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Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Titel: Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)
Autoren: Caroline Rosales , Lisa Harmann
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Bedeutungsname
    Nehmen wir meinen Namen: Lisa. Stammt von Elisabeth und heißt: Gott ist mein Eid. Dann doch lieber Philipp. Heißt: der Pferdefreund. Wer also ein Hobby hat, dem sei geraten, den Vornamen für das Kind nach der Bedeutung auszuwählen und dem Kind damitgleich von Anfang an mit auf den Weg zu geben: Werd’ so wie ich. Sonst knallt’s.
Der nordische Bullerbü-Name
    Wer sich die Lindgren-Idylle nach Hause holen will, dem sei ein nordischer Name ans Herz gelegt. Ohnehin erfahren nordische Namen gerade eine Renaissance. Stell dir einen Spielplatz vor mit Lasse, Bosse, Ida, Michel, Dörte, Berit, Grusche, Antje, Birte, Hauke und Ove. Da muss es ja einfach zugehen wie in Bullerbü. Oder?
Der geht-gar-nicht-mehr-Name
    Zum Abschluss möchte ich mich verabschieden von einigen Namen, die womöglich nie wieder modern werden. Ruhet in Frieden: Gisela, Helmut, Manfred, Wolfgang, Kurt, Jochen, Eberhard und Elfriede. Und Marcel. Du auch.



6.
Per Live-Stream in den Mutterleib –
Wie viel Ärzte-Überwachung ist nötig?
    Liebe Lisa,
es ist etwas Schreckliches passiert. Es war Nachmittag, ich saß an meinem Schreibtisch in der Redaktion und beendete gerade den Tag, freute mich auf den Grillabend bei uns auf der Dachterrasse, als ich wie aus dem Nichts ein Brennen an meiner Harnröhre spürte. Sofort rannte ich auf Toilette, verkrampfte mich beim Pinkeln vor Schmerz und war mir schlagartig sicher: Ich habe eine richtig fiese Blasenentzündung!
    Ehrlich, Lisa: Mir standen die Schweißperlen auf der Stirn. Eine Blasenentzündung ist natürlich nichts Schlimmes, aber im vierten Monat? Eine Infektion so nah am meinem Baby? Panik stieg in mir hoch.
    Was dann in den nächsten Stunden geschah, erzähle ich dir lieber nicht so ausführlich.
    Weil ich es verdrängen möchte.
    Deshalb nur kurz: Ich fuhr schnell mit der Bahn nach Hause, hielt mir den Unterleib und weinte so erbärmlich und ungehemmt vor allen Leuten, dass mir dicke Tränen die Wangen und den Mund runterkullerten. Das Brennen war grausam, doch die Ungewissheit, ob die Entzündung meinen Fötus beeinträchtigen könnte, unerträglich.
    Zu Hause angekommen, kam mir mein Freund schon auf der Treppe entgegen. Wir ließen sofort Grillsteaks und Freunde stehen und fuhren sicherheitshalber ins Krankenhaus zur Notaufnahme. Dort, auf der Toilette neben dem Wartezimmer, pinkelte ich bereits Blut.
    Ich schrie auf und schluchzte bitterlich. Mein Freund überspielte seine Angst und machte mir Mut.
    Und er behielt recht. Es war zwar eine Blasenentzündung. Doch der Doc machte einen Ultraschall, verschrieb mir Antibiotika für drei Tage und sagte den schönsten Medizin-Deutsch-Satz, den ich je gehört habe: »Frau Rosales, Ihre Schwangerschaft ist intakt.«
    O Lisa, ich kann nicht einmal in Worte fassen, wie glücklich ich war.
    Doch seitdem bin ich ein gebranntes Kind. Die Angst, dass es dem Baby irgendwie nicht gut gehen könnte, hat sich wie Klauen in mein Herz geschlagen.
    Vor ein paar Wochen waren wir bereits beim Ersttrimester-Screening, sprich der berühmten Nackenfaltenmessung, die sagen soll, wie hoch das Risiko ist, dass das Kind das Down-Syndrom hat. War alles okay. In der 20. Woche, so empfahl uns der Spezial-Doc, könnten wir für 150 Tacken zum Organ-Screening wiederkommen.
    Ich machte sofort einen Termin.
    Und überflog gleich noch mal die ganze Baby-Kontroll-Angebotspalette. Glukose-Test für 35 Euro? Nehm’ ich mit. Alle möglichen Bluttests. Habe ich schon für unterschrieben! Und der 3-D-Ultraschall, der in allen Regenbogenfarben die Blutzirkulation beobachtet? Am besten täglich, bitte!
    Zugegeben, Lisa: Seit dieser schrecklichen Blasenentzündung würde ich mir am liebsten ein Ultraschallgerät für zu Hause kaufen, mit dem ich jeden Abend Baby-TV schauen könnte. Ein Live-Stream-Kanal in den Mama-Bauch. Was wäre das für ein geiles Geschäftsmodell!
    »Seien Sie nicht so nervös, Frau Rosales«, sagte mein Doc dann beim letzten Mal, nachdem er mit seinem schrulligen Ultraschallgerät, wahrscheinlich noch aus Adenauers Zeiten, meinen Bauch gescannt hatte.
    Da weiß der Arzt meiner schwangeren Freundin Sophia wesentlich besser, wie man die Ängste werdender Eltern zu Geld machen kann. Die Arme musste gleich zu Beginn der Schwangerschaft erst einmal 500 Euro auf den Tisch der schicken Privatpraxis legen. Als All-inclusive-Paket sozusagen. Dafür darf sie jetzt jede Woche Baby-Big-Brother spielen und ihren knautschigen kleinen Fötus von allen Seiten in
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