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I love you, honey

I love you, honey

Titel: I love you, honey
Autoren: Mara Martin
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es nicht alle Tage vor, dass ein junges Mädchen mit einem Hund und drei Katzen über die Grenze zu Fuß läuft. Seit über drei Stunden stehe ich jetzt schon an der Kontrolle. Langsam beginne ich zu verzweifeln. Plötzlich überreicht mir der Beamte meine Papiere durch den Schalter: ,,Bon voyage,“ sagt er, ,, Gute Reise.“ Erleichtert nehme ich das Dokument entgegen. Den Grund für die lange Wartezeit verstehe ich nicht, denn mit meinem Pass war alles in Ordnung.
    I ch renne so schnell ich kann mit Hachiko zu dem stoisch ausharrenden Afrikaner. Ich bin ihm dankbar, dass er so gut auf meine Tasche und die Katzen aufgepasst hat. Wir gehen weiter bis zur spanischen Zollkontrolle. Ein mürrischer Zöllner nimmt die Papiere für die Tiere und meinen Pass entgegen. Dann geht er in das Häuschen, um sie zu prüfen. Kurz darauf kommt er mit vier weiteren Kollegen zurück. Ich ahne Schlimmes und hoffe, dass ich nicht noch einmal stundenlang warten muss. Langsam übersteigt das alles meine Kräfte. Die Zöllner verlangen von mir, dass ich jede Unterlage dem betreffenden Tier zuordne. Außerdem soll ich die Katzen aus den Boxen holen. Ich versuche ihnen verständlich zu machen, dass sie dann weglaufen könnten; sie können doch in die Boxen hereinschauen. Gott sei Dank geben sie sich damit zufrieden. Nach einer endlosen weiteren Stunde, betrete ich endlich spanischen Boden und empfinde grenzenlose Erleichterung. Vor dem Zollgebäude biegen wir links ab und der Gepäckträger bringt mich zu einem Taxi. Ich gebe ihm ein fürstliches Trinkgeld und er kehrt jetzt wieder nach Marokko zurück. Er besitzt ein spezielles Visum, um zwischen den Ländern hin – und her zu pendeln.
    Am Taxistand steige ich schnell in ein Auto . Als ich aus dem Fenster schaue, bin ich überrascht, wie sich das Straßenbild plötzlich verändert hat. Es gibt nur noch wenige Häuser im arabischen Stil und die Menschen sind überwiegend europäisch gekleidet. Es sieht fast so aus wie auf dem spanischen Festland. Der Taxifahrer bringt mich zur Anlegestelle der Fähre, die nach Algeciras fährt.
    Hier kann ich mir selbst eine Gepäckkarre leihen und gehe zum Fahrkartenschalter. Dort sitzt ein junger, hübscher Mann. Inzwischen ist die Sonne schon untergegangen, aber mit dieser Auskunft hätte ich nicht gerechnet: ,,Die letzte Fähre fährt in zehn Minuten.“ Ich habe die zwei Stunden Zeitunterschied zwischen Marokko und Spanien nicht miteinkalkuliert! Ich muss die Fähre unbedingt rechtzeitig erreichen!
    Der Ticket verkäufer beeilt sich, mir den Fahrschein auszudrucken. In der Zwischenzeit lade ich die Boxen und mein Gepäck von dem Wagen ab. Der Mann hilft mir sogar, die Katzenkörbe die Treppe zur Fähre hinaufzutragen. Immer in Etappen nehmen wir eine Box nach der anderen. Plötzlich aber bemerke ich, dass eine Katze fehlt: Happy ist nicht da! Fieberhaft suche ich mit Hachiko das ganze Gebäude ab. Wo habe ich ihn nur abgestellt? Schon ertönt das Tuten der Fähre; das ist das Zeichen, dass sie zur Abfahrt bereit ist. Jetzt endlich entdecke ich Happys Korb in einer dunklen Nische und hetze die Stufen wieder hinauf. Hachiko zerre ich hinter mir her.
    Der Mann bringt die Katzen in allerletzter Minute auf die Fähre und ich laufe schnell hinterher. E in Glück, dass ich diesen hilfsbereiten Mann getroffen habe! Ohne ihn würde ich jetzt in Ceuta verzweifelt nach einem Hotel suchen, das die Tiere und mich aufnimmt. Hastig drücke ich ihm noch einige Dirhams in die Hand und er verlässt eilig das Schiff.
     

In Spanien
     
    Erschöpft lasse ich mich in einen tiefen Sitz fallen. Die Überfahrt verläuft ruhig und nach circa dreißig Minuten erreicht die Fähre Algeciras. Ich bitte einen Fahrgast, mir mein Gepäck bis zum Eingang des matt erleuchteten Fährgebäudes zu tragen. Freundlicherweise unterstützt er mich und ich suche mir dann einen Transportwagen. Es ist jetzt schon spät in der Nacht und außer mehreren Grenzbeamten, die mich nicht beachten, befinde ich mich hier alleine; alle anderen Passagiere haben schon die Schranken durchlaufen. Müde rolle ich den Wagen zum Ausgang. Hachiko trottet nur noch apathisch neben mir her; auch er möchte sich endlich ausruhen. Die Katzen verhalten sich ruhig in ihren Boxen. Ich werfe einen kurzen Blick hinein; sie scheinen zu schlafen. Ich bin seit zwölf Stunden unterwegs und möchte nur noch irgendwo ankommen.
    Vor dem Ausgang wartet ein Taxi und ic h gebe dem Fahrer eine Adresse an, die sich in der Nähe von
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