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Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Titel: Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.
Autoren: Mara Andeck
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anderen Klang als früher, damals in Österreich war es eine verniedlichende Bezeichnung für etwas Kleines, Unbedeutendes und hatte nichts Zweideutiges. Aber weil das heute anders ist, wurde der Name für die Zeichentrickserie Little Amadeus in »Pumperl« umgewandelt.
    Immer schon konnte man bei der Benennung von Hunden auch Moden und Marotten feststellen. Der frankophile Preußenkönig Friedrich der Große gab seinen Hunden französische Namen: Biche (Reh), Alcmène und Superbe. Arthur Schopenhauer besaß zeit seines Lebens einen schwarzen Pudel, der offiziell Atman hieß, benannt nach dem Sanskrit-Wort für Weltseele, der aber stets Butz gerufen wurde. Ungefähr alle zehn Jahre starb der Hund und wurde durch einen neuen Atman ersetzt, der ebenfalls auf den Namen Butz hörte.
Von Waldi zu Wasabi
    Im 20.   Jahrhundert hörten große, eindrucksvolle Hunde auf Namen wie Harras, Hasso, Arko und Rex. Kleinere oder flauschigere Modelle hingegen erhielten nun zunehmend Namen, die mit einem I endeten: Waldi, Lumpi, Struppi, Flocki, Fiffi oder auch Lassie. Dieser Trend ging dann in der zweiten Hälfte des 20.   Jahrhunderts nahtlos über in einen, der bis heute anhält: Hunde bekamen Menschennamen. Die ersten endeten ebenfalls auf I beziehungsweise Ypsilon: Tobi, Billy, Bobby, Benny. Aber irgendwann erhielten Hunde dann dieselben Modenamen wie zeitgleich geborene Kinder, und wenn man an einem sonnigen Tag in einem Stadtpark Luna, Leo, Max oder Maja, Jule, Oskar, Sam, Finn, Anton, Emma oder Paul rief, dann drehten sich Kinderköpfe und Hundeköpfe nach einem um.
    Seitdem alle Hunde wie Menschen heißen, gibt es wieder einen Gegentrend. Die Mainzer Germanistik-Studentin Eva Schaab befragte mehr als tausend Hundehalter zur Namensgebung für ihren Vierbeiner und kam zu interessanten Ergebnissen: Inzwischen versuchen Hundebesitzer, Namen zu finden, bei denen eben nicht drei Hunde angelaufen kommen, wenn man sie ruft. Kreativität und Individualität sind gefragt, denn Hunde sind Spiegel der Persönlichkeit, und man will bei der Namensgebung zeigen, wie witzig man ist. Entweder wählt man für den Vierbeiner einen menschlichen Namen, der inzwischen nur noch selten vergeben wird, etwa Wolfgang, Rüdiger, Gisela oder Bernd. Oder man entscheidet sich für berühmte Nachnamen: Einstein, Kennedy oder Lagerfeld sind in. Auch Städtenamen boomen, Sydney, Boston, Paris, Chelsea zum Beispiel. Und wem das noch nicht individuell genug ist, der orientiert sich inzwischen gern an alkoholischen Getränken: Becks, Asti, Baileys, Whiskey, Jim Beam, Calvados, Sherry oder Wodka – so heißen Hunde heute.
    Eher Einzelfälle sind – noch – Kuriosa wie Tutnix, Botox, Wasabi oder einfach Wauwau. Aber wie lange noch?
    Viele Promis zumindest kennen bei der Namensgebung inzwischen keine Tabus mehr. Die Hunde von Mariah Carey heißen Bing und Bong, die von Gaby Köster angeblich Urlaub, Bitte, Taxi, Toffifee und Tussi. Paris Hilton trug schon Tinkerbell, Bambi, Tokyo Blu und Harajubu Bitch im Handtäschchen Gassi. Und Christina Aguilera besitzt zwei Papillons: Chewy und Stinky.
    Ist es Hunden egal, wie sie heißen? Vermutlich schon. Die Rocksängerin Pink behauptet zwar, ihr Hund sei glücklicher, seitdem er Fred heiße und nicht mehr »Fucker«, das Tier wurde allerdings umbenannt, weil es von Pinks Vater adoptiert wurde, und der wollte den ursprünglichen Namen in der Öffentlichkeit nicht rufen. Vielleicht ist Fred jetzt einfach glücklich über sein neues Zuhause.
    Die beliebtesten Hundenamen sind einer Versicherungsstatistik zufolge zurzeit übrigens Luna und Emma und bei Rüden Sammie/Sam und Buddy.

12 Einen Hund be- und verkleiden
    Es fing in den Neunzigerjahren an: Plötzlich trugen Hunde Halstücher. Sie waren zu Dreiecken gefaltet, und Hund trug sie schräg um den Hals. Selbst ein gestandener Dobermann sah damit aus wie ein Plüschtier. Nur in den seltensten Fällen hatten diese Tücher medizinische Gründe, die meisten Hundebesitzer fanden die betuchten Vierbeiner einfach süüüüüß.
    Dann tauchten immer öfter Hunde mit Mänteln im Straßenbild auf. Diese Hundemode betraf zwar vor allem sogenannte Modehunde, aber trotzdem ging es den Besitzern dieser Tiere nicht darum, mit Wuffi en dogue zu sein. Tatsächlich hatte sich in dieser Zeit die Hundehaltung gründlich gewandelt. Noch in den Siebzigerjahren war es nicht unüblich, einen Hund in einer Hundehütte im Garten oder Zwinger zu halten. Echte Haushunde waren besonders in
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