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Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)

Titel: Ich glaub, mich tritt ein Kind: Bekenntnisse einer Schwangeren und schonungslose Wahrheiten einer dreifachen Mutter (German Edition)
Autoren: Caroline Rosales , Lisa Harmann
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Maus‹ in einem Interview gesagt. Sie wollen nicht, dass der kleine blaue Elefant morgen gelb und übermorgen rosa ist. Ein bisschen sollten sich deshalb auch Mama und Papa danach richten. Denn Kinder brauchen so viel Halt und Sicherheit wie möglich. Und diese Sicherheit ist vielleicht auch die Ehe ihrer Eltern. Oder liege ich da falsch?
    Auf der anderen Seite gibt es da natürlich noch den nicht unbeträchtlichen Druck der Umwelt, deren Weltbild ohne Trauschein völlig durcheinandergerät. Nicht nur der Chef, sondern auch Freunde, Familie, Kollegen und Bekannte fragen uns in letzter Zeit öfters mal: »Wollt ihr nicht heiraten?« Oder schlimmer noch: »Warum seid ihr eigentlich nicht verheiratet?« Bei letzterer Frageschwingt immer mit: »Na, wollte er dich nicht?«, oder: »Seid wohl doch nicht so verliebt, wie ihr immer tut.«
    Schande, Schande!
    Fazit: Wenn man als Paar mit Kind nicht auf jeder Dinner-Party in bestimmten Kreisen einen peinlichen Moment der Stille am Tisch erzeugen will, sollte man wohl besser schnell einen Termin im Standesamt machen.
    Aber muss das wirklich sein?
    Gut, zugegeben: Heiraten, die öffentliche Bekundung der Liebe, ist natürlich furchtbar romantisch. Dagegen kann und darf niemand etwas sagen. Und, hey, mit mehr als 18 Millionen Ehen in Deutschland ist sie immerhin noch die häufigste Form des Zusammenlebens von Paaren. Aber kommen wir doch mal zum Punkt: Ich bin verliebt. In meinen Freund. In unser Leben. In das Baby, das in meinem Bauch heranwächst. Aber muss ich deshalb gleich heiraten? Oder anders gefragt: Gibt es wirklich richtig gute, wichtige Gründe, die für die Ehe sprechen, wenn man ein Kind hat? Was denkst du, Lisa, als glücklich verheiratete Dreifach-Mami? Überzeug mich doch, wenn du kannst!
    Herrje, Caro,
du sagst es doch selbst: Es gibt tausend Formen des Zusammenlebens, tausend Möglichkeiten, glücklich oder unglücklich zu werden. Und wenn es sich für dich ohne Trauschein im Moment so gut anfühlt, warum lässt du dir dann von den Leuten da reinreden? Du bist doch sonst nicht so! Oder weichen dir deine Hormone gerade dein Emanzenhirn auf? Es klingt jedenfalls nicht sonderlich überzeugend, wenn du Heiraten als »furchtbar romantisch« bezeichnest. Besonders das erste Wort sollte dir in diesem Zusammenhang zu denken geben …
    Ich kann dich aber beruhigen. 2010 kam fast jedes dritte Kind in Deutschland unehelich zur Welt, in den neuen Bundesländern sogar sechs von zehn Kindern, also über die Hälfte. Und du bist zwar kein gebürtiger Ossi, wohnst aber immerhin in einem Teil Berlins, der früher zur DDR gehörte. Du bist also in guter Gesellschaft, mal von mir abgesehen. Ich, die es toll findet, verheiratetzu sein. Die es aber genauso toll findet, wenn jemand ohne Ehe glücklich ist. Euer Kind jedenfalls wird sich für euren Trauschein nur interessieren, wenn es ihn in den Mund nehmen und ansabbern darf. Die höhere Bedeutung ist ihm pups-windel-egal.
    Früher, da war das noch schwieriger: Wenn man unverheiratet Kinder bekam, musste der Vater das Kind nach der Geburt noch adoptieren. Aber das ist heute nicht mehr so, der Vater kann schon vor der Geburt beim Standesamt seine Vaterschaft erklären – rein formal gibt es also keinen Grund mehr für die Ehe. Nur: Eine Hochzeitsentscheidung fällt ja bei den meisten nicht aus formalen Gründen, sondern aus Liebe.
    Das ist eine andere Ebene.
    Die nehme ich ernst.
    Eine Ehe als Dach über einer großen Liebe, das auch mal Regen und Donner abhält, wenn es gewittert, das ist schon was Feines. Aber neben dem Schutz, den dieses Konstrukt bietet, muss auch jeder schauen, wie er mit der Last des Lebenslänglichen umgeht. Für mich war es zum Beispiel leichter zu heiraten, als ich schon schwanger war, weil ich dachte: Durch das Kind sind wir eh für immer verbunden. Die Liebe war riesig, ja, aber ich denke, bis zur Hochzeit hätte es ohne Bauch noch einige Zeit gedauert. Ich freue mich bis heute über unseren Mut, besonders wenn ich in der ›Süddeutschen Zeitung‹ in einem Artikel über Paartherapien lese:
    »Der klassische Grund für eine Krise bei Paaren ist die Geburt eines Kindes. […] Paartherapeut Wolfgang Schmidbauer: ›Die Integration eines Dritten kann ein Paar überlasten und gleichzeitig den Druck verstärken‹ – man trennt sich eben nicht so leicht, wenn man Verantwortung für Kinder hat. Je mehr Kinder im Haushalt leben, desto kleiner ist laut einer Studie die Wahrscheinlichkeit einer Trennung.«
    Es
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