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Im Leben wird dir nichts geschenkt.

Im Leben wird dir nichts geschenkt.

Titel: Im Leben wird dir nichts geschenkt.
Autoren: Brigitte Nielsen
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unsere Energie nicht daran verschwenden sollten, Dinge ändern zu wollen, die nun einmal nicht zu ändern sind.
    Es ist eine gute Übung, eine Liste von all dem in unserem Leben aufzustellen, was wir gerne anders hätten. Nun zählen Sie durch, auf wie viele Punkte Sie kommen. Im Durchschnitt wird es etwa eine Handvoll sein. Nun streichen Sie die Dinge, an denen Sie nie etwas ändern werden können. Fühlt sich das gut an? Jetzt haben Sie nur noch die Dinge vor sich, die Sie aktiv ändern können. Es gibt so vieles, was Sie immer noch mit Ihrem Leben erreichen können, doch es wartet nicht auf Sie. Die Gelegenheit wird vorübergehen, wenn Sie sie nicht beim Schopfe packen. Setzen Sie Prioritäten, und Sie stellen fest, dass Sie Ihre kleine Nische in der Welt wirklich verändern können.

    Jamaika erwies sich tatsächlich als der Urlaub, den wir alle brauchten. Wir hatten eine großartige Zeit miteinander, und das war so wichtig – unsere Familie hatte so viel Zeit verloren, und wir hatten einiges nachzuholen. Die Kinder liebten Mattia. Er war ihnen ein richtiger Freund, und sie nahmen ihn an. Sie nannten ihn Onkel Matt. Auch wenn er Teil der Familie geworden war, versuchte er nie, ihnen den Vater zu ersetzen, und genauso sollte es auch sein. Dies war das erste Mal, dass ich als Erwachsene ein Gefühl der Verbundenheit und des familiären Zusammenhalts erlebte. Wir taten all die ganz gewöhnlichen Dinge, die das Leben lebenswert machen – machten Spiele, sahen fern, aßen zusammen. Mehr wollte ich gar nicht. Niemand wurde angeschrien und niemand brüllte. Wir verbrachten viel Zeit damit, einfach nur zu erzählen, was gerade in unserem Leben passierte, ob es Freundinnen betraf oder die Arbeit. Ich gehörte nicht zu den Müttern, die sich nur für die Schulnoten ihrer Kinder interessieren. Ich wollte auch wissen, was sie auf ihren iPods hatten, welche Kleidermarken sie am liebsten mochten und wohin sie abends am liebsten ausgingen. Als ich ihnen all diese Fragen stellte, überlegte ich, was sich über die Jahre tatsächlich geändert hatte – ich oder sie oder eine Mischung aus beidem? Sie waren inzwischen keine Kinder mehr, sondern junge, gut aussehende Männer, und ich wollte gern an ihrem Leben teilhaben.
    Zugleich kann und darf ich nie vergessen, dass das Alkoholproblem ein Teil meines Lebens war und immer bleiben wird. Es ist eine chronische Krankheit, an der ich jeden Tag arbeiten muss. Selbst wenn ich wieder zu Hause in den Hollywood Hills bin, werde ich mir einschärfen müssen: Keine hektischen Grillpartys mehr in unserem Garten, nicht ein einziges Glas Champagner bei einem Empfang, jetzt nicht mehr. Nicht einmal, wenn dieses Buch erscheint. Ich werde weiterhin zu Treffen der Anonymen Alkoholiker gehen, und wenn ich merke, dass ich ins Wanken gerate, werde ich mich am Riemen reißen und weitermachen.
    Ich musste viele Freunde hinter mir lassen. Nicht, weil sie schlechte Menschen waren, sondern weil sie auf meine neue Lebensweise einen schlechten Einfluss ausgeübt hätten. Früher einmal hatte ich Angst, auch nur ein einziges Treffen mit einem Bekannten zu verpassen, um nicht am Ende allein zu sein, doch jetzt habe ich eine ganze Reihe meiner italienischen Freunde auf meinem Handy gelöscht. Heute umgebe ich mich nur noch mit meinen echten Freunden und meiner Familie – und für sie würde ich alles tun. Ich weiß, dass ich ihnen mein Leben verdankte, und vielleicht kann ich irgendwann einmal etwas Ähnliches für sie tun.
    So wie meine eigenen Jungen erwachsen werden, freue ich mich auch darauf, zu sehen, wie sie in ihrer eigenen beruflichen Laufbahn Fuß fassen und vielleicht bald selbst Kinder haben. Ich glaube, ich werde die beste Großmutter der Welt sein. Ich hoffe, dass ich Enkelkindern dasselbe Gefühl, geliebt zu werden, geben kann, wie meine eigene Großmutter damals mir. In den guten Zeiten werde ich an der Seitenlinie stehen und sie anfeuern und sie nach Kräften unterstützen, wenn es einmal schwierig für sie wird. Ich möchte gerne die zehn Jahre wieder gut machen, in denen ich mich meiner Affäre mit der Flasche gewidmet habe.
    Schließlich will ich auch den Menschen etwas entgegensetzen, die mich zwanzig Jahre nach meiner Scheidung von Sylvester immer noch Gitte Stallone nennen. Sie sehen mich wie eine Comicfigur, nachdem sie mich schon vor langer Zeit als hoffnungslose Schauspielerin abgeschrieben haben. Ich möchte mir gerne die Träume erfüllen, die ich gehabt habe, seit ich damals beim
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