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Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Titel: Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.
Autoren: Mara Andeck
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Gedanke nicht abwegig, dass unsere tierischen Lebensgefährten im Laufe der Jahrtausende unser menschliches Erbgut beeinflusst haben könnten. Ein seltsamer Gedanke. In Anlehnung an Johannes Rau könnte man sagen: Vielleicht wären wir als Menschen eine größere Katastrophe, wenn wir unsere Hunde damals in der Steinzeit nicht vermenschlicht hätten.

05 Von einem Hund getröstet werden
    Ja, ja, ja, man soll Hunde nicht vermenschlichen. Aber die Tatsache, dass Menschen genau das seit mindestens fünfzehntausend Jahren tun, hat unsere Hunde verändert. Das zumindest vermuten Deborah Custance und Jennifer Mayer vom Psychologischen Institut der Goldsmiths Universität in London nach einer Studie, die sie 2012 initiierten. Weil Menschen bei der Hundezucht aus naheliegenden Gründen immer Tiere ausgewählt haben, die sich besonders gut an Herrchen und Frauchen anpassen konnten, seien unsere Hunde zu Haustieren mit einer ganz besonderen Bindung an den Menschen geworden, so die beiden Wissenschaftlerinnen.
    Um festzustellen, ob Hunde zu Empathie fähig sind, hatten die Psychologinnen Hunde und ihre Menschen mit einer Kamera gefilmt. Die Besitzer hatten den Auftrag, zu einem bestimmten Zeitpunkt der Aufnahme entweder überraschend in Weinen auszubrechen oder ebenso plötzlich laute Summ- und Brummlaute auszustoßen. Fast ausnahmslos reagierten die Hunde auf das Brummen ihrer Menschen kaum, aber auf das Weinen mit unterwürfigen, beschwichtigenden Gesten, die Trost auszudrücken schienen.
    Wollten die Hunde ihre Menschen wirklich trösten, oder empfanden sie in dieser Situation nur selbst Stress und suchten Zuspruch bei ihren Besitzern? Letzteres schließen die Wissenschaftlerinnen aus, da die Hunde auch fremde Personen »trösteten«, wenn diese in Tränen ausbrachen, selbst wenn die Hundebesitzer anwesend waren. Ein trostsuchender Hund hätte sich in einer Stresssituation an eine vertraute Person gewandt.

06 Einen Hund angähnen
    Wenn man einen Hund laut und geräuschvoll angähnt, gähnt er zurück. Nicht immer, aber oft. Das hat eine Studie im Jahr 2008 bewiesen. Und eine weitere Untersuchung brachte 2012 noch detailliertere Erkenntnisse zutage: Hunde gähnen nicht nur beim Anblick gähnender Menschengesichter, sondern auch, sobald sie die Geräusche gähnender Menschen hören. Dabei steigt die Wahrscheinlichkeit des Mitgähnens, wenn ein Hund vom eigenen Besitzer angegähnt wird oder dessen Gähnen hört.
    Wer schon allein beim Lesen dieser Informationen den Mund aufreißt und herzhaft gähnt, beweist damit am eigenen Leibe, warum diese Experimente so bahnbrechend sind. Man weiß nämlich heute, dass die Fähigkeit zum Mitgähnen zumindest beim Menschen ein Gradmesser für die Empathiefähigkeit ist. Mitfühlende Menschen gähnen schon, sobald sie vom Gähnen anderer nur lesen. Autistische Menschen hingegen leben in einer eigenen Welt und gähnen selten oder gar nicht zurück. Kinder gähnen grundsätzlich erst ab einem Alter von vier Jahren mit, vorher sind sie vom Entwicklungsstand her nicht in der Lage, sich in andere einzufühlen.
    Bei Tieren wurde die Fähigkeit zum ansteckenden Gähnen bisher nur bei einer Pavianart, bei den Bärenmakaken und beim Schimpansen nachgewiesen. Die einzige Tierart, die nachweislich artübergreifend mitgähnt, ist der Hund.
    Wer es ausprobieren will: Bei der Studie an der portugiesischen Universität Porto hörten die Hunde fünfmal hintereinander ein geräuschvolles Gähnen ihrer Besitzer, gefolgt von fünf Sekunden Stille. 40 Prozent der Hunde rissen daraufhin gähnend ihr Maul auf.

07 Einen Ausreißer entschuldigen
    Wenn ein Hund ausbüxt und freudestrahlend auf Passanten zuläuft, dann sagen alle Hundebesitzer angeblich denselben Satz: Der tut nichts, der will nur spielen.
    Stimmt gar nicht. Hundebesitzer sind viel fantasievoller, und sie haben mehr Sätze im Repertoire! Hier eine Auswahl:



08 Einen Hundebesitzer demütigen
    Ein Hundebesitzer, dessen Hund gerade ausgebüxt ist, befindet sich in einer wehrlosen Position. Meist ist er atemlos, weil er in wenigen Sekunden von null auf hundert beschleunigt hat, um den davongaloppierenden Hund einzuholen. Meist bebt er vor Angst, weil der Hund auf seiner Flucht einem Auto oder einem Jäger nur knapp entronnen ist. Meist ist er schmutzig, weil er bei der Verfolgung des Tieres den direkten Weg genommen hat. Er weiß außerdem, dass er juristisch und moralisch für sein Tier haftet. Und – noch schlimmer – er weiß auch, dass es im
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