch nicht erwartet. Es stand in allen Zeitungen, aber sie würde dir nichts erzählen, was dich von hier wegholen würde.«
    Sie erstarrte. »Was ist passiert?«
    »An einem Steilhang in der Nähe der Wasserfälle hat man neun Skelette gefunden. Eins davon von einem
    kleinen, weißen Mädchen. «
    »Wie ... klein?«
    »Sieben oder acht Jahre alt.«
    Sie holte tief Luft. »Wie lange hat sie in der Erde gelegen? «
    »Die erste grobe Schätzung besagt, zwischen acht und zwölf Jahren. Vielleicht ist es ja nicht Bonnie, Eve. Die anderen Gebeine sind von Erwachsenen, und soweit
    wir wissen, hat Fraser nur Kinder getötet. «
    »Soweit wir wissen, ja. Aber er hat nichts ausgesagt.«
    Ihre Stimme klang gepresst. »Der Scheißkerl hat nur gegrinst und geschwiegen. Er hat nur gesagt, dass er sie vergraben hat, und das war's ... «
    »Beruhige dich.« Joe nahm ihre Hand und drückte sie sanft. »Ganz ruhig, Eve.«
    »Ich soll ruhig bleiben? Bonnie ist womöglich gefunden worden und du sagst mir, ich soll ruhig bleiben! «
    »Ich möchte nicht, dass du dir unnötig Hoffnungen machst. Das Kind könnte auch älter gewesen sein.
    Und wir wissen nicht genau, wie lange es in der Erde gelegen hat. «
    »Aber sie könnte es sein.«
    »Die Möglichkeit besteht.«
    Sie schloss die Augen. Bonnie.
    »Aber genauso gut könnte es ein anderes Kind sein.«
    »Ich könnte sie nach Hause holen«, flüsterte sie.
    »Könnte ich doch nur meine Kleine nach Hause
    holen.«
    »Eve, du hörst nicht zu. Es ist sehr unwahrscheinlich. «
    »Ich habe es gehört und habe es verstanden.« Aber vielleicht war sie näher am Ziel, als sie es in den Jahren zuvor je gewesen war. Vielleicht war es Bonnie.
    »Gibt es Zahnbefunde?«
    Er schüttelte den Kopf. »In keinem der Schädel waren Zähne vorhanden. «
    »Wie bitte? «
    »Wir gehen davon aus, dass der Mörder die Zähne
    entfernt hat, um die Identifikation zu erschweren. «
    Sie zuckte zusammen. Cleverer Schachzug. Brutal,
    aber clever. Fraser war clever gewesen. »Aber es gibt noch die DNA-Analyse. Konntet ihr genug Proben
    entnehmen? «
    »Wir haben Proben vom Knochenmark. Es wird im
    Labor untersucht. Aber es kann eine Weile dauern, bis die Ergebnisse vorliegen. «
    »Können wir nicht das Labor einschalten, mit dem wir beim letzten Mal zusammengearbeitet haben?«
    »Teller macht keine eine DNA-Analysen mehr. Er war ziemlich genervt von dem Medienrummel, den ihm
    unser letzter Auftrag beschert hat.«
    »Und, wie lange wird es dauern?«
    »Mindestens vier Wochen. «
    »Nein. Dann werde ich verrückt. Ich muss es wissen. «
    Sie atmete tief durch. »Werden sie mir gestatten, die Gesichtsrekonstruktion durchzuführen?«
    »Bist du sicher, dass du das möchtest?«
    »Natürlich will ich das.« Zu sehen, wie Bonnies
    Gesicht unter ihren Händen zum Leben erweckt
    wurde...
    »Das könnte traumatische Folgen für dich haben.« »Ist mir egal.«
    »Mir aber nicht«, gab er scharf zurück. »Ich kann es nicht ertragen, dich leiden zu sehen.« »Ich werde nicht leiden.«
    »Zum Teufel noch mal, du leidest doch jetzt schon.«
    »Ich muss es tun, Joe. «
    »Ich weiß.« Er sah aufs Meer hinaus. »Deshalb bin ich ja hergekommen.«
    »Kannst du dafür sorgen, dass sie mich das machen lassen?«
    »Das ist schon geklärt.«
    »Gott sei Dank.«
    »Vielleicht begehe ich damit den größten Fehler meines Lebens. «
    »Nein, du hast genau das Richtige getan, genau das Richtige für mich.«
    » Schwachsinn. « Er machte sich auf den Weg zurück zum Haus. »Es ist eher das Alleregoistischste, was ich je in meinem Leben getan habe.«
    »Kannst du mir mehr über die Morde sagen?«
    »Im Flugzeug werde ich dich mit den Einzelheiten
    vertraut machen. Ich habe Tickets für uns beide für den Flug morgen Nachmittag von Tahiti. Ist das zu früh? «
    »Nein.« Logan. Sie musste es
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