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Aus den Papieren eines Wärters

Aus den Papieren eines Wärters

Titel: Aus den Papieren eines Wärters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Dürrenmatt
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18

    Aus den Papieren
    eines Wärters

    Frühe Prosa

    Friedrich Dürrenmatt
    Werkausgabe
    in dreißig Bänden
    Herausgegeben
    in Zusammenarbeit
    mit dem Autor
    Band 18

    Friedrich Dürrenmatt

    Aus den Papieren
    eines Wärters

    Frühe Prosa

    Non-profit ebook by tigger
    Oktober 2003
    Kein Verkauf!

    Diogenes

    Umschlag: Detail aus ›Turmbau V: Nach dem Sturz‹ von Friedrich Dürrenmatt.
    Weihnacht; Der Folterknecht; Das Bild des Sisyphos; Der Theaterdirektor und Die Stadt erschienen erstmals 1952 im Sammelband ›Die Stadt. Prosa I-IV‹ im Verlag der Arche, Zürich. Copyright © 1952, 1980 by Peter Schifferli, Verlags AG ›Die Arche‹, Zürich.
    Die Wurst und Der Sohn erschienen erstmals 1978 im ›Friedrich Dürrenmatt Lesebuch‹ im Verlag der Arche, Zürich. Copyright © 1978, 1980 by Peter Schifferli, Verlags AG ›Die Arche‹, Zürich.
    Der Alte erschien erstmals in ›Der kleine Bund‹, Nr. 12, 25. März 1945.
    Copyright © 1980 by Diogenes Verlag AG, Zürich.
    Die Falle erschien unter dem Titel ›Der Nihilist‹ erstmals 1950 in der Holunderpresse, Horgen-Zürich. Wiederabdruck in ›Die Stadt‹. Copyright © 1952, 1980 by Peter Schifferli, Verlags AG ›Die Arche‹, Zürich.
    Pilatus erschien erstmals 1949 als Nr. 42 der Veröffentlichungen der Vereinigung Oltner Bücherfreunde. Wiederabdruck in ›Die Stadt‹.
    Copyright © 1952, 1980 by Peter Schifferli, Verlags AG ›Die Arche‹, Zürich.
    Aus den Papieren eines Wärters wird hier erstmals veröffentlicht, ebenso die dazugehörige Notiz. Copyright © 1980 by Diogenes Verlag AG, Zürich.
    Die Texte wurden für diese Ausgabe durchgesehen und korrigiert.
    Redaktion: Thomas Bodmer.

    Berechtigte Lizenzausgabe mit freundlicher Genehmigung der Verlags AG ›Die Arche‹, Zürich
    Alle Rechte an dieser Edition vorbehalten
    Diogenes Verlag AG Zürich, 1980
    120/80/8/1
    ISBN 3257 20848 0

    Inhalt

    Weihnacht ..............................................................................6
    Der Folterknecht ....................................................................7
    Die Wurst.............................................................................12
    Der Sohn ..............................................................................15
    Der Alte................................................................................17
    Das Bild des Sisyphos..........................................................23
    Der Theaterdirektor..............................................................35
    Die Falle...............................................................................44
    Pilatus...................................................................................64
    Die Stadt ..............................................................................79
    Aus den Papieren eines Wärters ........................................105
    1 .....................................................................................105
    2 .....................................................................................135
    Anhang...............................................................................142
    Anmerkung I ..................................................................143
    Anmerkung II.................................................................144

    Weihnacht
    Weihnacht 1942

    Es war Weihnacht. Ich ging über die weite Ebene. Der Schnee war wie Glas. Es war kalt. Die Luft war tot. Keine Bewegung, kein Ton. Der Horizont war rund. Der Himmel schwarz. Die Sterne gestorben. Der Mond gestern zu Grabe getragen. Die Sonne nicht aufgegangen. Ich schrie. Ich hörte mich nicht. Ich schrie wieder. Ich sah einen Körper auf dem Schnee liegen. Es war das Christkind. Die Glieder weiß und starr. Der Heiligenschein eine gelbe gefrorene Scheibe. Ich nahm das Kind in die Hände. Ich bewegte seine Arme auf und ab. Ich öffnete seine Lider. Es hatte keine Augen. Ich hatte Hunger. Ich aß den Heiligenschein. Er schmeckte wie altes Brot. Ich biß ihm den Kopf ab. Alter Marzipan. Ich ging weiter.

    6

    Der Folterknecht
    Winter 1943

    Die Quader sind tot. Die Luft ist wie Stein. Die Erde drückt von allen Seiten. Aus den Ritzen rieselt kaltes Wasser. Die Erde eitert. Die Dunkelheit lauert. Die Folterzangen träumen.
    Das Feuer glüht im Schlaf. Die Qualen kleben an den Wänden.
    Er kauert in der Ecke. Sein Ohr lauscht. Die Stunden kriechen.
    Er steht auf. Weit oben geht eine Türe. Das Feuer erwacht und lodert rot. Die Zangen bewegen

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