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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist
Autoren: Francesco Gungui
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und Alice? Also, versteh mich nicht falsch, ich bin wirklich gern mit dir zusammen, und wenn wir uns besser kennen würden, wenn wir längere Zeit zusammen wären, würde ich … Vielleicht hattest du ja recht. Wie kann man sich dafür entscheiden, den Rest seines Lebens mit einem Menschen zu verbringen, wenn man noch nie mit jemand anderem zusammen war?«
    »Oder vielleicht hattest du recht: Die Welt ist zu groß, als dass man alle Erfahrungen ausleben kann, bevor man eine Wahl trifft. Du musst dich entscheiden, dir selbst vertrauen.«
    In dem Moment sieht Dalila über meine Schulter, und automatisch drehe auch ich mich plötzlich um. Ich sehe Alice Hand in Hand mit diesem Jungen. Sie geht ihm voran und zieht ihn hinter sich her wie ein kleines Kind. Dann öffnet sie eine Tür und verschwindet mit ihm.
    Als ich wieder Dalila ansehe, merke ich, dass sie mich mit einem seltsamen Gesichtsausdruck betrachtet, einer Mischung aus Enttäuschung und Belustigung. Ich umarme sie, drücke sie an mich und spüre in ihrem Körper meiner Zeit in San Francisco nach.
    »Vielleicht bleiben wir ja Freunde«, sagt sie und versucht jetzt, ihre Rührung zu verbergen. Ich lächele, aber ich finde nicht die passenden Worte, um ihr alles zu vergelten, was sie für mich tut.
    »Dalila … Ich …«, stottere ich.
    »Hol dir deine Freundin zurück, du Idiot.«

78  Alice
    Es ist passiert, bevor wir das Haus verlassen haben. Fede und ich luden gerade die ganzen Tüten mit dem Essen in den Fahrstuhl, während meine Mutter die Wohnungstür abschloss. In dem Moment hat Fede so laut gerülpst, dass es durch das Treppenhaus hallte, und wir haben laut gelacht.
    Ja, ich bin mir sicher, dass anständigen Leuten die Erleuchtung in ganz anderen Situationen kommt, vielleicht auf dem Gipfel eines Berges, in der Kirche oder nachdem sie ein bedeutsames Buch gelesen haben.
    Leuten wie mir kommt die Erleuchtung in einem Fahrstuhl.
    Plötzlich haben sich alle Fragen in meinem Kopf in Luft aufgelöst, wie eine Seifenblase.
    Was ist Liebe?
    Was ist Glück?
    Ist das wirklich die schönste Zeit meines Lebens?
    Liebt Luca mich noch?
    Ich habe mich an das erinnert, was mir die Althippiefrau in San Francisco gesagt hat. Fragen sind wichtiger als Antworten, und man muss sich mit ihnen befassen. Ich habe begriffen, dass sie mir das aus einem bestimmten Grund gesagt hat. Wahrscheinlich wusste sie, was irgendwann passieren würde. Sie wusste schon, was ihre Worte in mir auslösen würden.
    In einem einzigen Moment, im Fahrstuhl meines Wohnhauses, ist mir klar geworden, dass es mir gar nicht wichtig war, die Antworten zu kennen und dass alle Antworten sowieso immer falsch sind.
    Was, wenn man es sich recht überlegt, komisch ist. Oder auch einfach nur absurd, das hängt ganz davon ab, wie man es betrachtet.
    Mein Glück heute ist nicht das gleiche wie vor fünf Jahren, und es wird auch anders sein als mein Glück, wenn ich, was weiß ich, dreißig oder vierzig Jahre alt sein werde.
    Und genauso ist es mit der Liebe. Auch sie wird sich ändern und ich kann mich weiter ständig fragen, was sie ist, aber jede Antwort wird unweigerlich dazu bestimmt sein, sich zu ändern.
    Denn alles verändert sich ständig. Du kannst lieben, glücklich sein, traurig sein. Und das ist jetzt für mich vielleicht das Leben. Und ich bin nicht zufriedener über mein Glück als über meine Traurigkeit. Und es ist mir ganz egal, ob das die glücklichste Zeit meines Lebens ist oder nicht. Alles verändert sich, ständig.
    Es gibt nur eine Frage, die trotz allem unaufhörlich in meinem Kopf nach einer Antwort sucht.
    Aber es gibt Fragen, die wir einfach nicht selbst beantworten können.
    »Hallo«, sagt jemand hinter mir. Ich erkenne die Stimme nicht sofort. Guido steht immer noch vor mir, sein Gesicht ist nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt, doch sein Gesichtsausdruck hat sich seit unserem »Kuss mit Worten« verändert.
    Die Eisentür, die zum unteren Stockwerk führt, schließt sich quietschend, geführt von der Person, die mich begrüßt hat.
    Luca.
    Er kommt näher, nur ein paar Schritte, dann bleibt er stehen. Er sieht uns an.
    »Ich muss mit dir reden«, sagt er ganz normal. Er will seine wahren Gefühle nicht zeigen.
    Ich sage nichts.
    »Ich muss mit dir reden«, wiederholt er.
    Guido sieht mich an, dann wieder Luca, und versucht zu begreifen, was er jetzt tun soll.
    »Bist du sicher, dass wir ausgerechnet jetzt reden müssen?«, frage ich ihn. Das bringt ihn sichtlich aus dem
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