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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes
Autoren: Iris Johansen
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hör auf, über Logan herzuziehen. Ihr habt euch schon immer angeknurrt wie zwei Pitbulls. « Sie ging ihm voraus zum Jeep.
    »Und hier ist er dein Gastgeber, also versuch, dich anständig zu benehmen. «
    »Vielleicht.«
    »Joe.«
    Er lächelte. »Ich werde mir Mühe geben.«
    Sie atmete erleichtert auf. »Hast du Mom getroffen, bevor du abgereist bist?«
    »ja, sie lässt dir Grüße ausrichten. Du fehlst ihr.«
    Eve kräuselte die Nase. »Nicht sehr. Sie ist immer noch mit Ron liiert. Hat sie dir erzählt, dass sie in ein paar Monaten heiraten wollen? «
    Er nickte. »Und wie findest du das?«
    »Was glaubst du wohl, wie ich es finde? Ich kann mir für sie nichts Besseres vorstellen. Ron ist nett und Mom hat eine gute Beziehung verdient. Ihr Leben war hart genug.« Das war noch untertrieben. Ihre Mutter war in den Slums aufgewachsen, war jahrelang
    drogensüchtig gewesen und hatte im Alter von
    fünfzehn Jahren Eve in dieser albtraumhaften
    Umgebung zur Welt gebracht. »Es ist gut, dass sie jemanden hat. Sie brauchte immer jemanden und ich selbst war meistens viel zu beschäftigt, als dass ich ihr die nötige Aufmerksamkeit hätte schenken können. «
    »Du hast getan, was du konntest. Du warst immer eher wie eine Mutter als wie eine Tochter zu ihr. «
    » Lange Zeit war ich zu verbittert, um für sie da zu sein. Erst nachdem Bonnie geboren wurde, haben wir es geschafft, die Kluft zu überbrücken.« Bonnie. Die Geburt ihrer Tochter hatte Eves ganzes Leben
    verändert. »Mom wird es jetzt besser haben.«
    »Und was ist mit dir? Du hast auch nur sie.«
    Eve ließ den Motor des Jeeps an. »Ich habe meine
    Arbeit.« Sie lächelte ihn an. »Und ich habe dich, wenn du nicht gerade mit mir schimpfst. «
    » Du erwähnst Logan nicht. Freut mich. «
    »Wolltest du mich testen? Ich mag Logan sehr. «
    »Aber noch hat er dich nicht am Wickel.« Joe nickte zufrieden. »Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass es ihm gelingen würde. «
    »Wenn du nicht damit aufhörst, über Logan zu reden, werfe ich dich hier an der Straße aus dem Wagen,
    dann kannst du nach Tahiti zurück trampen.«
    »Ganz schön fies. Hier legt kein Schiff an.«
    »Genau.«
    »In Ordnung. Ich bin hier eindeutig im Nachteil.«
    Ja, allerdings. Und es kam selten vor, dass Joe im Nachteil war. »Wie geht's Diane? «
    »Gut.« Er zögerte. »In letzter Zeit sehe ich sie nicht häufig. «
    »Die Frau eines Polizisten führt ein Scheißleben.
    Schon wieder ein komplizierter Fall? «
    »Der komplizierteste überhaupt.« Er ließ den Blick über das Meer schweifen. »Aber ich hätte sie auch so nicht gesehen. Unsere Scheidung wurde vor drei
    Monaten rechtskräftig. «
    »Wie bitte?« Eve war schockiert. »Warum hast du mir nichts davon gesagt? «
    »Da gab's nicht viel zu sagen. Diane konnte sich nie daran gewöhnen, mit einem Polizisten verheiratet zu sein. Sie wird glücklicher sein ohne mich.«
    »Warum hat Mom es mir nicht erzählt?«
    »Ich hatte sie gebeten, dich nicht zu beunruhigen. Du solltest dich einfach nur ausruhen. «
    » O Gott, das tut mir Leid, Joe. « Sie schwieg eine Weile. »Bin ich daran Schuld?«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Du bist mein Freund, du hast mir geholfen.
    Meinetwegen bist du angeschossen worden, du wärst beinahe gestorben. Ich weiß, dass sie sauer auf mich war. «
    Er leugnete es nicht. »Es wäre auch so passiert. Wir hätten nie heiraten dürfen. Es war ein Fehler.« Er wechselte das Thema. »Woran arbeitest du, seit du hier bist?«

    Sie warf ihm einen frustrierten Blick zu. Die Scheidung musste ihn tief getroffen haben und sie hätte ihm gern geholfen. Aber er war ihr schon immer ausgewichen, wenn die Rede auf seine Ehe gekommen war.
    Vielleicht würde sie später mehr von ihm erfahren.
    »Ich habe nicht besonders viel zu tun. Meistens
    Mischbilder und Altersbestimmungen. Ein paar Fälle von Gesichtsrekonstruktion, die mir die Kriminalpolizei Los Angeles geschickt hat. « Sie verzog das Gesicht.
    »Ich habe schnell herausgefunden, dass die meisten Dienststellen Leute bevorzugen, die auf dem Festland leben. Ich bin hier ziemlich weit ab vom Schuss. Ich beschäftige mich sogar mit Bildhauerei, um etwas zu tun zu haben. «
    »Und befriedigt dich das?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Also eher weniger?«
    »Es kommt mir ... seltsam vor.«
    »Die meisten Leute würden es seltsam finden, mit
    Schädeln zu arbeiten. Was sagt Logan dazu? «
    »Logan glaubt, dass gewöhnliche Bildhauerei mir gut tut. Wahrscheinlich hat er
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