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Im Glanz Der Sonne Zaurak

Im Glanz Der Sonne Zaurak

Titel: Im Glanz Der Sonne Zaurak
Autoren: Michael Szameit
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Sicher, es kann ein Jahr und länger dauern. So lange, bis die Rätsel um Lanzett X gelüftet sind. Bis dahin werden wir uns gedulden müssen.“
    „Ich kann etwas Ruhe brauchen“, wirft Osmar trocken ein. „Das war alles ein bißchen zuviel für den Anfang.“
    Pyron setzt seine Gedanken fort. „Und da sagen die alten Hasen immer, Erkunderdienst sei reine Routine…“
    Eine Meldung aus dem Observatorium unterbricht das G e spräch. „OBS an Brücke. Chefnavigator, mit dem Schlund stimmt etwas nicht. Was es ist, können wir nicht genau sagen. Wenn es so etwas gäbe, würde ich es Massenpulsation nennen. Die Gravitation ändert sich rhythmisch in Dimensionen, die unvorstellbar sind!“
    „Brücke an OBS“, antwortet Askart. „Verstanden. Keine Sorge, Jungs, wir fliegen eine weite Schleife, um dem Schlund auszuweichen. Zeichnet alles auf, damit sollen sich die Physiker zu Hause beschäftigen. Ende.“ Dann sagt er zu Algert: „Ponape, geben Sie den Raumsektor null zwo neun Strich siebenzwo auf den Bildschirm. Wir wollen das mal beobachten. Bei extremen Gravitationsschwankungen müßte man scheinbare Ortsverä n derungen der Sterne in diesem Sektor erkennen.“
    „Zu Befehl, Chefnavigator.“ Algert tippt den Kode ein, und Sekunden später füllt ein merkwürdiges Bild den Schirm aus. Das All scheint zu wabern und zu kochen. Die glitzernden Lichtpunkte der Sterne schwimmen in ihm wie auf der Dünung eines Ozeans.
    „Toll!“ ruft Pyron fasziniert.
    Algert mustert ihn abschätzend und bemerkt: „Zweifellos ein neues Phänomen. Dort müssen Kräfte toben, von denen wir keine Vorstellung haben. Aber ob man das so einfach mit ‘toll’ abtun kann, wage ich zu bezweifeln.“
    „Schaut doch, diese Raumdeformationen. Gigantisch!“ Pyron läßt sich nicht beirren.
    „Da möchte ich jetzt nicht sein“, wirft Osmar trocken ein und beißt noch einmal in das Schnitzel.
    Da schrillt eine weitere Meldung durch die Zentrale. „OBS an Brücke! OBS an Brücke! Chefnavigator! Wir haben ein Flugobjekt geortet, mitten in diesem Gravitationsstrudel! Es handelt sich zweifellos um einen künstlichen Flugkörper, die Telemetrie ergibt eine Flugkurve, wie sie nur durch Antrieb s aggregate entstehen kann!“
    „Ich sehe nichts“, sagt Ekalla naiv in die entstandene spa n nungsgeladene Stille hinein.
    „Esel, wir haben doch die unvergrößerte Projektion auf dem Bildschirm“, antwortet Ponape unwillig.
    Askart befiehlt sofort: „Brücke an OBS! Schalten Sie uns das Bild runter, schnell!“
    Dann sehen sie es. Ein winziges Stäubchen treibt im Tosen der Gravitation. Mehr läßt die Vergrößerung des Tachyonenr a dars nicht erkennen, die Grenze des Auflösungsvermögens ist bereits erreicht.
    Algerts Lippen bewegen sich, aber er bringt kein Wort hervor.
    „Das kann nur ein Asteroid oder so etwas Ähnliches sein…“ preßt Askart hervor.
    „Aber das OBS hat doch gemeldet…“ Pyron verstummt, als Askart ihm mit einer schroffen Handbewegung das Wort abschneidet.
    Alle zucken wie vom Blitz getroffen zusammen, als Algert aufbrüllt: „Das ist Leander! Das kann nur Leander sein!“
    „Unsinn, Ponape, Malden ist tot!“ weist Askart ihn scharf zurecht.
    „Das ist ein Gleiter! Das ist Leander!“ Askart packt ihn am Oberarm und schüttelt den Kadetten. „Ponape! Woher soll Malden, selbst wenn er noch am Leben wäre, einen Gleiter haben? Überlegen Sie doch! Das ist ein totes Stück Materie!“
    Sargon schaltet sich ein, gelassen und ruhig wie immer. „Die Telemetrie ist unbestechlich, Chefnavigator. Wenn es sich um ein totes Stück Materie handelt, dann besitzt dieses einen sehr lebendigen Antrieb…“
    Algert befreit sich aus dem harten Griff des Chefnavigators und schreit: „Wir reden und reden… Da sind Menschen in Gefahr! Wir müssen sie da rausholen!“
    Als die Kadetten zustimmend nicken, wird Askarts Stimme schneidend. „Unmöglich! Ich weiß besser als Sie, was es bedeutet, hilflos mit ansehen zu müssen, wie Gefährten umkommen. Aber selbst wenn das ein Raumschiff sein sollte… wir können ihnen nicht helfen. Dieser Gefahr darf ich die Leviathan und ihre Besatzung nicht aussetzen!“ Und als er die trotzigen Blicke Algerts bemerkt, fügt er hinzu: „Sehen Sie doch genau hin, Ponape! Die Leviathan würde auseinanderbr e chen, platzen wie ein Luftballon…“ Dann ruft er die Funkw a che. „Brücke an Funkwache! Auf allen Frequenzen die Notrufkanäle abhören. Sofort Meldung, wenn etwas
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