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Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Titel: Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)
Autoren: Caroline Rosales , Lisa Harmann
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früher.
    Die nächsten Wochen im Büro gehörten also den Vornamenslisten im Netz. Der Doc hatte mir schon sehr früh verraten, dass es höchstwahrscheinlich ein Junge wird, und so konnte ich schon mal alle Mädchennamen streichen. Was es allerdings nicht einfacher macht. Ja, originell muss der Name sein.
    Kein Finn, kein Jakob, kein Oskar – oder wie die Modenamen des Jahres noch so lauten.
    Gibt es schließlich schon genug. Schlimmer ist allerdings noch, wenn dann mit einem vor lauter Unikatsanspruch die Kreativität durchgeht und der Sohnemann darf sich sein Leben lang für einen Namen wie Neo, Anakin oder Hannibal erklären.
    Und »Kevin ist kein Name, Kevin ist eine Diagnose«, sagt der Volksmund ja mittlerweile.
    Tim, Nikolas oder Ben finden viele Freunde beim ersten Hören total öde. Und ich bin verwirrt. Gibt es sie, Lisa, die optimalen Namen ohne Stigmata, mit denen man möglichst nichts falsch macht und wenig über seine soziale Herkunft und persönliche Geschmacksnote preisgibt? Berate mich doch mal!
    Liebe Caro,
es ist ja so: Die meisten Schwangeren geben ihrem Kind bereits im Mutterleib einen Spitznamen. Unser erstes Kind nannten wir Moko. Gern auch abgewandelt als Moki, Mokum und Ähnliches.Warum das so war? Erstens schienen ein paar Gehirnzellen in den Bauch gerutscht zu sein, sodass wir bereits zu Schwangerzeiten in einen Modus der Babysprache verfielen, und zweitens erfuhren wir von der Schwangerschaft, als das Baby so groß war wie ein Mohnkorn. Aus Mohnkorn mach Moko.
    Beginnen wir aber mit den echten Vornamen, solchen also, die tatsächlich von deutschen Standesämtern genehmigt wurden. Da wären zum Beispiel Keanu, Neo Indigo, Jaromir, Ingwer, Rigobert, Chenekwahow, Pumuckl, Leonardo da Vinci Franz, Rasputin für Jungen. Für Mädchen Hjördis, Blia, Fanta, Pepsi-Carola, Gneisenauette. Mal abgesehen davon, dass diese Namen alle nicht meinem ausgeprägten Vornamengeschmack entsprächen, ist mein persönlicher Absolut-No-Go aus dieser Liste: Rasputin. Mein Vater sagte früher zu uns Kindern immer, wenn wir auf der Toilette nachlässig waren: »Rasputin, Rasputin, scheißen, ohne abzuziehen.«
    Für mich gibt es also Namen, die eindeutig mit Stuhlgang zu tun haben. Das war auch der Grund, warum ich in der Schwangerschaft allen Freunden den Vornamen für unser Baby verschwiegen habe. Damit mir nicht alle mit einem »Mein-Onkel-hieß-aber-auch-so-und-der-stank«-Satz um die Ecke kamen. Du merkst also: Wichtig ist erstens, was du mit einem Namen verbindest. Und zweitens natürlich auch, was die anderen mit dem Namen verbinden, denn: das fällt auf dich zurück!
    Umfragen unter Lehrern ergaben, dass Luises und Leonards in der Schule eher Einser absahnen als Justins und Chantals. Das Klischee des Vornamens als einflussreicher Begleiter sei also hiermit bestätigt, aber mit der Schule hört es ja nicht auf. Auch spätere Einladungen zu Bewerbungsgesprächen werden bewusst oder unbewusst vom Vornamen des Bewerbers beeinflusst. Und wer als Schlechtbenamter später seine Partner beim Online-Dating kennenlernen will, dem sei gesagt: Selbst in Internet-Partnerbörsen beeinflusst der Vorname die Klickzahlen.
    Wer weiß, ob unsere Agentin uns überhaupt dieses Buch hätte schreiben lassen, wenn wir uns als Cindy und Cheyenne vorgestellt hätten! Überleg dir das also genau mit dem Namen fürdein Kind! Bekommt euer Baby denn auch einen Zweitnamen? Bei Mädchen wundert mich ja der inflationäre Gebrauch der beiden Zweitnamen Marie und Sophie. Wieso gerade die so häufig sind? Weiß ich nicht.
    Was mir aber auffällt: Je einfältiger die Deutschen mit dem Zweitnamen für ihr Mädchen umgehen, desto vielfältiger werden die Erstnamen. Früher, so kommt es mir vor, gab es auch einfach noch nicht eine solche Fülle von Vornamen. Damals, da gab’s noch zwei Thomas pro Klasse. Dann noch einen Dirk, eine Steffi und eine bebrillte Andrea. Dann war da noch Christoph, der Klassenclown. Julia, die Schöne, und Jessica. Die tuschelten mit Stefan, Thorsten, Daniela und Sebastian, weil Olli-Oliver wieder einen schweinischen Witz erzählt hatte. Das war’s dann aber auch mit der Namenshülle und -fülle. Ob die böse Globalisierung schuld ist? Im Zweifel ja, denn die ist ja immer schuld. Also auch an den Namen. Heute ist scheinbar alles möglich, es liegt einzig und allein am Ermessen des Standesamtes. Und dadurch werden Eltern kaum noch kreative Grenzen gesetzt. Umso wichtiger also, dass ich dir die wichtigsten
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