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Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Titel: Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.
Autoren: Mara Andeck
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mittlerer Preislage ernährt und neigte infolgedessen zu Verstopfung. Man kann die Studie also guten Gewissens als »Härtetest« bezeichnen.
    Ein Teil der Studie musste aus ethisch-moralischen Gründen entfallen, und zwar die Beobachtung von Hundehaufen auf Asphalt. In meinem Garten habe ich nämlich kein asphaltiertes Testgelände, und in freier Wildbahn soll und darf es Hundehaufen auf Asphalt nicht geben.
Anrüchige Ergebnisse
    Hundekot besteht zu 80 Prozent aus Wasser, und deshalb verhält er sich auch in zwei wichtigen Eigenschaften ähnlich wie Wasser: Bei Hitze trocknet er, bei Temperaturen unter null Grad gefriert er. Das Wetter und die Sonneneinstrahlung sind daher die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Haltbarkeit eines Hundehaufens. An heißen Sommertagen kann so ein Haufen auf einer frisch gemähten Wiese innerhalb von drei bis fünf Tagen zu einem Häufchen Staub zerfallen, in das man folgenlos treten kann. Aber schon Abendtau kann die Haltbarkeit verlängern, genauso wie ein schattiger, waldiger Ort, sodass für heiße Sommertage eine durchschnittliche Verweildauer von ungefähr sieben bis vierzehn Tagen angenommen werden kann, zumindest, wenn der Haufen bis zur Verrottung unbehelligt liegen bleibt. Gerade in den Sommermonaten ist das allerdings nicht selbstverständlich, da sich zahlreiche Tierarten an den Haufen gütlich tun. Beobachtet wurden besonders Nacktschnecken, aber auch Käfer, Kellerasseln und andere Hunde. Ein großes Schneckenaufkommen kann die Liegedauer auch an klimatisch ungünstigen Orten erheblich verkürzen.
    Mit viel längeren Halbwertszeiten muss man im Herbst und Winter rechnen. Tierische Helfer bei der Vernichtung von Tretminen gibt es in dieser Zeit nicht, und feuchte Luft und Bodenfrost halten die Haufen fast unbegrenzt frisch. Reinigend wirken hier allerdings Schneefälle, die die unschönen braunen Landschaftsmarken zunächst bedecken und bei Tauwetter aufweichen und in den Boden sickern lassen. Mit Verweildauern von bis zu zwei Monaten muss man im Winter bei ungünstiger Witterung allerdings rechnen.
    Es ist übrigens keine Lösung, das anrüchige Problem in kompostierbare Tüten zu verpacken und diese dann unterwegs im Gebüsch zu entsorgen. Die Testtüte in meinem Garten zeigt nach sechs Monaten noch immer keine Zerfallserscheinungen; der Inhalt ist makellos.
    Fazit: Wenn ein Hundehaufen abseits von Wegen, Privatgrundstücken oder landwirtschaftlichen Flächen an einer Stelle liegt, an der Menschen nach menschlichem Ermessen innerhalb der oben genannten Zeiträume nicht in Kontakt mit ihm geraten können, scheintes nach bisherigem Stand der Wissenschaft ökologisch sinnvoll und moralisch vertretbar, diesen Hundehaufen genau dort liegen zu lassen.

11 Einen Hundenamen finden
    Schon der alte Grieche Xenophon forderte vor rund zweitausendvierhundert Jahren: Hundenamen müssen kurz sein, damit man sie gut rufen kann. Und in seinem Werk über die Jagd veröffentlichte er auch gleich eine Liste geeigneter Namen: Psyche (Atem, Hauch, Seele), Thymos (Mut), Styrax (Speer), Phylax (Wächter), Taxis (Ordnung), Xiphon (Schwert), Phonax (Killer), Medas (der Bedachtsame), Chara (Freude) oder Bia (Stärke), so sollten Hunde seiner Meinung nach heißen.
    Seinen eigenen Hund allerdings nannte Xenophon Hippocentaurus. Vielleicht hat er die Liste ja erst nach leidvollen Erfahrungen mit diesem überlangen Namen verfasst. Oder löste er mit seinem Buch einen solchen Boom auf kurze Namen aus, dass er dem Trend etwas entgegensetzen wollte? Vielleicht hatte Xenophon auch einfach Humor, wir wissen es nicht.
    Fest steht: Ein kurzer Hundename ist wirklich praktisch, denn der Hund soll ja nicht über alle Berge sein, bis man ihn gerufen hat. Ein oder zwei Silben höchstens, so war das früher, und so ist das meistens auch heute noch. Dass Hunde Beethoven oder auch Krambambuli heißen, kommt zwar vor, ist aber eher die Ausnahme.
Wacker oder Weltseele?
    Jahrtausendelang berücksichtigte man bei der Namensgebung auch noch einen anderen Grundsatz: Nomen est omen. Wie schon bei Xenophon wurden Aussehen und Charaktereigenschaften der Hunde bei der Namensfindung berücksichtigt. Beliebte Hundenamen waren lange Zeit Wacker oder Munter, Krummbein oder Greif, Packan wie im Märchen von den Bremer Stadtmusikanten oder auch mal Taugenichts. Tölpel oder Tölplin lautete der Name von LuthersHund, und die beiden Fellnasen von Mozart hießen Gauckerl und Pimperl. Der letzte dieser beiden Namen hat heute einen
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