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Im Bann des italienischen Millionaers

Im Bann des italienischen Millionaers

Titel: Im Bann des italienischen Millionaers
Autoren: Elizabeth Power
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fünfundachtzig ziemlich winzig wirkte. „Wenn du mit diesem unsäglichen Blödsinn fertig bist, würde ich dir gern etwas auf dem Computer zeigen. Ich habe schon einmal ein paar Ideen aufgeschrieben.“
    Lässig schlüpfte er aus seinem Jackett, warf es auf einen Stuhl und stützte sich mit einer Hand auf dem Schreibtisch ab, ehe er sich durch die ersten Entwürfe zu klicken begann.
    „Olivia hat recht“, bemerkte er nach ein paar Minuten angespannter Stille. „Du bist sehr gut!“
    Hätte er mir das vor ein paar Jahren gesagt, wäre ich außer mir gewesen vor Freude und Stolz! Jetzt empfand sie nur Erleichterung und ein sonderbares Bedauern.
    „Ja, ich glaube, für Farben und Formen habe ich ein besseres Gespür als für Menschen“, bemerkte sie spitz und blickte verstohlen auf ihre Armbanduhr.
    „Bist du in Zeitdruck?“, fragte er, ohne den Blick vom Monitor abzuwenden.
    „Ich habe noch einen Termin“, erwiderte sie nervös.
    „Einen Termin? Etwa ein romantisches Rendezvous?“
    Lächerlich! Sie hatte keine Rendezvous, erst recht keine romantischen! Aber das würde sie ihm natürlich nicht sagen. Dann konnte sie ihm ja gleich erzählen, dass sie seit jenem Sommer in Italien nicht einen einzigen Mann in ihre Nähe gelassen hatte. Aber wenn er unbedingt glauben wollte, dass es einen Lover in ihrem Leben gab, bitte sehr! Vielleicht war sie ja dann vor ihm sicher.
    „Damiano, bitte …“
    „Muss ja ein höchst bedeutsamer Typ sein, wenn du dich seinetwegen sogar zum Bitten herablässt“, bemerkte er mit einem spöttischen Lächeln.
    „Ich will nur pünktlich nach Hause.“
    Er lehnte sich wieder an die Tischkante und warf ihr einen langen prüfenden Blick zu. „Dass du einen Termin hast, kannst du mir beim besten Willen nicht weismachen. Keine Bange, cara mia! Wenn er etwas taugt, wartet er auf dich.“
    Krampfhaft bemüht, nicht zu besorgt zu wirken, schüttelte Riva den Kopf. Die Taktik, Damiano glauben zu lassen, es gebe einen anderen Mann in ihrem Leben, funktionierte ja glänzend! „Ich habe es versprochen.“
    Lässig nahm er sein Handy aus der Tasche und hielt es ihr unter die Nase. „Dann ruf ihn doch an.“
    „Wozu?“, fragte sie spitz. „Ich werde ja pünktlich gehen.“ Wieso musste er sie nur so provozieren?
    „Beeindruckend, deine Hingabe! Ist offensichtlich jemand ganz Besonderes!“
    „Ja, das ist er“, platzte sie heraus und bereute es augenblicklich.
    „So?“ Damianos Blick wurde kalt. „Aber die flüchtige Berührung eines anderen Mannes bewirkt, dass du vergisst, wie besonders er ist. Weiß er das?“
    Bei seinen gezielt verletzenden Worten wurde Riva dunkelrot. „Wenn du deine unfaire Attacke von vorhin meinst, du hast mich schlicht überrumpelt. Mehr war es nicht!“
    „Ach nein?“ Damiano zog die Augenbrauen hoch. Dann fuhr er in geschäftsmäßigen Ton fort: „Muss ich jetzt jeden Tag damit rechnen, dass du unsere Meetings ohne Vorankündigung abbrichst?“
    „Natürlich nicht“, murmelte sie. „Und wenn du pünktlich gewesen wärst, hätten wir auch pünktlich Schluss machen können!“
    „Wie du willst“, gab er nach einem Moment des Schweigens nach. „Aber in Zukunft sollte dein Job bei mir die allerhöchste Priorität haben. Klar?“
    Ohne ein weiteres Wort sammelte Riva ihre Unterlagen zusammen und stopfte sie in die Tasche. Dann nahm sie den Laptop unter den Arm und machte sich eilig auf den Weg.
    Klar? Wenn die Hölle einfriert!

3. KAPITEL
    Als Riva in ihrem kleinen Auto über das Kopfsteinpflaster des Innenhofes Richtung Ausfahrt rumpelte, zeigte die Uhr bereits zehn nach fünf.
    „Wie konnte das nur passieren?“, stieß sie frustriert hervor. Durch welche Tücke des Schicksals war sie in die Lage geraten, für Damiano zu arbeiten, nachdem sie ihn beinahe fünf Jahre erfolgreich gemieden hatte?
    Natürlich geriet sie jetzt auch noch in einen Stau! Je langsamer sie fuhr, desto schneller schienen die Erinnerungen auf sie einzustürmen.
    Riva wusste, was es bedeutete, arm zu sein. Chelsea war gerade einmal achtzehn Jahre alt gewesen, als sie zur Welt kam. Ihren Vater kannte sie nur flüchtig. Erst hatte er im Gefängnis gesessen, und kurz nach seiner Entlassung war er tödlich verunglückt.
    Die hübsche und künstlerisch begabte Chelsea Singleman hatte zwar nie über einen Mangel an potenziellen Ehemännern klagen können, die gern für sie und ihre kleine Tochter gesorgt hätten. Doch das war für die emanzipierte junge Frau nicht infrage
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