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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist
Autoren: Francesco Gungui
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mich dann, anstatt meine Frage zu beantworten.
    »Vieles hat sich verändert. Du, ich. Ich glaube, das ist ganz normal. Auch unsere Gefühle haben sich verändert. Aber eigentlich hatte ich dich etwas gefragt.«
    »Ali, ich begreife gar nichts mehr«, fährt Luca laut fort, um die knallenden Feuerwerkskörper zu übertönen. »Ich weiß nicht mehr, was ich will, ich … will dich, aber wenn ich jetzt an uns beide denke, sehe ich nur Hindernisse, Labyrinthe, Löcher, ich komme mir vor wie in irgendeinem albernen Videospiel und hab das Gefühl, dass alles, was ich tue, vollkommen falsch ist.«
    Es ist wieder still. Und dunkel. Die Sterne erobern sich ihren Platz am Nachthimmel zurück.
    »Weißt du, wann ich begriffen habe, dass ich dich liebe?«, frage ich ihn.
    Luca antwortet nicht, er schüttelt nur leicht den Kopf.
    » Ich mag dich wie du bist. Wegen dieser Worte habe ich mich verliebt. Als mir klar geworden ist, dass du mich wolltest, einfach nur wegen dem, was ich in dem Moment war. Und als ich begriffen habe, dass ich dich auch so wollte, mit all deinen Verrücktheiten, deinen Launen. Ich wollte niemand anderen als dich.«
    »Ja, aber ich habe mich verändert, genau wie du. Es ist zu viel passiert.«
    »Das stimmt, aber das ist nicht alles: Wir werden uns weiter verändern, es wird noch mehr passieren, das ist doch normal, oder? Wir werden nicht immer wir sein. Du weißt ja nicht einmal, was du mit deiner Zukunft anfangen willst. Ich habe immer geglaubt, ich hätte einen Weg gefunden, aber jetzt möchte ich nur noch in ein anderes Land verschwinden, und ich verstehe dich besser als je zuvor.«
    Luca seufzt und verdreht die Augen. Dann setzt er sich neben mich auf den Rand des Daches. Durch seine Augen sehe ich die Gedanken in seinem Kopf herumschwirren. Ich frage mich, was gerade passiert, ich frage mich, wieder einmal, was Liebe ist. Was es heißt, jemanden zu lieben. Und ich merke, dass ich heute vielleicht eine Antwort darauf habe, selbst wenn sie für meine Ohren so banal klingt, dass ich Angst habe, sie laut auszusprechen.
    Da sehe ich plötzlich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen erscheinen. Er dreht sich zu mir um, seine Augen glänzen, aber ganz offensichtlich nicht, weil die Gefühle ihn überwältigen.
    »Lachst du etwa?«, frage ich ihn.
    »Mir ist gerade etwas Dummes eingefallen«, sagt er mir und seine Stimme klingt jetzt ganz anders. Als wäre sein Ausbruch nur eine kurze Episode gewesen, als wären seine Gedanken spurlos verschwunden.
    »Mir ist auch etwas Dummes eingefallen«, gebe ich zu. »Also, so dumm ist es gar nicht. Aber es klingt so.«
    »Das ist deine Schuld, du hast es mir in den Kopf gesetzt.«
    »Vielleicht denken wir das Gleiche.«
    »Das wäre schön«, sagt er ganz leise. Dann hebt er den Kopf, als würde er sich plötzlich an etwas erinnern. »Aber eins musst du mir sagen: Bist du mit dem Typen zusammen?«
    »Luca!«, schimpfe ich, aber ich bin nicht wirklich wütend, weil ich glaube, dass ich den eigentlichen Sinn der Frage erraten habe.
    »Du musst es mir sagen«, beharrt er.
    »Natürlich nicht. Ich bin nicht mit ihm zusammen, bin es nie gewesen. Also nicht wirklich.«
    »Was heißt ›nicht wirklich‹?«, fragt er mich beunruhigt.
    »Nicht mehr als du mit Dalila, denke ich.«
    Schuldbewusst senkt Luca den Kopf, sein Lächeln wirkt diesmal etwas gezwungen.
    »Wir sollten uns alles sagen, denke ich«, fahre ich fort.
    »Was heißt ›wir sollten‹?«
    »Wir sollten, wenn wir uns entschließen …«
    »Und das ist es, was gerade passiert?«, fragt er mich.
    »Was war das Dumme, das dir durch den Kopf gegangen ist?«
    Luca seufzt, und diesmal steht er auf. Er streckt mir eine Hand hin. Ich nehme sie kurz an und stehe auf. Jetzt stehen wir einander gegenüber. Sein Gesicht ist ganz nah bei meinem.
    »Ich mag dich wie du bist«, sagt er, wenige Zentimeter von meinem Mund entfernt.
    Ich spüre seinen Atem auf meiner Haut, den Duft seines Körpers, der mich in die Zukunft und in die Vergangenheit führt. Zu all den gemeinsam verbrachten Tagen, durch alle anderen Erinnerungen zurück zu dem Tag, an dem er diese Worte zu mir gesagt hat.
    »Das hast du mir schon mal gesagt«, erwidere ich. Nur wenige Zentimeter trennen uns noch, mein Blick ruht auf seinen Lippen. Unsere Hände suchen sich, aber sie finden sich nicht.
    »Sind das nicht die Worte, wegen der du dich in mich verliebt hast?«, fragt er mich, während eine seiner Hände meinen Jackensaum zu fassen bekommt. Inzwischen
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