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Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Titel: Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.
Autoren: Mara Andeck
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sterilisieren und zu einem Häufchen Asche verwandeln, was zweifelsohne auch Erwachsenen große skatologische Freude bereiten könnte. Schade nur, dass der Poopie immer noch nicht auf dem Markt ist.
Manchen stinkt's gewaltig
    Die dritte Gruppe ist die der Hundehaufenbeschimpfer. Sie ist die größte, denn der Ärger über die Ausscheidungen des Hundes vereint Menschen, die sonst im Leben kaum Berührungspunkte haben: Journalisten und Mütter, Politiker und Landwirte, Gartenfreunde und Großstadtbewohner.

    Im Kampf gegen den Kot sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, und das Schimpfen muss dabei nicht immer unfreundlich sein. »Ist Frauchen ein soziales Wesen, nutzt es die Schaufel und den Besen«, so reimte beispielswiese ein Rentner in Flottbek bei Hamburg. Wie das Hamburger Abendblatt berichtete, hat der Mann inzwischen schon mehr als hundert solcher kleinen Gedichte verfasst, anschließend ausgedruckt, in eine Klarsichthülle verpackt und mit Paketband an Laternenpfähle und Gartenzäune direkt über die Hinterlassenschaften von Hunden gehängt. Mit überraschendem Erfolg: Offenbar lassen sich viele Hundehalter mit Humor und einem Augenzwinkern tatsächlich zur Benutzung von Tüte und Schaufel bewegen. Die Zahl der Tretminen in seinem Wohngebiet nimmt stetig ab. »Es ist schon eine Tüte wert, wenn Hundchen Großes widerfährt.« Wer kann dazu schon Nein sagen?
    In immer mehr Städten stinkt der Hundekot jetzt aber auch den Verantwortlichen, und sie markieren Hundehaufen im Stadtbild mit farbigen Fähnchen, um Fußgänger zu warnen und Hundebesitzer zum Nachdenken anzuregen.
    Zu einer noch drastischeren Maßnahme wollte der Bürgermeister der Stadt Volkach in der Nähe von Würzburg greifen. Er plante eine Gendatenbank aller Hunde vor Ort, wie es sie bereits in einer kleinen Stadt in Israel gibt. Eine Kotprobe vom Haufen des Anstoßes kann dort den Übeltäter eindeutig identifizieren. Das Vorhaben scheiterte in Deutschland allerdings an der rechtlichen Zulässigkeit, und vermutlich war die Aktion ohnehin nur als Warnschuss an säumige Hundehalter gedacht. Sie geistert aber seitdem vor allem am 1.   April immer wieder durch die Lokalzeitungen und löst jedes Mal empörte Proteste von Hundebesitzern aus.
Gefährliche Hofhunde
    Ernst gemeint sind allerdings Schilder von Landwirten, wie man sie beim Gassigehen oft an Feldern und Wiesen antrifft. Manchmal sieht man auf solchen Schildern eine wütende Kuh, und die Botschaft unter ihrer grimmigen Miene lautet: »Hundekot macht mich krank«.Solche Schilder verweisen auf einen Erreger namens Neospora caninum, der im Kot von Hunden enthalten sein kann und bei Rindern zu Fehlgeburten führt.
    Das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit hat in einer Studie jedoch herausgefunden, dass selbst dann, wenn siebenundachtzig Hunde ein und dieselbe Weide regelmäßig als Klo benutzen würden, nur ein ganz geringfügiges Risiko für Kühe bestünde, die dieses Gras fressen. Gefährlich für die Rinder sind laut Studie vor allem die Hofhunde der Bauern. Die nämlich können sich leicht mit großen Mengen des Erregers infizieren, wenn sie die Nachgeburt erkrankter Kühe fressen. Der Kot dieser Hunde enthält dann tatsächlich Neospora caninum, und die Wahrscheinlichkeit, dass die eigenen Hunde des Landwirts damit im Stall das Tierfutter verunreinigen, ist groß.
    Auf anderen Schildern in Feld und Flur ist oft ein durchgestrichener Hund in eindeutiger Pose abgebildet, und darunter steht dann gern ein Satz wie: »Auf diesen Wiesen und Feldern werden Nahrungsmittel produziert«, gefolgt von der Bitte, das Erntegut nicht mit Kot zu verschmutzen.
    Wer allerdings mitten in der Natur unter freiem Himmel ohne Zaun Lebensmittel anbaut und glaubt, diese seien so lange hygienisch einwandfrei, bis ein Hund dort einen Haufen hinsetzt, der übersieht etwas. Was ist mit den Katzen? Den Füchsen? Den Mardern? Den Dachsen? Den Wildschweinen? Ratten? Mäusen? Sie alle werden nicht einmal regelmäßig entwurmt, was bei Haushunden jedoch der Fall ist. Und dann sind da noch die ganzen Salmonellen, die Vögel von oben aufs Getreide fallen lassen, von der zur Düngung ausgebrachten Jauche gar nicht zu reden. Lecker! Aber wenn’s der Menschheit schaden würde, wäre sie längst ausgestorben.
    Wahr ist: Rinder und Pferde mögen kein Heu, das mit Hundekot verunreinigt ist. Es schmeckt ihnen nicht. Deswegen hat Hundekot auf Wiesen, die bald gemäht werden sollen, tatsächlich nichts zu
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