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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Pistole zu senken. »Ich finde es wesentlich kultivierter, wenn Schusswaffen weggelegt werden, bevor man sich bekannt macht.« »Nehmen Sie Ihre Waffe aus der Hosentasche und werfen Sie sie auf den Boden«, verlangte McFarlane. Der Mann ließ ein glucksendes Lachen hören und brachte das Ding zum Vorschein, das ihm die Tasche ausbeulte. Es war keine Waffe, sondern eine kleine Thermosflasche. »Hilft gegen die Kälte«, meinte er und hielt die Flasche hoch. »Möchten Sie einen Schluck probieren?« McFarlane starrte angestrengt zu dem Hubschrauber hinüber, aber bis auf den Piloten schien niemand an Bord zu sein. »Ich habe einen Monat gebraucht, um das Vertrauen meiner Buschmänner zu gewinnen«, sagte er vorwurfsvoll, »und nun kommen Sie daher und vertreiben sie in alle Winde. Ich möchte wissen, wer Sie sind und was Sie hier wollen. Und ich kann in Ihrem Interesse nur hoffen, dass es etwas Gutes ist.« »Ich fürchte, es ist nichts Gutes. Ihr Partner, Nestor Masangkay, ist tot.« McFarlane fühlte eine jähe innere Leere. Er ließ die Hand mitsamt der Waffe sinken. »Tot?« Der Mann nickte. »Als er getan hat, was Sie jetzt auch tun. Genaueres wissen wir noch nicht.« Er deutete aufs Feuer. »Wollen wir uns dorthin setzen? Ich war nicht darauf gefasst, dass es in der Kalahari nachts so lausig kalt ist.« McFarlane ging mit gesenkter Waffe voraus. Von der Feuerstelle war nicht viel übrig geblieben, auch die Zeichnung im Sand hatte der Hubschrauber durch den Rotorensog ausgelöscht. Ihm war unbehaglich zumute, wie immer, wenn er mit zwiespältigen Gefühlen fertig werden musste. »Was hatten Sie mit Nestor zu schaffen?«, fragte er. Der Mann antwortete nicht sofort. Stattdessen sah er sich um, registrierte die achtlos weggeworfenen Detektoren und die Goldmünzen, die verstreut im Sand lagen. Er hob das kleine braune Eisenstück auf, hielt es hoch und schielte zu McFarlane hinüber. »Wieder mal auf der Suche nach dem Okawango-Meteoriten?«, sagte er. McFarlane sagte nichts, seine Hand schloss sich nur fester um den Griff der Pistole. »Sie kennen Masangkay besser als irgendwer sonst. Ich brauche Ihre Hilfe, damit ich sein Projekt zu Ende führen kann.« »Und was für ein Projekt war das?«, fragte McFarlane. »Tut mir Leid, ich habe alles gesagt, was ich darüber sagen kann.« »Dann tut’s mir ebenfalls Leid. Ich habe gehört, was ich hören wollte. Und im Übrigen helfe ich nur noch mir selbst und sonst keinem.« »Das ist mir bekannt.« McFarlane fühlte wieder Wut aufwallen, er trat rasch auf den anderen zu. Der hob besänftigend die Hand. »Sie könnten mir doch zumindest bis zu Ende zuhören.« »Bis jetzt habe ich nicht mal Ihren Namen gehört, und ehrlich gesagt, ich lege auch keinen Wert mehr darauf. Danke, dass Sie mir die Nachricht übermittelt haben, auch wenn es eine schlechte war. Und nun sollten Sie sich in Ihren Helikopter setzen und schleunigst von hier verschwinden.« »Entschuldigen Sie, dass ich mich nicht vorgestellt habe. Ich bin Palmer Lloyd.« McFarlane lachte trocken. »Ja. Und ich Bill Gates.« Aber der Hüne lachte nicht mit, er lächelte allenfalls. McFarlane sah sich sein Gesicht genauer an, er sezierte es geradezu, dann flüsterte er: »Großer Gott.« »Es ist Ihnen vielleicht zu Ohren gekommen, dass ich dabei bin, ein neues Museum zu bauen.«
    McFarlane schüttelte den Kopf. »Hat Nestor für Sie gearbeitet?« »Nein. Aber ich habe kürzlich zufällig von seinen Aktivitäten erfahren. Und nun möchte ich zu Ende führen, was er begonnen hat.« »Hören Sie ...« McFarlane schob die Pistole in den Hosenbund. »Ich bin nicht interessiert. Nestor Masangkay und ich haben uns schon vor langer Zeit getrennt. Aber ich bin sicher, dass Ihnen das alles bekannt ist.« Lloyd hielt ihm lächelnd die Thermosflasche hin. »Wollen wir einen zur Brust nehmen, während wir darüber reden?« Ohne die Antwort abzuwarten, setzte er sich ans Feuer – so wie Weiße sich in der Wüste hinsetzen, auf den Hintern nämlich – schraubte die Kappe ab, schüttete etwas dampfend Heißes hinein und bot das Getränk McFarlane an. Der schüttelte unwillig den Kopf. »Macht Ihnen die Meteoritenjagd Spaß?«, fragte Lloyd. »An manchen Tagen schon.« »Und Sie glauben tatsächlich, dass Sie den Okawango finden werden?« »Nun, zumindest habe ich’s geglaubt, bevor Sie von oben hier reingeschneit sind.« McFarlane kauerte sich neben ihn. »Hören Sie, ich würde liebend gern weiter mit Ihnen plaudern, aber solange
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