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Ich greife an

Ich greife an

Titel: Ich greife an
Autoren: Iwan Koshedub
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Entwicklung, von der kommunistischen Ethik, von der Freundschaft und von der Pflicht eines Kommunisten. Seine Worte gingen mir zu Herzen, und ich war ihm doppelt dankbar - einmal als dem Konstrukteur der Bordwaffen meines Flugzeugs und zum anderen als dem älteren Kameraden.
IN DER ALTEN SCHULE
    Ich wurde in die Luftwaffenakademie aufgenommen.
    Vor Beginn des Studiums erhielt ich Urlaub und flog mit einem Passagierflugzeug in die Heimat, in die Ukraine, nach Kiew.
    Ich sah auf den Dnepr hinab und erinnerte mich der Luftkämpfe über seinen Übergängen. Da war Kiew. Ich hatte Treffen mit Arbeitern und mit der lernenden Jugend und besuchte die Gräber der Helden des Großen Vaterländischen Krieges, des Armeegenerals Watukin und des ruhmreichen russischen Fliegers Nesterow, der zu Beginn des ersten. imperialistischen Krieges zum ersten Male in der Geschichte des Flugwesens den Rammstoß in der Luft ausgeführt hatte.
    Ich flog in das kleine Städtchen, in das meine alte Jagdfliegerschule erst vor kurzem wieder zurückgekehrt war. Hier war ich erzogen worden, hier hatte ich die Kunst des Fliegens erlernt.
    Ich wurde feierlich empfangen. Alle Flugschüler und Lehrer waren angetreten.
    Meine alten Freunde, mit denen zusammen ich die Schule besucht und als Fluglehrer gearbeitet hatte - Usmenzew, Pantschenko und Kolomijez —, traf ich nicht an. Sie waren auf dem Nachbarflugplatz. Sie hatten während des ganzen Krieges als Fluglehrer gearbeitet und einige Dutzend Flieger ausgebildet.
    Ich unterhielt mich lange mit den Flugschülern und den Lehrern und teilte ihnen meine Erfahrungen mit. Ich traf auch einige alte Fluglehrer und freute mich unsagbar, ihnen dafür danken zu können, daß sie mich fliegen gelehrt und mir die Liebe zum Flugzeug anerzogen hatten.
DORT, WO DIE KÄMPFE TOBTEN
    Dann flog ich weiter, zu meinen Freunden von der Jagdfliegerschule.
    Wie viele Erinnerungen stürmten auf mich ein, als ich über die Kampforte flog! Ich konnte einfach nicht ruhig sitzen. Ich ging von einem Fenster zum anderen und schaute hinab. Gerade an dieser Stelle war eine „Focke-Wulf" abgestürzt, etwas davon entfernt eine „Messerschmitt". Hier war unser Flugplatz gewesen. Dort war die Frontlinie verlaufen, über der wir unsere Erdtruppen gegen die feindliche Luftwaffe gedeckt hatten.
    Doch jetzt wurde auf der befreiten Erde unter mir die Herbstbestellung durchgeführt. Das Leben war in diese vom Feuer des Krieges heimgesuchte Gegend zurückgekehrt.
    Da war schon der Flugplatz. Ich war kaum aus dem Flugzeug gestiegen, als mich meine Freunde, die Fluglehrer, schon unterhakten und zu einem Rednerpult führten, vor dem alle Mannschaften und Offiziere des Geschwaders angetreten waren. Wieviel junge und unbekannte, aber freundliche Gesichter! Direkt mir gegenüber stand ein Mann im Overall. Er lächelte freundlich. Ich erkannte ihn sofort, es war unser alter Techniker.
    Ich wollte den Versammelten erzählen, wie ich hier meine Feuertaufe erhalten hatte und mit den Kameraden zum ersten Kampfflug gestartet war. Mein Blick blieb unwillkürlich an den Ruinen des Hangars hängen, neben dem unser geliebter Kommandeur Soldatenko den Tod gefunden hatte. Ich war einige Sekunden lang außerstande, ein Wort zu sprechen. Mühsam riß ich meinen Blick von dem Hangar los und fing an, von Soldatenko zu erzählen.
    Dann gingen wir an sein Grab. Lange standen wir davor, des Kameraden gedenkend, der in den Kämpfen um unsere Heimat gefallen war.
    Ich blieb den ganzen Tag bei den Freunden. Am nächsten Morgen flog ich weiter nach Schostka.
WIEDER IN OBRASHEJEWKA
    Ein frohes und zugleich trauriges Gefühl bemächtigte sich meiner, als ich aus der Ferne Obrashejewka, die Felder, Wälder und das gewundene Band des Flüßchens erblickte. Die vertraute Landschaft! Wie oft hatte ich mich an ihr ergötzt, wenn ich über den kleinen Flugplatz des Fliegerklubs geflogen war! Aber wo waren denn das Technikum und das Studentenwohnheim? Auf ihrem Rückzug hatten die Faschisten viele Gebäude zerstört.
    Auf dem Flugplatz hatten sich der Direktor des Technikums und die alten Lehrer versammelt. Ich wurde umarmt und mit Fragen überschüttet!
    Mit wehem Herzen hörte ich von der Folterung meiner Landsleute durch die Faschisten. Ich ging zu den Massengräbern der von den Faschisten zu Tode gequälten Sowjetmenschen. Dort lag auch der alte Partisan Sergej Andrussenko.
    Die Genossen luden mich zum Stadtkomitee der Partei ein. Am Eingang des Gebäudes hatten sich viele
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