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»Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!«: Deutsche Dialoge mitgehört (German Edition)

»Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!«: Deutsche Dialoge mitgehört (German Edition)

Titel: »Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!«: Deutsche Dialoge mitgehört (German Edition)
Autoren: Sören Sieg , Axel Krohn
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Ausnahme. Fahrgäste ohne gültigen Fahrschein müssen den Zug verlassen. Auch wenn sie kleine Kinder dabeihaben und auf dem Weg zu den Großeltern sind. Oder wenn es 12-jährige Schulmädchen sind, im letzten Zug, im Dunkeln, die ihre Fahrkarte einfach nicht finden können. Und draußen herrschen minus 20 Grad. Alles Ausreden!
    Gänzlich ausweglos wird es, wenn es »ums Prinzip« geht. Da hat Immanuel Kant viel Unheil angerichtet. Eigentlich könnte die Rezeptionistin für den Hotelgast einfach die Fernbedienung aufbewahren, damit er seiner Fernsehsucht entkommt. Eigentlich. Aber wenn das alle machen würden! Damit fangen wir gar nicht erst an. So viele kategorische Neins verdanken wir einem einzigen kategorischen Imperativ.
    Zum Glück geht es auch anders. Sprechen Sie leise mit Ihrem Gegenüber. Stellen Sie ihn nicht bloß. Zeigen Sie Verständnis. Schlagen Sie Alternativen vor. Und kaufen Sie notfalls ein halbes Kilo Kartoffeln zu viel. Dafür haben Sie sich einen nutzlosen Streit erspart. Mit Vertretern der Wenn-das-alle-machen-würden-Ideologie kann man eh nicht diskutieren.
    Auch wenn Kant selbst niemanden aus dem Zug geworfen hätte. Von ihm stammt nämlich noch ein anderer schöner Satz: »Der Frieden ist das Meisterwerk der Vernunft.«

Edles Stück
    Im Friseurladen. Kundin (ältere vornehme Dame) sitzt mit Lockenwicklern auf dem Frisierstuhl. Ein Mann (ca. 50 Jahre alt) im grauen Arbeitskittel betritt den Salon.
    Mann (laut) : ’tschuldigung, gehört jemandem von Ihnen der weiße Mercedes, der draußen parkt?
    Kundin: Das Fahrzeug ist ein Sammlerstück meines Mannes und unverkäuflich.
    Mann: Dann sollte Ihr Mann seinen Wagen schleunigst umparken, er steht mitten auf der Bushaltestelle.
    Kundin: Mein Mann ist tot.
    Mann: Na, dann parken Sie ihn eben um. Der Wagen blockiert die Bushaltestelle!
    Kundin: Na, das sollte mich wundern. Wie sollte ein kleines Cabriolet eine ganze Bushaltestelle blockieren können. Das wird der Busfahrer schon schaffen.
    Mann (schnaufend) : Ich bin hier jetzt seit bald 30 Jahren Hausmeister, aber so was ist mir noch nicht untergekommen. Also, entweder fahren Sie jetzt auf der Stelle Ihre Karre weg, oder ich lasse den Wagen abschleppen.
    Kundin: Sie vergreifen sich im Ton. Ich bin hier seit 30 Jahren Kundin; von dem Geld, das ich für meine Frisur bezahle, bezahlt die Besitzerin des Salons Ihr Gehalt!
    Mann: Das ist doch das Geld Ihres toten Mannes! Und wahrscheinlich haben Sie ihn nur wegen dieses Geldes geheiratet! Was hatten Sie denn bitte VOR Ihrer Hochzeit?
    Kundin (laut) : Hallo? Was fällt Ihnen ein! Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!

Missverständnis
    Familienvater (etwa 40 Jahre alt) nimmt Telefongespräch entgegen.
    Familienvater: Hallo?
    Telefonwerber: Hier Schmidt von der Firma Schockfrost. Ich möchte Sie über unser ganz neues, sensationelles Angebot informieren. Ab sofort können Sie unsere Schockfrost-Tiefkühlprodukte auch im Abonnement beziehen!
    Familienvater: Danke, kein Interesse.
    Telefonwerber: Wieso? Unsere Tiefkühlprodukte sind nicht nur schmackhaft, sondern von höchster Qualität!
    Familienvater: Vielen Dank, aber wir essen nur frische Lebensmittel.
    Telefonwerber: Entschuldigung, das ist aber ein Missverständnis. Die Schockfrostprodukte sind ausnahmslos derart frisch …
    Familienvater: Na ja, frisch. Das ist ja relativ …
    Telefonwerber: So, nun reicht’s, mein Kleiner. Jetzt gib mir mal deine Mama!

Zivil-Courage
    Ein Polizeiwagen parkt im Halteverbot. Der Polizist verteilt Strafzettel an Falschparker. Eine ältere, elegant gekleidete Dame kommt zu Fuß vorbei und spricht den Polizisten an.
    Ältere Dame: Junger Mann, so geht das aber nicht!
    Der Polizist schaut mit fragendem Blick von seinem Block auf.
    Ältere Dame: Sie wissen schon, was ich meine, junger Mann.
    Polizist: Ist das Ihr Wagen hier?
    Ältere Dame: Aber nein doch! Mein Wagen steht in der Garage.
    Der Polizist zieht fragend die Augenbrauen hoch.
    Ältere Dame (augenzwinkernd) : Ich denke, Sie haben verstanden, was ich meine, hmm?
    Polizist: Tut mir leid, da müssen Sie sich schon klarer ausdrücken.
    Ältere Dame (energisch) : Der Eindruck, den Sie als exekutive Instanz machen, ist nicht glaubwürdig, wenn Sie andere Leute für ein Vergehen bestrafen, welches Sie selbst gerade begehen!
    Polizist: Ich fürchte, ich verstehe nicht.
    Ältere Dame ( jetzt wütend ): Mein Gott, armes Deutschland! Sie stehen mit Ihrer Bullenkarre im Halteverbot! Wenn Sie sich nicht auf der Stelle selbst
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