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Ich bin dann mal offline

Ich bin dann mal offline

Titel: Ich bin dann mal offline
Autoren: Christoph Koch
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großen Berg an Informationen draufgekippt werden. Wie oft man mit dem Papierstapel bis zum Mond käme, wenn man das gesamte Internet endlich einmal ausdrucken würde -oder wie oft man Luxemburg damit abdecken könnte. Es ist ganz egal. Das einzig Interessante an all den Fantastilliarden Bytes, Seiten, Bildern und Videos: Je mehr Informationen es gibt, umso größer die Chance, dass auch genau diejenige existiert, die Sie gerade brauchen und suchen.
    Nicht zurückblättern: Echtzeitdienste wie Twitter oder Google Buzz, aber auch der Newsfeed von Facebook zeigen einem in einem endlosen Strom, was andere Menschen gerade so tun. Aber ebenso wenig, wie man die Zeitung von gestern »aufholen« muss, wenn man nicht dazu kam, sie zu lesen, muss man bei Twitter und Konsorten nicht »zurückblättern«, wenn man mal eine Weile nicht hineingeschaut hat. Hier handelt es sich nicht um einen Roman, dessen Fortgang man nur verstehen kann, wenn man alle vorigen Ereignisse mitbekommen hat -es ist eher wie ein Fenster, aus dem man immer mal wieder schauen kann, aber das man eben auch mal eine Zeitlang sich selbst überlas&en kann. Die Angst ablegen: Ebenso wenig, wie man sich ständig dem kommunikativen Dauerfeuer des Internets aussetzen sollte, sollte man sich ihm nicht zu sehr entziehen. Denn in vielen Fällen ist das Gefühl der Überforderung -das »Payback«-Autor und FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher und die Großmutter eint, die den Videorecorder verflucht, weil sie ihn nicht programmieren kann -eine Empfindung, die mit der simplen und verständlichen Angst einhergeht, Dinge nicht zu beherrschen. Wer sich also mit etwas Neuem auseinandersetzt, senkt automatisch die Chance, sich überfordert zu fühlen. Das bedeutet überhaupt nicht, dass jeder Mensch twittern muss, sich auf Facebook anmelden oder seine nächste Städtereise mit Google Street View vorbereiten sollte. Aber wer sich der ganzen Sache mit einer entspannten Haltung des Ausprobierens und Herumspielens nähert, wird manch positive Überraschung erleben -und im schlechtesten Falle merken, dass er zwar keinen »Social Bookmarking Service mit erweiterter Geotagging-Funktion« benötigt -dass es aber auch nichts ist, wovor man sich fürchten muss, weil es einem das Gehirn zersetzen könnte.
    Literatur
    Abelson, Hai & Ken Ledeen & Harry Lewis (2008): Blown to Bits. Your Life, Liberty, and Happiness After the Digital Explosion. Amsterdam: Addison-Wesley Longman.
    Anderson, Chris (2009): The Long Tail -Nischenprodukte statt Massenmarkt. Das Geschäft der Zukunft. München: Deutscher Taschenbuch Verlag.
    Anderson, Chris (2009): Free. The Future of a Radical Price. New York: Hyperion Books. Anderson, Sam (2009): In Defense of Distraction. In: New York Magazine, 17. Mai 2009. Babauta, Leo (2009): The Power of Less. The Fine Art of Limiting Yourself to the Essential. New York: Hyperion. Benkler, Yochai (2006): The Wealth of Networks. How Social Production Transforms Markets and Freedom. New Haven: Yale University Press. boyd, danah m. & Nicole B. Ellison (2008): Social Network Sites: Definition, History and Scholarship. In: Journal of ComputerMediated Communication. Nr. 13, S. 210-230.
    Carr, Nicholas (2009): The Big Switch. Der große Wandel. Die Vernetzung der Welt von Edison bis Google. Heidelberg: Redline. Christakis, Nicholas A. & farnes H. Fowler (2010): Connected. Die Macht sozialer Netzwerke und warum Glück ansteckend ist. Frankfurt: S. Fischer. Davis, R.A. (2001): A Cognitive-Behavioral Model of Pathological Internet Use. In: Computers in Human Behavior 17, S. 187-195.
    Doidge, Norman (2008): Neustart im Kopf. Wie sich unser Gehirn selbst repariert. Frankfurt: Campus Verlag. Döring, N. (2002): 1x Brot, Wurst, 5 Sack Äpfel, I.L.D. Kommunikative Funktionen von Kurzmitteilungen (SMS) In: Zeitschrift für Medienpsychologie, Volume 14, Nr. 3, S. 118-128.
    Dunbar, Robin (2010): How Many Friends Does One Person Need? Dunbar's Number and Other Evolutionary Quirks. London: Faber & Faber.
    Parke, Gabriele (2003): Onlinesucht. Wenn Mailen und Chatten zum Zwang werden. Stuttgart: Kreuz Verlag. Friebe, Holm & Sascha Lobo (2006): Wir nennen es Arbeit. Die digitale Boheme oder intelligentes Leben jenseits der Festanstellung. München: Heyne Verlag.
    Gasser, Urs & lohn Palfrey (2008): Generation Internet. Die Digital Natives. Wie sie leben, was sie denken, wie sie arbeiten. München: Carl Hanser Verlag. Gidding,loshua (2007): Failure. An Autobiography. New York: Cyan Books. Gleick,
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