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PR Action 07 Aufstand Der Grall

PR Action 07 Aufstand Der Grall

Titel: PR Action 07 Aufstand Der Grall
Autoren: Perry Rhodan
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    Wo oben war, wo unten, links oder rechts, wusste Rhodan nicht mehr. Ihm fehlte jeglicher Orientierungspunkt. Durch das Nichts stürzte er ins Nichts. Er spürte, dass er sich ein ums andere Mal überschlug und von Stein- und Erdbrocken getroffen wurde. Wie Schläge prasselten sie auf ihn nieder, wie Hagel an ihm vorbei.
    Er konnte nichts tun. Die Verbindung zwischen seinem Denken und seinen Körperfunktionen war gekappt wie ein durchgeschnittenes Energiekabel. Der Psi-Schlag des Regenten hatte ihn geradezu lahmgelegt.
    Wie weit war er schon in die Tiefe gestürzt, wie lange währte der Fall? Ein Blick auf seinen Armbandorter hätte ihm darüber Auskunft gegeben, wie viele Meter und Sekunden ihm noch blieben, bis er weiß Gott wo aufschlug. Aber Rhodan war nicht einmal zu der winzigen Kopfbewegung fähig, derer es zu einem Blick auf das Armband bedurft hätte. So konnte er nur schätzen: Wenn er seit vier oder fünf Sekunden haltlos abstürzte und wenn er sein Körpergewicht und einen angenommenen Schwerkraftwert in die Gleichung einbezog ...
    Nein. Er war in seinem momentanen Zustand nicht einmal imstande, eine derart simple Rechnung aufzustellen.
    Ein paar hundert Meter.
    Eine genauere Schätzung brachte er nicht zustande.
    Und der Sturz dauerte an.
    Aus dem anfänglichen, gar nicht einmal unangenehmen Kribbeln im Bauch war längst ein Gefühl geworden, als zupften die Hände eines Wahnsinnigen an all seinen Nerven wie an den Saiten einer klassischen Harfe.
    Eine konkretere Sinneswahrnehmung war Rhodan nicht vergönnt, mehr konnte er weder tun noch denken.
    Er war der Schwerkraft hilflos ausgeliefert. Wie ein zerstörtes Raumschiff, das vom Himmel fiel, kam er ... Schwerkraft? Schwerkraft. Gravitation!
    Das Wort allein löste etwas in ihm aus. Schlug einen Funken aus dem toten, nutzlosen Stein, in den sich sein Gehirn unter dem Ansturm der Psi-Kraft des Magadonen verwandelt zu haben schien.
    Bei einem Menschen mit normalen Reflexen wäre dieser Funke vielleicht auch die Initialzündung zur rettenden Idee gewesen. Nur wäre ihre Umsetzung nicht mehr rechtzeitig gekommen, der Betreffende hätte schlicht und ergreifend zu spät reagiert. Anders Rhodan. Er war ein Sofortumschalter. Noch im selben Moment, da jener Gedanke ihm Geist und Körper wieder miteinander verschmolz, platzte ihm das eine Wort, das ihn vielleicht noch retten konnte, über die Lippen und gegen das geschlossene Helmvisier.
     
    *
     
    Gucky stockten Herzschlag und Atem.
    Sin-Toraghu, flüsterte es dem Mausbiber echoartig durch den Kopf, der ihm leer und glatt schien wie ein Meer nach dem Sturm. Die mentale Verwirrung, mit der ihn dieser vermaledeite Psi-Nebel eben noch gequält hatte, war verebbt.
    Der Regent der Energie, dessen beunruhigende Gedanken er aufgefangen hatte, kam auf ihn zu, und der Mausbiber wähnte sich verloren. Gucky mochte vieles erlebt und überlebt haben, doch nun war er mutterseelenallein. Gegen einen Widersacher vom Schlage dieses Sin-Toraghus kämpfte er auf verlorenem Posten. Vergeblich?
    Allein mit Sin-Toraghu ...
    Der Nebel hatte seinen Weg hinunter in die Schlucht gefunden, auf deren Grund Gucky sich am Bein verletzt hatte, und
    mit ihm der Regent. Noch war er scheinbar körperlos, wie der Schatten eines Wesens, das selbst noch verborgen war. Doch mit jedem staksigen, ruckartigen Schritt schälte sich die Gestalt des Fremden weiter aus der grauen Masse. Es war, als löse sich ein Tarnfeld langsam auf.
    Dann war er so nahe, dass der Nebel den Blick auf ihn nicht mehr hinderte.
    Gucky war eine halbe Sekunde lang zu keiner Regung mehr fähig - bis sein Herzschlag wieder einsetzte und der Atem sich in einem Seufzer der Erleichterung aus ihm löste.
    Das war kein Regent, nicht Sin-Toraghu ...
    Ein humanoides Wesen. Gut einen Meter größer als der Ilt, die Haut alabasterfarben. Der Kopf, auf einem langen Hals sitzend, leicht birnenförmig, am Kinn einen faserigen, zu zwei Strängen gedrehten Bart. Auffallend war eine Anzahl verschieden großer Kristalle, die mehr als nur Schmuckstücke waren -vielmehr waren sie Teil der Physiognomie des Wesens und in die Haut des ansonsten kahlen Schädels eingewachsen.
    Ein Magadu.
    Gucky war selbst noch keinem Vertreter dieses Volkes begegnet; er kannte sie nur aus dem Datenmaterial, mit dem er sich vor der Reise nach Sepzim informiert hatte. Demnach traf man die Magadu auf etwa fünfzig Planeten des Demetria-Sternhaufens an. Sie galten als »Eremit-Philosophen« - was immer man sich
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