Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Titel: Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.
Autoren: Mara Andeck
Vom Netzwerk:
ländlichen Gegenden selten. Heute weiß man, dass soziale Isolation für Hunde eine Qual ist, und die meisten Hunde leben in engem Kontakt mit ihren Menschen, also im Haus.
    In Mode kamen deshalb pflegeleichte Hunde, die keine Unterwolle besitzen: Dalmatiner, Dobermänner oder Rhodesian Ridgebacks zum Beispiel. Solche Hunde sind auch bei schlechtem Wetter sauberer und miefen bei Nässe weniger, aber sie frieren bei Minusgraden schnell, und bei Regen durchnässen sie bis auf die Haut. Ein schützender Mantel bei Nässe und Kälte ist für solche Tiere kein modischer Firlefanz, sondern eine echte Hilfe.
»Pet-à-porter«
    Als winzige Modehunde dank prominenter Vorbilder wie Paris Hilton immer mehr zum modischen Accessoire ihrer Menschen verkamen, veränderte sich auch die Hundemode.
    Inzwischen gibt es stylische Mode für Hunde aller Rassen: Dirndl und Lederhosen für Dackel, Kapuzenpullis für Möpse, Hundenachthemden für Pekinesen und Hundebademäntel für Malteser und Co. Die englische Modedesignerin Vivienne Westwood hat gar einen mit echten Juwelen verzierten Umhang für Hunde kreiert. Er ist mit weißen Diamanten und kleinen Saphiren verziert. Preis pro Stück: 2   500 britische Pfund.
    Hunde werden nicht mehr nur be-, sondern inzwischen auch verkleidet. In New York beispielsweise findet jedes Jahr im Oktober die Tompkins Square Dog Parade statt, eine Art Karnevalsumzug für Hunde. Dort sieht man kleine Hundeprinzessinnen mit Krönchen, Dackel, die mit zwei überdimensionierten Brötchenhälften am wurstförmigen Leib den Hot Dog mimen, Möpse im Meerjungfrauenkostüm oder Hunde, die als Karotten verkleidet herumlaufen.
    Das ist natürlich nur für Menschen lustig oder niedlich, für Hunde ist es Stress pur.
    Bevor man jetzt aber in Kulturpessimismus verfällt und nicht länger auf einer Welt leben will, auf der Menschen Hunde als Gemüse verkleiden, sollte man sich doch klarmachen, dass all das Randphänomene sind. Juwelenbehängte Hunde mit lackierten Krallen und Karotten auf vier Beinen sieht man bei uns im Straßenbild selten bis nie.

Hund mit Botschaft
    Ein weiterer Modetrend grassiert noch immer wie ein ansteckendes Virus unter Hundebesitzern: der Hund mit Schriftzug auf dem Rücken. Zeige mir dein Geschirr, und ich sage dir, wie Herrchen oder Frauchen drauf sind. Hier eine Auswahl:

13 Für Hunde backen

    Mal ehrlich, was haben Sie bei dieser Überschrift gedacht?
    Vielleicht: Für Hunde backen, wie doof ist das denn? Da hat wohl jemand zu viel Zeit?!
    Oder: Hundekeksbäcker, solche Leute habe ich echt gefressen, das sind die, die dann später vor Hundi sitzen und sagen: »Guggemalwashaddimamidafeiiiiiines.« Peinlich, so was.
    Oder: Meine Güte, auf dieser Welt verhungern Kinder, und wir sollen hier Hundekekse backen? Geht’s noch?
    So denken viele Menschen, und ich konnte den Gedankengang lange Zeit verstehen. Aber irgendwann fragte ich mich dann, warum eigentlich viele so abfällig über Hundekeksbäcker urteilen, aber niemand Menschenkeksbäcker anprangert. Zeit kostet Backen immer, egal für wen man es tut. Gesund ist Gebäck auch für Menschen nicht. Und bei jedem Keks handelt es sich um Nahrung, die bei uns kaum jemand wirklich benötigt, die aber in anderen Ländern der Welt fehlt.
    Warum dann dieser Unterschied in unseren Köpfen? Was steckt dahinter? Ich habe die Sache also gründlich durchdacht und danach einen Selbstversuch gestartet. Ich habe Hundekekse gebacken. Jetzt weiß ich mehr.

Gedanken zu Hundekeks und Gesellschaft
    Man kann ja jemanden kaum wirkungsvoller beleidigen als mit dem Satz: »Du hast echt zu viel Zeit.« Sechs kleine Wörter, jedes an sich kein Schimpfwort, und doch bilden sie zusammen eine vernichtende Wortkombination, mit der man inSekundenschnelle das gesamte Lebenskonzept seines Gegenübers als gescheitert und ihn oder sie zum Versager abstempeln kann. Und das Beste daran: Nach einem solchen Einleitungssatz hat man das Gespräch gewonnen. Es gibt verbal keine Rettung für das Opfer. Wenn es jetzt Gegenargumente formuliert und wortreich darlegt, wie wenig Zeit es im Leben tatsächlich hat, macht es sich nur noch verdächtiger. Getroffene Hunde bellen! Die Kritisierten beweisen damit sogar automatisch, dass sie schon wieder viel zu viel Zeit haben, diesmal nämlich zum Reden. Man kann so einen Wortschwall also wirkungsvoll unterbrechen, indem man sagt: »Du, sorry, ich muss jetzt los.« Mit Betonung auf dem »ich«. Schach und matt, in nur zwei Zügen.
    Zeit zu haben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher