Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
Recht. «
    »Und, tut es dir gut?«
    »Nein, irgendwie ... fehlt was.«
    » Ein Zweck. «
    Es überraschte sie nicht, dass Joe sie verstand. Er hatte sie immer verstanden. »Es geht um die
    Verschwundenen. Ich könnte mehr dazu beitragen,
    den Verschwundenen ihr Zuhause zurückzugeben.
    Logan glaubt, ich bräuchte mehr Distanz dazu. Er
    meint, ich solle diese Arbeit aufgeben, er findet, dass ich mir den Beruf ausgesucht habe, der mir am
    meisten schadet. «
    »Und was antwortest du ihm?«
    »Dass er sich um seinen eigenen Kram kümmern
    soll.« Sie verzog das Gesicht. »Dasselbe, was ich dir sage. Ich wünschte, ihr beide würdet begreifen, dass ich ohnehin tue, was ich für richtig halte, egal, was ihr darüber denkt.«
    Joe lachte. »Daran habe ich nie gezweifelt. Logan vermutlich auch nicht. Darf ich deine Kunstwerke mal sehen? Ich habe dich bisher nur an Schädeln arbeiten sehen. «
    »Vielleicht später.« Sie warf ihm einen
    durchdringenden Blick zu. »Wenn du dich Logan
    gegenüber anständig benimmst.« Sie bog in die
    Auffahrt ein, die zu einer riesigen weißen Villa führte.
    »Er ist unglaublich nett zu mir, ich möchte nicht, dass du seine Gastfreundschaft missbrauchst.«
    »Ein hübsches Haus. Wo arbeitest du?«
    »Am Strand neben dem Haus hat Logan mir ein Labor bauen lassen. Hör endlich auf, immer das Thema zu wechseln. Wirst du nett sein zu Logan?«
    »Du nimmst ihn ja richtig in Schutz. Soweit ich mich erinnere, kann Logan selbst auf sich aufpassen.«
    »Ich nehme meine Freunde immer in Schutz.«
    »Nur deine Freunde?« Er musterte sie eindringlich.
    »Die Liebhaber nicht?«
    Sie wandte den Blick von ihm ab. »Liebhaber können auch Freunde sein. Hör auf, mir auf den Zahn zu
    fühlen, Joe. «
    »Ist dir nicht wohl bei meinen Fragen? Oder bei der Sache selbst? Übt er zu viel Druck aus?«
    »Nein, du bist derjenige, der Druck ausübt.« Sie parkte vor dem Haus und sprang aus dem Wagen. »Hör
    endlich auf.«
    » Schon gut. Ich denke, ich weiß die Antwort schon.«
    Er nahm seinen Koffer vom Rücksitz. »Wenn ich
    geduscht habe, bin ich bestimmt weniger kratzbürstig.
    Soll ich Logan jetzt gleich begrüßen oder möchtest du mir lieber erst zeigen, wo ich mein müdes Haupt betten kann? «
    Weniger kratzbürstig war eindeutig besser. »Es reicht, wenn du uns zum Abendessen Gesellschaft leistest. «
    »Wenn ich mich fürs Abendessen in Schale werfen
    soll, musst du mich wohl in die Küche verbannen. Ich habe nur diesen einen Koffer dabei.«
    »Bist du verrückt? Du weißt genau, dass ich nicht so vornehm bin. Ich ziehe mich nur deshalb mehrmals
    täglich um, weil es hier so heiß ist. «
    »Man kann nie wissen. Neuerdings verkehrst du ja in gehobenen Kreisen. «
    »Logan ist nicht so. Zumindest nicht hier auf der Insel.
    Wir leben hier genauso zwanglos, wie ich es von
    Atlanta gewöhnt war. «
    »Er ist ganz schön clever.«
    »Er arbeitet sehr viel. Genauso viel wie früher in den Staaten. Und dann spannt er gern aus, wenn er die Möglichkeit hat.« An der Haustür blieb sie stehen.
    »Warum bist du hergekommen, Joe? Hast du Urlaub?«
    »Nein, nicht direkt.«
    »Was soll das heißen? «
    »Na ja, ich hatte noch ein paar Wochen gut. Ich habe reichlich Überstunden gemacht, während du dir hier im tropischen Glück die Sonne auf den Bauch scheinen lässt. «
    »Und warum sagst du, dass du >nicht direkt< Urlaub machst? Warum bist du hier, Joe? « »Um dich zu
    sehen.«
    »Nein, sag es mir.«
    Er lächelte. »Um dich nach Hause zu holen, Eve.«
    Logan trat vom Fenster weg, als sie in sein
    Arbeitszimmer kam. »Wo ist er?«
    »Ich habe ihm sein Zimmer gezeigt. Du wirst ihn beim Abendessen treffen. « Sie kräuselte die Nase. »Ich weiß, dass du es kaum erwarten kannst.«
    »Mistkerl.«
    Sie seufzte. Es ärgerte sie, dauernd zwischen diesen Männern, die sie beide mochte, die Vermittlerin spielen zu müssen. »Ich hätte ihn auch in Tahiti treffen
    können. Du hast mir versprochen, ihn freundlich zu behandeln. «
    » So freundlich, wie er sich mir gegenüber verhält. «
    Logan hielt ihr seine Hand hin. »Komm her, ich möchte dich fühlen.«
    Sie ging zu ihm und nahm seine Hand. » Warum? «
    Er gab keine Antwort. »Wir wissen beide, warum er hier ist. Hat er schon mit dir gesprochen?«
    »Er hat nur gesagt, er will mich nach Hause holen.«
    Er stieß einen leisen Fluch aus. »Und was hast du ihm geantwortet? «
    »Nichts. «
    »Du kannst hier nicht weg, verdammt noch mal. Du
    wirst nur wieder in dieses
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher