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Ich bin dann mal offline

Ich bin dann mal offline

Titel: Ich bin dann mal offline
Autoren: Christoph Koch
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sitzen
    -nehmen Sie die Hände von Maus oder Tastatur und die Augen vom Bildschirm, während Sie antworten. Es mag wertvolle Sekunden im alltäglichen E-MailKampf kosten -aber in Zeiten, in denen immer mehr Menschen weitertippen, während sie eine gedankenlose Antwort murmeln, drückt ein überlegter Satz mit Blickkontakt und einem freundlichen Lächeln ungefähr so viel Wertschätzung aus, wie in den achtziger Jahren ein ganzer Strauß Blumen.
    Anruf nach Plan: Wenn Sie darunter leiden, dass Sie ein permanent schlechtes Gewissen quält, weil Sie sich schon wieder viel zu lange nicht bei Ihrer allein lebenden Mutter oder Ihrem besten Freund gemeldet haben -legen Sie eine Zeit für einen regelmäßigen Anruf fest, der gut in Ihren Rhythmus passt. Sei es Sonntagmittag oder Donnerstagmorgen. Durch diese Routine entfallen Selbstvorwürfe und ständiges Aufschieben -und die betreffende Person weiß, dass sie sich auf diesen Anruf verlassen kann, und macht Ihnen keine Vorwürfe. Falls doch, können Sie diese dann zumindest ein wenig gelassener ertragen. Im Urlaub
    Sich richtig verabschieden: Wenn Sie in den Urlaub fahren, formulieren Sie Ihre Abwesenheitsmail klar und eindeutig. Sie sind für diesen Zeitraum nicht zu erreichen, ganz einfach. Eventuell können Sie auf eine andere Person, einen Stellvertreter oder Kollegen verweisen -falls das nicht möglich ist, muss sich der Absender eben gedulden. Die Welt wird aller bisherigen Erfahrung nach eher nicht untergehen. Hinterlassen Sie keine Handynummer »für Notfälle« und schreiben Sie nicht »Ich rufe meine Mails nur unregelmäßig ab«. Denn, wie Sie gleich lesen werden: Sie werden sie gar nicht abrufen -Sie sind schließlich im Urlaub. Mit leichtem Gepäck reisen: Lassen Sie Ihr Laptop, Ihr Netbook, Ihr iPad, Ihren Blackberry oder alle sonstigen technischen Gadgets zuhause, die Sie nur an die Arbeit erinnern. Schon klar, Internet bedeutet ja nicht nur Arbeit. Aber wollen Sie wirklich derjenige sein, der am Fuße des Kilimandscharo den Tchibo-Newsletter liest? Vertrauen Sie dem von einem Fleischhersteller gesponsorten »Grillwürstchen-Wetter« auf wetter.de wirklich mehr als dem erfahrenen Blick eines steinalten Einheimischen Richtung Himmel? Wollen Sie wirklich 20 Mal am Tag den Hotelsafe auf-und zuschließen, weil Sie »nur mal schnell online was nachschauen« wollen, sich aber auch nicht trauen, Ihr teures Macbook Pro auf dem Hotelbett liegenzulassen?
    Die Freunde ruhig mal vergessen: Meiden Sie im Urlaub auch Internetcafes oder die Internet-Terminals in Hotellobbys oder auf Flughäfen. Selbst wenn Sie nur kurz die Freunde daheim mit Schilderungen von Temperatur und genauem Farbton des Meerwassers neidisch machen wollen die Versuchung, beim Öffnen des E-Mail-Postfachs einen schnellen Blick auf die eingegangen Mails zu werfen und sich davon im Extremfall die Ferien verderben zu lassen, ist für die meisten Normalsterbli-chen einfach zu groß. Außerdem: Wenn Sie es wirklich nicht einmal zwei oder drei Wochen ohne die Leute zuhause aushalten, dann sparen Sie sich doch nächsten Sommer das Geld für die Reise und setzen Sie sich drei Wochen in deren Hobbykeller.
    Tadellose Techniktricks: Wenn Sie im Urlaub unter keinen Umständen auf Ihr Mobiltelefon verzichten wollen -sei es, um Lösegeldübergaben zu arrangieren oder dem Hundesitter mit Kontrollanrufen den letzten Nerv zu rauben: Bitte, so sei es! Sollte es sich um ein Smartphone mit Internetzugang handeln, deaktivieren Sie jedoch das sogenannte Datenroaming, das Datenübertragung in ausländische Netze ermöglicht. Nicht nur wird Ihre Handyrechnung nach der Rückkehr um mehrere 100
    Euro niedriger ausfallen -Sie vermeiden auch die weiter vorne beschriebene Tchibo-Falle. Stellen Sie außerdem Ihre Mailbox so ein, dass Anrufer erfahren, dass Sie im Urlaub sind und deshalb keine Nachrichten hinterlassen werden können. Oder wollen Sie wirklich aus der hawaii anis ehen Hängematte Ihren Bankberater zurückrufen, der eine aufgeregte Nachricht hinterließ, die Sie das Schlimmste befürchten lässt -als Sie ihn zurückrufen, aber trotzdem nur über »die grundsätzliche strategische Ausrichtung Ihrer Vermögensplanung und Altersvorsorge« sprechen möchte?
    Am Telefon
    Mit offenen Karten spielen : Wenn Sie nicht gerade Günther Wallraff sind und mit Theaterschminke im Gesicht in verdeckter Mission recherchieren -verzichten Sie bitte darauf, bei Ihrem Telefon die Rufnummernunterdrückung einzuschalten, also »anonym« bei
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