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I love you, honey

I love you, honey

Titel: I love you, honey
Autoren: Mara Martin
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Algeciras befindet. Danach rufe ich von meinem Handy die Vermieter an und teile ihnen mit, dass ich auf dem Weg zum Appartement bin. Sie wohnen in Marbella und versprechen, in dreißig Minuten am Treffpunkt zu sein. Als ich vor dem modernen, hohen Appartementhaus ankomme, erwarten sie mich schon. Es ist ein älteres, englisches Ehepaar in teurer Designerkleidung, das mich mit abschätzenden Blicken mustert. Nach der langen Reise sehe ich wahrscheinlich nicht mehr besonders vertrauenserweckend aus. Ich hatte mir die Wohnung im Internet ausgesucht, weil dort ausdrücklich Tiere erlaubt sind. Als die Vermieter aber den Hund und die Katzen sehen, reagieren sie ablehnend:,, Es ist ein kleiner Hund erlaubt, aber nicht ein ganzer Zoo.“ Sie wollen mir nicht ihr Appartement überlassen, weil sie wegen der vielen Tiere Schäden an ihren Möbeln befürchten. Ich versuche sie umzustimmen, denn die Tiere und ich brauchen dringend einen Platz zum Schlafen. Die Strapazen der vergangenen Stunden machen sich bemerkbar und ich bin leicht gereizt. Schließlich zeigen die Leute Verständnis für meine Lage und erklären sich bereit, mir für eine Nacht die Wohnung zu überlassen, allerdings für hundert Euro. Der Preis sollte eigentlich vierzig Euro pro Nacht betragen, aber ich bin gezwungen, ihr Angebot anzunehmen. Es bleibt mir nichts Anderes übrig, denn inzwischen ist es schon weit nach Mitternacht geworden. Ein Fahrstuhl bringt uns in die oberste Etage. Ein teppichbedeckter Flur führt nach rechts und vor der ersten Tür bleiben wir stehen. Die Vermieter geben mir die Schlüssel und verabschieden sich. Ich schließe auf und stelle die Boxen neben dem Eingang ab. Es ist eine Einraumwohnung. In einer Ecke steht ein schwarzes Schlafsofa aus Leder. Ein gedeckter Tisch mit Gläsern, Tassen, Tellern und Besteck befindet sich mitten im Raum. Schnell entferne ich das Geschirr und verstaue es in den Schränken, damit durch die Tiere nichts zu Bruch geht. Dann fülle ich die mitgebrachte flache Plastikschale mit etwas Katzenstreu. Jetzt endlich befreie ich die Katzen aus ihrem Gefängnis. Langsam kommen sie aus den Boxen heraus und strecken sich. Sie scheinen die lange Reise gut überstanden zu haben. Ich stelle für alle Futter bereit und nachdem die Katzen satt und zufrieden sind, begutachten sie die Wohnung. Nur Hachiko legt sich nach dem Fressen sofort auf das Bett und wartet auf mich. Ich sehe in der Küche nach, ob ich etwas zum Essen finde. Der Kühlschrank ist leer, aber im Brotkasten entdecke ich eine Packung alten Toastbrots. Besser als gar nichts. Schließlich falle ich völlig ermattet ins Bett und Hachiko legt sich an meine Seite. Die Katzen sind wegen der fremden Umgebung unruhig, aber ich kümmere mich um nichts mehr.
    In aller F rühe vom Klingeln meines Handys geweckt. Die Vermieter verlangen, dass ich sofort die Wohnung verlasse. Sie haben aber ein Apartment von Freunden für mich besorgt, die nichts gegen meine Tiere einzuwenden haben. Die Unterkunft liegt in der Nähe von Estepona und kostet einhundertzwanzig Euro pro Nacht. Estepona liegt in der Nähe von Malaga. Von dort aus hat mir meine Mutter in sechs Tagen einen Flug nach Deutschland gebucht. Ein früheres Datum war nicht möglich, weil die Plätze für Tiere im Frachtraum schon ausgebucht waren.
    Die Vermieter holen mich ab. Freundlich erkundigen sie sich, wie es mir geht. Wahrscheinlich sind sie froh, dass sie mich loswerden. Sie fahren mich sogar in ihrem Auto zu dem Appartement. Hier ist alles sehr ordentlich und gepflegt.  Die Wohnung ist großzügig geschnitten, hell und freundlich. Ich weiß, dass mein Budget nicht ausreicht, um hier fünf Tage zu wohnen, aber im Moment fühle ich mich einfach nur wohl. Seit ewigen Zeiten, dusche ich mich und wasche mir die Haare mit warmen Wasser. Das ist purer Luxus für mich, auch wenn es nur für ein bis zwei Tage ist.
    Direkt vor meiner Tür erstreckt sich kilometerlang der Strand der Costa del Sol. Ich mache ausgedehnte Strandspaziergänge mit Hachiko; er darf hier ohne Leine laufen.Nach einiger Zeit bin ich etwas ruhiger geworden und sofort kehren die Gedanken an Kamal mit aller Wucht zurück. Wir hatten vereinbart, dass ich ihn zu seiner Beruhigung anrufe, wenn ich sicher in Spanien angekommen bin. Öfters bleibe ich vor einer Telefonzelle stehen und greife zum Hörer, aber irgendetwas hindert mich daran, den Anruf zu tätigen. Später, sage ich mir, ich werde mich in ein paar Tagen bei ihm
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