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Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab

Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab

Titel: Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab
Autoren: Tom Diesbrock
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wagen und tatsächlich eine ganz große Idee verwirklichen. So hat sich meine Klientin Marion, wie Sie gesehen haben, ja tatsächlich getraut, ihren Traum vom Guesthouse in Thailand wahrzumachen! So großartig das sein mag – nicht für jeden und für jede Lebenssituation ist die große, außergewöhnliche Lösung auch die richtige. Nicht jeder von uns ist dafür geschaffen, das Rad neu zu erfinden oder ein Leben voller Risiken und täglicher Abenteuer zu führen. Auch wenn viele von uns einen »Inneren Abenteurer und Forscher« in sich tragen, muss der nicht unbedingt das Kommando über unser Leben haben.
    Das Ziel beruflicher Neuorientierung kann ja nicht sein, dass wir alle ab sofort nur noch selbstständig, kreativ, sozial und nachhaltig arbeiten. »Entweder den Traumjob oder ich rühre mich nicht vom Fleck?« Dann würden die meisten Menschen wohl eher auf ihrem toten Pferd sitzen bleiben. Mit meiner Arbeit möchte ich dazu beitragen, dass Menschen über ihren Tellerrand schauen, sich trauen, möglichst viele Optionen für sich zu sehen und zu entwickeln – und dann zu entscheiden, was am besten zu ihnen und ihrer derzeitigen Situation passt. Wenn Sie sich erlauben, auch die ganz große Idee zu denken, können Sie viel daraus über Ihre Wünsche lernen und dann womöglich |226| die kleinere Version in die Tat umsetzen. Glauben Sie nicht, dass Sie nur glücklich werden können, wenn Sie Ihr (Berufs-)Leben komplett umkrempeln!
    Wie viel Veränderung soll es denn sein?
    Am Ende Ihres Projekts stehen Sie möglicherweise vor der Frage, wie viel Veränderung Sie realisieren wollen und können. Als Denkanregung möchte ich Ihnen zeigen, für welche großen und kleinen Lösungen sich Menschen in meiner Coachingpraxis entschieden haben.
    »Ich bleibe, wo ich bin.«
    Auch wenn es vielleicht aussieht wie eine Niederlage – möglicherweise ist es die momentan beste Entscheidung. Es gibt vernünftige Gründe, auch einen ungeliebten Job heute nicht zu kündigen, zum Beispiel, wenn ich schon zu viele andere Baustellen habe. Das heißt natürlich nicht, dass ich damit einen Wechsel für immer ausschließe! Ich sollte mir deshalb einen Tag im Kalender eintragen – vielleicht in einem halben oder einem Jahr? –, an dem ich erneut prüfe, wie es weitergehen soll. Also: Jobwechsel auf Wiedervorlage.
    Was ich mir durch mein Projekt »Neuorientierung« erarbeitet habe, war ganz sicher nicht umsonst. Ich kann nämlich meine Erkenntnisse durchaus nutzen, indem ich überlege, auf welche Weise sich meine heutige Arbeit angenehmer oder interessanter gestalten lässt. Vielleicht kann ich zusätzliche Verantwortung oder andere Aufgabenfelder übernehmen, mich fortbilden oder auf andere Weise engagieren? Finde ich neue Prioritäten, oder kann ich eine andere Einstellung zu meiner Arbeit entwickeln?
    |227| »Ich verändere meine Work-Life-Balance.«
    Gerade wenn ich mich chronisch überlastet fühle, würde ein Jobwechsel mich heute möglicherweise überfordern. Dann könnte eine befristete Lösung sein, an der Schraube meiner Work-Life-Balance zu drehen und damit für Entlastung zu sorgen: Ich schenke meiner Gesundheit und meinem sozialen Umfeld mehr Aufmerksamkeit. Nicht mehr mein Job hat automatisch die höchste Priorität, sondern mein Privatleben ist ein mindestens ebenbürtiger Konkurrent! Vielleicht vereinfache ich mein Leben mit all seinen Verpflichtungen – das neudeutsche Zauberwort dafür lautet: Downshifting. Obwohl in vielen Unternehmen allein der Gedanke daran als verwerflich gilt: Ich kann mir auch überlegen, meinen Job in Teilzeit weiterzuführen.
    Vielleicht verwirkliche ich die Erkenntnisse aus meinem Projekt für Tätigkeiten außerhalb meines Jobs? Möglicherweise schaffe ich damit heute eine Grundlage für eine spätere berufliche Entwicklung.
    »Ich mache meinen Job weiter. Aber woanders!«
    Die Arbeit an meinem Projekt hat mir gezeigt, dass meine Tätigkeit immer noch die richtige für mich ist. Aber mein Unternehmen, meine Abteilung oder die Branche stimmen für mich nicht mehr. Also geht es jetzt darum, einen Platz zu finden, an dem mir mein Job wieder Spaß machen kann. Möglicherweise ist eine Arbeit, die mir im derzeitigen Kontext sinnlos oder sogar schädlich erscheint, in einem anderen Umfeld sehr sinnvoll und nachhaltig.
    Ob ich Buchhalter in einem Rüstungskonzern oder in einem Unternehmen für regenerative Energien bin, kann für meine Arbeitszufriedenheit einen riesigen Unterschied machen! Vielleicht
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