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Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab

Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab

Titel: Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab
Autoren: Tom Diesbrock
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sich ehrlich fragen, welche Priorität Ihr Neuorientierungsprojekt für Sie hat. Ich erlebe leider nicht selten, dass Menschen mit großer Entschlossenheit ihr Projekt beginnen, dann aber kaum Zeit dafür finden, weil es in ihrer Prioritätenliste weit unten steht. Bei ihnen kommen erst einmal alle beruflichen Verpflichtungen inklusive Überstunden und informeller Jobveranstaltungen. Dann sind Familie, Partner, Freunde und andere soziale Verpflichtungen dran. Und natürlich müssen auch Erholung und Hobbys sein. Für das Projekt Neuorientierung bleiben nur die Zeit- und Energiereste, die am Ende noch übrig sind – und die reichen natürlich nicht aus, um wirklich konstruktiv zu sein.
    Welche Priorität Sie Ihren verschiedenen Verpflichtungen und Tätigkeiten einräumen, liegt selbstverständlich in Ihrer Hand. Natürlich muss Ihr neues Projekt nicht über allem und jedem stehen – aber bitte auch nicht ganz hinten! Am besten, Sie beschäftigen sich schon jetzt |223| mit der Frage, ob und wie Sie ausreichend Zeit dafür gewährleisten können. Was kann und muss womöglich dafür zurücktreten?
    Oder aber: Wenn Ihr Leben sowieso gerade zu 120 Prozent überbucht ist, sollten Sie ganz ehrlich darüber nachdenken, Ihr Projekt vielleicht erst in einigen Monaten zu beginnen. Besser, Sie verschieben es auf weniger turbulente Zeiten, als sich das sichere Frusterlebnis zu schaffen!
    Risiken und Nebenwirkungen
    Sobald wir uns bewegen, riskieren wir immer, dass etwas schiefläuft. Die Strategie des Festhaltens an toten Pferden basiert ja auf der Vorstellung, dass es grundsätzlich besser ist, am vertrauten Status quo festzuhalten, als die Risiken der Veränderung in Kauf zu nehmen. Die Folgen haben wir ausreichend beleuchtet.
    Allerdings wäre es auch ganz falsch, potenzielle Risiken zu verleugnen! Natürlich kann es sein, dass Sie sich sehr bemühen herauszufinden, was Sie beruflich wirklich tun wollen – und dass Sie dann den passenden Job nicht finden oder nicht bekommen. Es ist möglich, dass Sie sich diesem Projekt mit Leidenschaft widmen – und am Ende wissen Sie trotzdem nicht, was Sie am liebsten tun wollen. Vielleicht fehlt Ihnen am Ende der Mut, Ihren mühevoll entworfenen Plan auch umzusetzen. Oder Ihre berufliche Veränderung führt zu Konflikten in Ihrem Umfeld, die Sie nicht erwartet haben. Möglicherweise erweist sich Ihr Traumjob letztlich als viel weniger attraktiv, als Sie es sich heute träumen lassen. Kein Mensch kann Ihnen garantieren, dass es läuft wie aus dem Lehrbuch der beruflichen Neuorientierung und dass am Ende alles perfekt wird!
    Aber sollten Sie deshalb um jeden Preis an Ihrem toten Pferd festhalten? Der Preis ist höchstwahrscheinlich zu hoch! Viel besser ist es, Risiken so weit wie möglich in die Planung einzubeziehen und ihnen selbstbewusst zu begegnen. Ein gutes Risikomanagement gehört zu jedem Veränderungsplan. Außerdem wirken Risiken, denen wir ins |224| Auge sehen, in der Regel viel weniger bedrohlich als solche, die wir versuchen, zu ignorieren oder kleinzureden. Werfen wir also lieber beim Projektstart einen Blick auf die potenziellen Risiken, als insgeheim dafür zu beten und zu bibbern, dass nur alles gut gehen möge.

    So gehen Sie mit Risiken konstruktiv um

    Beschäftigen Sie sich als Teil Ihrer Projektplanung unbedingt auch mit der Frage: Was könnte alles schiefgehen?
    Überlegen Sie in Ruhe, was an Ihrem Berufsfindungs-Projekt möglicherweise anders laufen könnte, als Sie heute denken. Ihnen kommen keine guten Ideen? Sie haben viel zu wenig Zeit? Sie erledigen nicht, was Sie sich vornehmen? Menschen unterstützen Sie nicht so, wie Sie es heute hoffen? Erstellen Sie bitte eine Liste aller nur denkbaren Risiken. Gehen Sie dann Punkt für Punkt durch, und überlegen Sie für jeden mindestens
eine
mögliche Strategie, damit umzugehen. Vergessen Sie dabei nicht, dass Sie sich im Notfall auch Hilfe von anderen Menschen und Institutionen holen können!

|225| Und so könnte Ihr neues Pferd aussehen
    Wenn wir uns die innere Freiheit nehmen, über alle möglichen Wege nachzudenken, können wir auf großartige Ideen kommen. Ich empfehle jedem unzufriedenen Menschen, sich auch an richtig große Lösungen heranzutrauen. Bienenzüchter in Südamerika? Berater der Bundeskanzlerin? Designer einer eigenen Modemarke? Oder kündigen und auf eine unbefristete Weltreise gehen? Denken Sie ruhig einmal in größeren Maßstäben – think big!
    Es gibt Menschen, die den kompletten Neustart
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