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»Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!«: Deutsche Dialoge mitgehört (German Edition)

»Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!«: Deutsche Dialoge mitgehört (German Edition)

Titel: »Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!«: Deutsche Dialoge mitgehört (German Edition)
Autoren: Sören Sieg , Axel Krohn
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Medikamentenpackung an.
    Er: Nicht zu fassen! Der Arzt verschreibt mir ein Medikament gegen meine Sehnenscheidenentzündung. Und hier im Beipackzettel steht: »Wie alle Arzneimittel kann auch IbuHEXAL 600 Nebenwirkungen haben.«
    Sie: Ähm, wie jetzt?
    Er: Das steht hier. Genau so: »Wie alle Arzneimittel kann auch IbuHEXAL 600 Nebenwirkungen haben.«
    Sie: Also, ich verstehe dich richtig: Erstens hat dieses Medikament 600 Nebenwirkungen. Und zweitens haben alle Medikamente 600 Nebenwirkungen?
    Er: Mmh.
    Ratloses Schweigen.
    Sie: Kann ich das mal sehen?
    Er reicht ihr den Beipackzettel. Sie liest ihn.
    Sie: Wahnsinn.
    Schweigen.
    Sie: Kann ich diese Salbe mal sehen?
    Er reicht ihr die Salbe.
    Sie: Nein!
    Er: Was?
    Sie: Das Medikament heißt IbuHEXAL 600.

Farbe bekennen
    Bonn, Haus der Geschichte. Vater mit Tochter im Grundschulalter vor einer riesigen Grafik, die die Ergebnisse der Bundestagswahlen seit 1949 in farbigen Balken wiedergibt.
    Tochter: Papa, wer sind die mit den schwarzen Balken?
    Vater: Das ist eine Partei, meine Süße, die immer nur den Reichen hilft und die Armen im Regen stehenlässt.
    Tochter: Aha. Und warum haben die immer die meisten Stimmen, Papa? Es gibt doch nur ganz wenige Reiche, oder?
    Vater: Ist schwer zu sagen, Mäuselein. Das hab ich auch nie verstanden.
    Tochter: Und die mit dem roten Balken, was wollen die?
    Vater: Tja, früher war das die Partei, die für die Armen da war. Aber inzwischen nehmen die auch den Armen das Geld weg und geben es den Reichen.
    Tochter: Aha. Wo ist dann der Unterschied zu den Schwarzen?
    Vater: Ist ganz schwer zu sagen, Mäuselein.
    Tochter: Was ist denn unsere Partei, Papa?
    Vater: Guck mal, dieser grüne Balken hier.
    Tochter: Der ist aber sehr klein. Und was wollen die, Papa?
    Vater: Na ja, ist schwer zu sagen. Sie wollten zum Beispiel was gegen die vielen Autos tun, die unsere Luft verpesten. Aber heute gibt es mehr Autos denn je.
    Tochter: Aber wieso haben sie denn nichts gegen die Autos gemacht?
    Vater: Ist ganz schwer zu sagen, Mäuselein.
    Tochter: Aber Papa, hast du nicht gesagt, das ist unsere Partei?
    Vater: Ja, genau.
    Tochter: Aber wieso denn bloß?
    Vater: Ist ganz schwer zu sagen, Mäuselein. Aber frag ruhig weiter!

Ein Apfel am Tag
    Im Wartezimmer beim Arzt. Eine Frau (Mitte 50)
und ein Mann (Mitte 30) unterhalten sich.
    Frau: Ich sitze hier jetzt schon seit über einer Stunde. Unser Gesundheitssystem ist wirklich eine Schande.
    Mann: Tja, privat versichert müsste man sein.
    Frau: Sie sagen es! Meine Freundin, die ist privat versichert. Also, das kann man überhaupt nicht vergleichen.
    Mann: Nein?
    Frau: Na ja, das ist so, als wenn man Äpfel mit Birnen vergleichen wollte, das geht einfach nicht.
    Mann: Ein Professor von mir hat mal gesagt, dass man alles vergleichen könne.
    Frau: Na, der lebte wohl in seiner eigenen Welt, was?
    Mann: Eigentlich nicht; an sich hat er auch recht. Er meinte, man könne alles vergleichen, also auch Äpfel mit Birnen. Man müsste gegebenenfalls feststellen, dass es wenig Gemeinsamkeiten gibt, aber vergleichen könne man durchaus.
    Frau: Soso.
    Mann: Äpfel und Birnen haben sogar eine ganze Menge Gemeinsamkeiten: Beide sind Kernfrüchte, beide wachsen an Bäumen, beide wachsen in unseren Breitengraden, sind ungefähr gleich groß und gleich schwer. Eigentlich fallen einem mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede ein, finden Sie nicht?

4. Nahkämpfer:
Von Siegfried bis Stefan Effenberg
    »Eine Zunge hat keine Knochen und kann dennoch Knochen zerbrechen.« (Sprichwort)
    »Seither bemühe ich mich, bei jeder leichten Berührung,
bei jedem Zusammenstoß, bei jedem Foul im Gegner zuerst den Menschen zu sehen.«
(Toni Schumacher)
    Wir streiten uns nicht gerne. Denken Sie nur an die Politik. An Strauß und Wehner kann sich kaum noch jemand erinnern, heute dominieren Lächelpolitiker wie Steinmeier oder Rösler. Und jemand wie Ronald Pofalla gilt als unberechenbarer Choleriker. Auch im Fernsehen haben die aggressionsgehemmten Schwiegersöhne die Herrschaft übernommen, von Markus Lanz bis Reinhold Beckmann Und wer führt unsere Nationalmannschaft? Philipp Lahm.
    Nein, wir streiten uns nicht gerne. Manchmal aber geht es nicht anders. Wenn zum Beispiel ein Fremder einfach mal so unseren Hund duzt. Oder ein Telefonmarketing-Opfer partout nichts bestellen will. Dann geht es nicht mehr um die Sache. Sondern um die Ehre. Und die muss verteidigt werden.
    Oder, noch schlimmer: Es geht um eine Vorschrift. Denn die kennt keine
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