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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2
Autoren: cross
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ungewaschener Leiber wahr.
    Ich war umstellt.
    Ich versuchte, zur Tür zu krabbeln, durch die ich gerade hereingestolpert war, kroch durch die entweihende Pfütze, die ich selbst gemacht hatte, und stieß gegen haarige Schienbeine, vor denen ich mit einem Aufschrei zurückwich; ich erstarrte und wagte mich nicht zu rühren.
    Langsam stellten sich meine Augen auf die Dunkelheit ein.
    Ich war von Männern umringt.
    Es waren Jünglinge und Männer, die mich ausnahmslos alle anstarrten, wie ich, erstarrt vor Angst, auf dem Boden hockte. Ihre starren Augen schimmerten feucht und weißlich in dem spärlichen Licht, das seinen Weg zwischen den Häuten vor der Tür fand.
    Draußen brüllte ein hungriger Drache; ich fuhr zusammen. Von den anderen in der Hütte rührte sich niemand.
    Dann überlief mich ein machtvoller Schauer von Kopf bis Fuß. Meine Zähne schlugen fest zusammen, dann noch einmal und noch mal. Es hörte sich an, als würde jemand mit einem Stock über die Holzlatten eines Zaunes fahren. Ich presste die Kiefer zusammen, aber es nützte nichts. Die Zähne klapperten unaufhörlich. Gelähmt vor Angst, vermochte ich mich nicht vom Boden zu erheben.
    »Du bist ja ein Mädchen! «
    Mein Blick zuckte über die Gesichter, hin und her, rundherum.
    »Das bist du doch, he?« Die Stimme klang wie die eines reifen Mannes, und dennoch schwang die Unschuld der Jugend darin mit. Die Worte dagegen schienen ein wenig undeutlich, als wären die Lippen des Mundes, der sie aussprach, schlaff. Jemand in der Menge bewegte sich. Mein Blick zuckte dorthin.
    Ein korpulenter, breitschultriger Jüngling trat vor und zog verblüfft die Nase kraus. Seine kräftigen Arme hingen weit über seine Oberschenkel hinab, und seine Haltung war leicht gebeugt.
    Dann deutete er auf mich. »Mädchen können nicht in die Lehre gehen.«
    »Ich habe schon Bullen gedient.« Ich leckte meine trockenen Lippen, ich wollte Wasser.
    »Wo?«
    »Tieron. Konvent Tieron. Ich war eine Onai.«
    »Und?«
    Eine andere Stimme antwortete für mich, eine aus dem dunklen Schatten der Hütte. »Sie glaubt, sie kann dienen, weil sie beschnitten wurde, Eierkopf. Geläutert. Beschnitten, als heilige Frau.«
    Jemand kicherte, während einige der Jünglinge sich unsicher ansahen.
    Die Augen des Einfältigen weiteten sich, als er auf meine Lenden starrte. Lust zeichnete sich auf seinem großen, übergroßen Mondgesicht ab. Die Lähmung wich mit einem Schlag von mir, ich rappelte mich auf, während das Herz mir bis zum Hals schlug, und zog Kratts Umhang so fest um mich, wie ich konnte. Den Schmerz, den die Berührung des Stoffs auf meinem Rücken auslöste, ignorierte ich.
    »Du bist also ein Mädchen«, stieß der Gimpel hervor, ohne den Blick von meinem Schoß abzuwenden. »Wie sieht das aus, da, wo du beschnitten worden bist?«
    »Warum siehst du es dir nicht selbst an, heho?«, schlug dieselbe unsichtbare Stimme im Schatten vor. »Mach schon, Dotterhirn.«
    Unmerklich rückten die Schüler dichter aneinander, bildeten einen engeren Ring. Auf einigen Gesichtern lag ein Grinsen, ein unfreundliches Grinsen.
    »Fasst mich nicht an!«, stieß ich heiser hervor.
    »Warum denn nicht?«, fragte die Schatten-Stimme. »Mach schon, Dotterhirn, spreiz ihr die Beine. Zeig uns, wie sie aussieht.«
    »Ja, mach schon, Eierkopf!«, sagte ein anderer. »Und wenn du einmal dabei bist, kannst du sie auch gleich besteigen.«
    Sie kicherten, schubsten sich und grinsten angespannt.
    Der kräftige Einfaltspinsel trat auf mich zu. »Zeig es mir.« Seine Stimme klang belegt. »Lass es mich sehen.«
    »Lass mich in Ruhe!«
    »Komm schon. Will’s doch nur ansehen. Tu dir nichts. Los, komm schon.«
    »Nur zu, Dotterhirn!«, rief jemand. »Wir halten sie fest, wenn sie zu kräftig für dich ist.«
    Gelächter.
    »Los, Eierkopf, spreiz ihre Beine!«
    »Besteig sie, Dotterhin, los, besteig sie!«
    »Nein!«, schrie ich. »Niemand berührt mich. Ich habe Pocken, hört ihr!«
    Der Einfaltspinsel blieb wie angewurzelt stehen und runzelte angestrengt die Stirn. »Pocken?«
    »Warum sonst wohl würde ich mein Leben riskieren, indem ich mich dem Tempel widersetze, hm?« Ich stieß diese Lüge zuversichtlich, glaubwürdig hervor, auch wenn meine Stimme krächzte. »Ich sterbe. Und wer mir zu nahe kommt, wird mir bald in den Tod folgen.«
    Der Gimpel schnaubte angewidert. »Ich werde sie nicht anfassen.«
    »Sie lügt, Dotterhirn. Sie hat keine Pocken.«
    Ich drehte mich zu der Stimme um, die nach wie vor aus
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