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Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Titel: Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)
Autoren: Caroline Rosales , Lisa Harmann
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sieht also gut aus für mich und meinen Mann. Bei drei Kindern haben wir die Statistik auf unserer Seite und große Chancen, beieinanderzubleiben. Und nicht zu denen zu gehören, die die Scheidungsrate 2010 explodieren ließen. Elf von 1000 Ehen wurden laut Statistischem Bundesamt in diesem Rekordjahr getrennt, so viele wie nie zuvor. Ob in diesen Fällen Kinder eine Rolle spielten? Wer weiß, laut Schmidbauer sind sie immerhin einRisikofaktor. Durchaus nachvollziehbar, denn zum einen ist ein Baby einfach anstrengend – Schlafmangel, die Last der Verantwortung und die veränderten Rollen ergeben einen prima Nährboden fürs gegenseitige Anzicken. Und zum anderen kommt in der Begleitung eines eigenen Kindes plötzlich die eigene Erziehung wieder hoch. Da kann sich der Akademiker bei der Heirat seiner intelligenten Frau noch so sicher gefühlt haben: Wenn er aus einem liberalen Elternhaus kommt und sie aus einem konservativen, dann prallen Erziehungsansichten aufeinander, die durchaus zu »unüberbrückbaren Differenzen« führen können.

Ich finde, das Kind darf im Auto essen.
Und ich finde, du bist zu lasch, wenn du nicht mal das verbieten kannst.
Dafür finde ich, dass du das Kind nicht anschreien darfst.
Und ich finde, du lässt dir von ihm auf der Nase herumtanzen.
Na, hab ich den ganzen Tag Stress mit der Erziehung des Kindes oder du?
Du hättest viel weniger Stress, wenn du konsequenter wärst.
Usw.
    Ich weiß, wovon ich spreche. Kompromisse sind hier das Zauberwort, viel Toleranz und schöne gemeinsame Erlebnisse. Unvergessliche. Ich erinnere mich gern an die WM 2006. Eine Woche vor meinem Entbindungstermin waren mein Mann (frisch verheiratet – mit mir !) und ich auf dem Weg ins Olympiastadion, um die Begegnung Ukraine gegen Tunesien zu sehen. Auf dem Weg dorthin hatte er plötzlich ein Bedürfnis. Ein dringendes. Ich blieb unten am S-Bahn-Gleis stehen, er lief schnell hoch, um sich zu erleichtern. Und kam nicht wieder.
    Ich ging ihm nach. Da stand er umringt von Polizisten, zeigte auf mich und sagte: »Mich nehmen Sie wegen Wildpinkelns fest. Und was, wenn meiner Frau jetzt die Fruchtblase platzt? Kriegt die dann auch ’ne Strafe?« Leider war ich durch meinen Monsterbauch zu dick, um im Erdboden zu versinken.
    So etwas vergisst man nicht. Das schweißt zusammen.
    Oder, als wir gemeinsam in einem Sanitär… äh … Sanitätshausstanden und ich mir auf Anraten der Frauenärztin für die Flugreise mit Schwangerschaftsbauch Stützstrümpfe kaufen musste. Da standen wir dann zwischen all den Rollatoren und Krücken und zahlten 20,50 Euro für hautfarbene Krampfader-Verhinderer. Auch das: unvergesslich.
    Aber natürlich stritten wir auch, besonders am hormongefluteten Anfang der ersten Schwangerschaft. Über Nichtigkeiten. Weil Zukunftsangst durch jede Ritze unserer Wohnung waberte und unsere Hirne vernebelte. Nach einer Lappalie brach irgendwann die ganze Einsamkeit der Frühschwangerschaft aus mir heraus. Tagelang hatte ich mit Brechreiz in der Wohnung gelegen und durfte keinem was erzählen (seine Idee!). Ich weinte, schluchzte, heulte den ganzen Abend und die ganze Nacht. Und am nächsten Morgen lag ein Zettel auf dem Küchentisch:

    Liebchen, ich wünsche dir einen schönen kotzfreien Tag
    stand da drauf. Mein Körper reagierte, ich spuckte zum ersten Mal zwölf Stunden lang nicht. Ein ganz neues Lebensgefühl. Und der Moment, in dem ich wusste, dass ich ihn heiraten muss.



5.
Pumuckl Rasputin ist da!
Wie wir kreative Vornamen einordnen können
    Liebe Lisa,
mein Freund ist ein cooler Typ! Er meinte neulich ganz nebenbei, während er sich ein Brot schmierte, dass ich den Namen unseres Babys ganz alleine bestimmen dürfe.
    »Warum denn?«, fragte ich ungläubig zurück, während ich versuchte, einen freudigen Unterton in meiner Stimme zu unterdrücken.
    »Na ja«, meinte er. »Du hast schließlich seit Monaten die Strapazen der Schwangerschaft und du bist die Mama. Ich finde das nur fair.«
    Lisa, was für ein Moment!
    Ich gehöre nämlich zu den Mädchen, die seit ihrem zwölften Lebensjahr eine rosa Kiste mit Perlen, Modeschmuck und sonstigem Kitschkram haben, in der auf einem kleinen, fein parfümierten Zettelchen der Wunschname ihres zukünftigen Babys steht.
    Dummerweise hatte mir Madonna, die dumme Kuh, schon vor langer Zeit den schönen altfranzösischen Namen Lourdes verramscht und Anthony für einen Jungen, wie der Sänger der Gruppe East 17 hieß, fand ich auch nicht mehr so cool wie
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