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Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)

Titel: Achtzehnprozentiges Grau: Die Flucht (German Edition)
Autoren: Anne Tenino
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Vorwort

    März 2104

    M ATT vertrieb sich die Zeit auf den Knien damit, nachzudenken. Wahrscheinlich hätte er sich auf den Schwanz in seinem Mund konzentrieren sollen, aber an dem hatte er das Interesse schon vor Wochen verloren. Genaugenommen etwa eine Woche, nachdem er ihn zum ersten Mal in den Mund genommen hatte.
    Eigentlich war es gar nicht so sehr der Schwanz, den er satt hatte, sondern das Arschloch, zu dem er gehörte.
    „Tiefer rein, Deepthroat, komm schon“, bettelte Steve in weinerlichem Tonfall.
    Matt hatte erst kürzlich festgestellt, dass es für alle Beteiligten nicht gut ausging, wenn man spöttisch schnaubte, während man gerade einem Typen einen blies. Er warf Steve einen vernichtenden Blick zu. Das hättest Du wohl gerne.
    Wenn Matt kein hormongesteuerter Sechzehnjähriger auf Sexentzug gewesen wäre, wäre er wahrscheinlich nicht mal steif gewesen.
    Steve, der wie immer nur an sich selbst dachte, schob seine Hüften weiter vor. Matt legte seine Hände auf Steves Hüften und drückte sie gegen den Traktor, an dem Steve lehnte. Der Blödmann stöhnte.
    Dieses Mal würde Matt auch einen geblasen kriegen. Er würde sich nicht mehr mit Steves Hand zufrieden geben. Wie oft hatte er Steve dazu überreden können, ihm einen zu blasen? Drei Mal vielleicht? Matt war sich sicher, dass er Steve in der gleichen Zeit ... mal überlegen ... zwei bis drei Mal die Woche einen geblasen hatte. Wenn man also von 2,5 Mal ausging, hatte er es in fünf Wochen 12,5 Mal gemacht.
    Schau, Mama! Ich kann an einem Schwanz lutschen und gleichzeitig kopfrechnen!
    Er hätte Steve dazu zwingen sollen, ihm zuerst einen zu blasen. Er seufzte um Steves Erektion herum. Aus Erfahrung wird man klug.
    „Oh ja, gib’s mir, Baby“, stöhnte Steve. Der Typ sah eindeutig zu viele Pornos. Um sich die Zeit zu vertreiben, ließ Matt noch einmal Revue passieren wie es dazu gekommen war, dass er jetzt hier kniete.
    Fakt: Matt war der einzige geoutete Schüler an ihrer Highschool. In einer kleinen Stadt war es nicht üblich, damit hausieren zu gehen, dass man schwul war. Nicht einmal in einem Staat wie Oregon, wo 95 Prozent der Menschen, nach der Teilung im Jahre ´56, den toleranten Blauen Staaten von Amerika beigetreten waren. Oregon hatte ´56 eigentlich nur Ontario und ein kleines Eck im Südosten verloren, als Idaho sich zu den Roten Staaten bekannt hatte.
    Fakt: Statistisch gesehen, das wusste Matt, musste es noch ungefähr 14 weitere schwule Jungs an seiner Schule geben.
    230 Jugendliche besuchten die Schule in Weimer, von der Vorschule bis zur zwölften Klasse. Wenn ungefähr zwölf Prozent der Bevölkerung homosexuell waren, dann bedeutete das, dass es 28 homosexuelle Jugendliche an der Schule geben musste. Die Hälfte davon interessierte ihn nicht, weil sie die falsche körperliche Ausstattung besaß. Damit blieben 14 potentielle Spielgefährten für ihn übrig. Aber die konnten natürlich genauso gut noch Kindergartenkinder sein.
    Fakt: Weimer war die größte Stadt im Land, mit knapp unter 3000 Einwohnern, plus ein paar Tausend, die auf abgelegenen Farmen wohnten. Im nächstgelegenen Schuldistrikt, der 120 Kilometer entfernt lag, lebten weniger als hundert Kinder.
    Fakt: Sex mit einem wohlgesonnenen Typen, der die Highschool abgeschlossen hatte (oder auch mit einem älteren Perversling – er war sechzehn, er war nicht so wählerisch), konnte er vergessen. Matt würde erst in zwei Jahren volljährig werden und niemand würde es wagen, ein minderjähriges Mitglied seiner Familie zu vögeln. Die meisten seiner Cousins – und seine Mom – kannten mindestens drei verschiedene Arten, jemanden nur mit einem Fingernagel auszuweiden. Scheiße, er selbst ja auch. Das war unvermeidlich, wenn man im Kell-Viteaux-Clan aufwuchs.
    Schlussfolgerung: es würde wahrscheinlich ziemlich hart werden, in dieser Stadt jemanden zum Vögeln zu finden. Wenn nicht gar unmöglich.
    Da war eindeutig vorausschauendes Taktieren nötig. Also hatte er sich vor einiger Zeit einen einfachen Zwei-Stufen-Plan ausgedacht und in die Tat umgesetzt.
    Stufe eins: Er war ein sexbesessener, schwuler Sechzehnjähriger in einer abgelegenen, konservativen Gemeinde. Er war außerdem einigermaßen attraktiv. Anstatt also selbst Jäger zu spielen, hatte er beschlossen, sich zur Beute zu machen und hatte sich im September laut und deutlich geoutet.
    Stufe zwei: Jetzt musste er nur noch darauf warten, gefangen zu werden.
    Resultat? Bis Februar war nicht ein einziger spitzer,
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