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Im Banne des schwarzen Schwertes

Im Banne des schwarzen Schwertes

Titel: Im Banne des schwarzen Schwertes
Autoren: Michael Moorcock
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brachte, und erwiderte: »Es ist nicht an uns, Gast, die Wahrheit zu definieren, wir können euch nur unsere unvollkommenen Gedanken anbieten. Sie könnten dich interessieren oder dir helfen, deine eigenen Wahrheiten zu finden.«
    »Ja, das stimmt«, sagte Rackhir, ohne genau zu wissen, womit er sich da einverstanden erklärte; er hielt es jedoch in diesem Augenblick für angebracht, Zustimmung zu signalisieren. »Und wir haben uns gefragt, ob ihr vielleicht ein paar Ratschläge hättet in einer Angelegenheit, die uns angeht - der Schutz unseres Tanelorns.«
    »Wir sind nicht so stolz, uns mit unseren Bemerkungen einmischen zu wollen. Wir sind keine mächtigen Geistwesen«, erwiderte der Sprecher milde, »und wir haben kein Vertrauen in unsere Entscheidungen, denn wer weiß, vielleicht sind sie nicht richtig und gründen sich auf falsch beurteilte Informationen?«
    »In der Tat«, sagte Lamsar und sagte sich, daß er diesen Wesen mit der eigenen gespielten Bescheidenheit schmeicheln mußte. »Was für ein Glück für uns, daß wir nicht Stolz mit Weisheit verwechseln, denn es ist der stille Mann, der die Augen offenhält und wenig sagt, der am meisten sieht. Wir sind uns wohl klar, daß ihr nicht überzeugt seid, eure Ratschläge oder Hilfe könnten uns nützen, doch nehmen wir uns euer Verhalten zum Vorbild und fragen bescheiden, ob ihr nicht eine Möglichkeit seht, Tanelorn zu retten?«
    Rackhir hatte den Windungen von Lamsars scheinbar simplen Argumenten kaum folgen können, doch er erkannte, daß die Grauen Lords sich freuten. Aus dem Augenwinkel beobachtete er Sorana. Sie lächelte vor sich hin, und die Art ihres Lächelns schien zu bestätigen, daß sie sich richtig verhielten. Sorana hörte aufmerksam zu, und Rackhir fluchte vor sich hin, daß die Lords des Chaos nun von allem erfahren würden und vielleicht in der Lage waren, jeden möglichen Gegenschlag vorwegzunehmen und aufzuhalten, sollte es ihnen wirklich gelingen, die Hilfe der Grauen Lords zu erringen.
    Der Sprecher verständigte sich mit seinen Genossen und sagte schließlich: »Selten haben wir Gelegenheit, solche mutigen und intelligenten Menschen zu begrüßen. Wie kann unser unbedeutender Verstand zu eurem Vorteil eingesetzt werden?«
    Rackhir erkannte plötzlich - und mußte darüber beinahe lachen -, daß die Grauen Lords in Wirklichkeit gar nicht besonders schlau waren. Die Schmeichelei hatte ihnen die gewünschte Hilfe verschafft.
    »Narjhan aus dem Chaos«, begann er, »führt eine riesige Armee menschlichen Abschaums -eine Bettlerarmee - und hat sich geschworen, Tanelorn zu zerstören und seine Bewohner zu töten. Wir brauchen magische Hilfe, wie immer sie auch geartet sein mag, um gegen einen so mächtigen Mann wie Narjhan anzutreten und gleichzeitig auch die Bettler zurückzuschlagen.«
    »Aber Tanelorn kann doch nicht vernichtet werden...«, sagte ein Grauer Lord. »Es ist ewig...«, warf ein anderer ein. »Aber diese Manifestation.«, murmelte ein dritter. »Ach ja.«
    »In Kaleef gibt es Käfer«, sagte ein Grauer Lord, der bisher noch nicht gesprochen hatte, »die ein besonderes Gift absondern.«
    »Käfer, Lord?« fragte Rackhir.
    »Sie sind so groß wie Mammuts«, sagte der dritte Lord, »können aber ihre Größe verändern. Und auch die ihrer Beute, wenn sie zu groß ist für ihren Schlund.«
    »Was das angeht«, warf der erste Sprecher ein, »gibt es eine Chimäre, die südlich von hier in den Bergen zu finden ist - sie kann ihre Gestalt verändern und haßt das Chaos, weil sie aus dem Chaos hervorgegangen ist und von ihm verlassen wurde, ehe sie eine eigenständige Gestalt gewinnen konnte.«
    »Dann gibt es da vier Brüder aus Himerscahl, die mit Zauberkräften ausgestattet sind«, sagte der zweite Lord, doch der erste sagte sofort:
    »Ihre Zauberkräfte nützen außerhalb unserer Dimension wenig. Ich hatte eher daran gedacht, den Blauen Zauberer wiederzubeleben.«
    »Zu gefährlich und überhaupt außerhalb unserer Möglichkeiten«, meinte sein Gefährte.
    Die Lords unterbrachen die Debatte eine Zeitlang, und Rackhir und Lamsar warteten schweigend.
    Endlich sagte der erste Sprecher: »Wir sind zu dem Schluß gekommen, daß die Bootsleute von Xerlerenes wohl am besten geeignet sind, euch bei der Verteidigung Tanelorns zu helfen. Ihr müßt die Berge von Xerlerenes aufsuchen und ihren See finden.«
    »Ein See«, sagte Lamsar, »in einer Bergkette. Ich verstehe.«
    »Nein«, sagte der Lord. »Ihr See liegt über den Bergen. Wir
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