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Ich greife an

Ich greife an

Titel: Ich greife an
Autoren: Iwan Koshedub
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mich, von meinen Kämpfen mit dem Jagdflugzeug zu erzählen, das ihrer Hände Werk war.
    Ich schloß meinen Bericht mit Dankesworten an die Erbauer der hervorragenden Kampfmaschine: „Während meiner gesamten Kampftätigkeit hat mich das von Lawotschkin konstruierte und von ihm gebaute Flugzeug nicht ein einziges Mal im Stich gelassen. Ich danke Ihnen, Genossen!"
ICH DIENE DER SOWJETUNION
    18. August 1945. Schon am Tage zuvor war bekannt, daß nicht mit Flugwetter zu rechnen sei und die Luftparade daher nicht stattfinden würde. Ich nahm mir vor, den Festtag mit alten Freunden zu verbringen, denn die Einheit, in der mein Kampfleben begonnen hatte, lag unweit von Moskau.
    Wie immer stand ich schon früh auf. Ich stellte das Radio ein. Der Erlaß des Präsidiums des Obersten Sowjets wurde gerade verlesen.
    Viele Kampfflieger wurden mit Orden ausgezeichnet, zahlreichen wurde der Titel eines Helden der Sowjetunion zuerkannt. Auch ich wurde mit dem dritten „Goldenen Stern" ausgezeichnet.
    Ich war in diesem Augenblick allein. Alle meine Gedanken und Gefühle strebten den mir nahestehenden und vertrauten Menschen zu.
    Jeder von uns hatte getan, was er tun konnte und mußte. Das Feld unserer Kampftätigkeit war nicht groß gewesen, aber wir hatten gewußt, daß von unseren Aktionen in der Luft, von den Aktionen der Gruppe, mit der wir in den Kampf flogen, das Leben vieler sowjetischer Soldaten, Offiziere und Generale abhing, die für die Heimat kämpften. Dieses Bewußtsein hatte uns größtes Verantwortungsgefühl und eiserne Disziplin anerzogen, es hatte uns veranlaßt, beharrlich an uns selbst zu arbeiten und ständig neue wirkungsvolle Methoden zur Führung des Luftkampfes zu suchen.
    Im Kriege hatten wir nicht nur unsere Pflicht gekannt, sondern wir hatten direkt für sie gelebt. Jedem von uns war bewußt gewesen, daß wir durch unsere Kampftätigkeit einen Beitrag zum Sieg über den Feind leisteten und den Befehl unserer geliebten Heimat ausführten.
     



Ohne Erfahrung und ohne Wissen gibt es keine Erfolge. Ich war zu Wissen und Erfolgen durch unermüdliche Arbeit gelangt. Der Komsomol und die Kommunistische Partei hatten mich erzogen. Sie hatten meinen Kampfgeist gefestigt, hatten in mir den Drang nach Wissen und Können entwickelt und mich zu einem kühnen, zielstrebigen Menschen und Soldaten erzogen, der bereit war, im Namen des Sieges und der Sache Lenins in den Tod zu gehen. Die Kommunistische Partei hatte mir eine wertvolle Eigenschaft anerzogen: sich nie mit dem Erreichten zufriedenzugeben. Und ich trachtete stets, vorwärtszukommen!
    Ich schwor zu lernen, unermüdlich zu lernen. Nur so konnte ich der Heimat für die hohe Auszeichnung danken.
    Den Abend - einen der schönsten meines Lebens - verbrachte ich in der Gemeinschaft von Helden, von bewährten Freunden, mit denen ich mein Frontleben begonnen hatte.
BEI BORIS GAWRILOWITSCH SCHPITALNY
    In den Tagen, in denen ich auf die Antwort der Luftwaffenakademie wartete, hatte ich Gelegenheit, mit dem Manne zusammenzukommen, an den ich an der Front so oft gedacht hatte: mit Boris Gawrilowitsch Schpitalny. Mit seinen Bordwaffen hatte ich bei Belgorod das erste faschistische Flugzeug abgeschossen, mit seinen Bordwaffen hatte ich auch die zweiundsechzigste Feindmaschine abgeschossen.
    Schpitalny empfing mich wie einen alten Bekannten. Er sprach schnell und klar und wiederholte manche Sätze, die er für besonders wichtig hielt. Er hatte einen durchdringenden und ausdrucksvollen Blick, eine hohe, freie Stirn und ein etwas hartes Gesicht mit energischen Zügen. Dafür wurde sein Gesichtsausdruck mit einem Schlage erstaunlich gutmütig, wenn er lächelte oder lachte.
    Wir unterhielten uns sehr lange über die Bordwaffen. Boris Gawrilowitsch stellte mir Frage auf Frage. Ich teilte ihm meine Beobachtungen mit, erzählte ihm zahlreiche Zwischenfälle und erinnerte mich, wie wir seine Bordwaffen als „durchbohrendes Schwert" bezeichnet hatten. Ab und zu fragte Gawrilowitsch dazwischen. Dann unterhielten wir uns über andere Themen.
    Lächelnd und mich freundlich ansehend, bemerkte Gawrilowitsch: „So, nun wollen wir einmal von Ihrer Zukunft sprechen. Ihnen stehen natürlich alle Wege offen. Aber ich denke, daß Ihnen, obgleich Sie ein hieb- und stichfester Krieger sind, der Rat eines älteren und erfahreneren Menschen von Nutzen sein kann. Ich rate Ihnen, unbedingt in die Akademie einzutreten."
    Und Boris Gawrilowitsch sprach schön und schlicht von meiner weiteren
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