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Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Titel: Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.
Autoren: Mara Andeck
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als typisch für den Menschen. Auch sie formulieren gern Regeln, die aber ganz anders klingen:

    Was auch diese Hundemenschen übersehen: Es bleiben dennoch menschliche Nasenflügel (siehe auch das Kapitel: »Die Welt mit der Nase wahrnehmen«).
Des Pudels Kern
    Ich glaube, Menschen können gar nicht anders, als Hunde zu vermenschlichen, und sie haben es schon immer getan. »Ob wirklich Gott den Menschen nach seinem Ebenbild schuf, möchte ich in Anbetracht des Ergebnisses bezweifeln. Dass der Mensch aber den Hund nach seinem Ebenbild schuf, das steht fest.« Zu diesem Ergebnis kam beispielsweise der Wolfsforscher und Hundeexperte Erik Zimen. Und er hatte recht!
    Irgendwann ist in grauer Vorzeit irgendwo auf der Welt das erste Wolfsbaby in die Nähe eines Menschen getapst, und dieser Urzeitmensch nahm es in seine Höhle auf und zog es groß. Die beiden blieben zusammen, ihre Nachkommen taten dasselbe, und so wurde der Wolf irgendwann durch den Einfluss des Menschen zum Hund.
    Aber warum? Diese Beziehung hatte schließlich für beide Seiten erhebliche Nachteile. Mensch und Wolf jagten dieselben Beutetiere und fraßen sich in kargen Wintern gegenseitig das Futter weg.
    Manche Wissenschaftler vermuten, dass der Mensch den Wolf zähmte, um in ihm einen Jagdgehilfen zu finden. Andere sagen, dass Wölfe beim Jagen keine große Hilfe seien, und spekulieren, dass es vermutlich der Wolf war, der beharrlich die Nähe der Menschen suchte, um sich in knappen Zeiten von ihren Abfällen zu ernähren. Aber hatten die frühen Menschen bei Nahrungsmangel überhaupt nennenswerte Mengen von Abfällen?
    Inzwischen denken Wissenschaftler darüber nach, ob es vielleicht von Anfang an bei der Beziehung Wolf–Mensch auch um Neugier und den Wunsch nach Gesellschaft ging, sowohl beim Menschen als auch beim Wolf.
    Und manche gehen sogar noch einen Schritt weiter. Sie diskutieren, ob vielleicht nicht nur der Mensch den Hund erschaffen hat.Möglicherweise hat auch der Hund den modernen Menschen mitgestaltet.
    Ist vielleicht der Homo sapiens nichts anderes als ein verhundlichter Höhlenmensch?
Zahme Gene
    Was auf den ersten Blick bizarr klingt, könnte tatsächlich ein Knöchelchen Wahrheit enthalten. Das zeigt ein Experiment sibirischer Wissenschaftler, denen es gelang, innerhalb von nur vierzig Jahren aus Füchsen hundeähnliche Tiere zu züchten.
    Im Jahr 1959 begann der russische Genetiker Dmitri Konstantinowitsch Beljajew mit der Zucht von Silberfüchsen. Sein einziges Kriterium bei der Auswahl der Elterntiere war das Verhalten der Füchse Menschen gegenüber. Beljajew wählte stets die von Natur aus zahmsten, zutraulichsten Exemplare zur Zucht aus.
    Nur vierzig Jahre später waren drei Viertel all seiner Jungtiere menschenfreundlich und zahm. Sie freuten sich winselnd und schwanzwedelnd über die Anwesenheit ihrer Pfleger und leckten ihnen die Hände, wenn sie gestreichelt wurden. Auf der Internetplattform Youtube kann man Filmaufnahmen dieser Tiere sehen; sie erinnern in ihrem Verhalten verblüffend an Hunde. Man kann daraus schließen, dass die Entwicklung vom Wolf zum Hund möglicherweise viel schneller ging als bisher gedacht.
    Was das Experiment aber zu einer Sensation machte, waren weitere Ergebnisse. Die Füchse veränderten sich nämlich nicht nur in ihrem Charakter in Richtung Hund, sondern auch in ihrem Aussehen. Bei einigen variierte die Fellfarbe, manche bekamen Schlappohren, andere einen Ringelschwanz, wieder andere kürzere Beine oder einen mopsähnlichen Überbiss. Und das, obwohl Beljajew und sein Team bei der Zucht stets nur aufs Wesen, aber nie aufs Aussehen geachtet hatten.
    Als Beljajew dann feststellte, dass im Blut der zahmen Tiere weniger Stresshormone enthalten waren als in dem wilder Füchse, war eine neue Theorie geboren: Möglicherweise sind es genau dieseStresshormone, die bei wildlebenden Arten die Ausprägung vieler genetisch eigentlich vorhandener Eigenschaften unterdrücken. Ein zahmes Tier könnte also grundsätzlich anders aussehen und andere Eigenschaften haben als ein wildes Tier, und diese Eigenschaften dann auch weitervererben.
    Und nun kommt noch ein weiterer Aspekt ins Spiel: Nicht nur Füchse haben durch den menschlichen Einfluss weniger Stresshormone im Blut. Man hat auch nachgewiesen, dass Menschen in Gegenwart von Hunden weniger Stresshormone ausschütten. Und wer weiß schon, was bei uns im Aussehen und im Charakter durch die Ausschüttung von Stresshormonen verhindert wird?
    So ist auch der
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