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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil
Autoren: David Weber
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Entfernung Eins Acht Millionen Kilometer – kommen näher! Benenne diese Kampfgruppe Bogey Zwo!«
    White Havens Kopf ruckte herum, und sein Blick richtete sich auf den Hauptplot, den die leidenschaftslosen Computer gerade aktualisierten. Steuerbords voraus von der Queen Caitlin flammten zwei Dutzend neue, blutrote Lichter auf – ein zweiter havenitischer Kampfverband hatte die Antriebe eingeschaltet. In plötzlichem Begreifen blähte White Haven die Nasenflügel.
    Kein Wunder, daß der erste Wall so rasch aufschließen wollte! White Haven erwies dem Gegner einen einzigen Augenblick neidlosen Respekts, als er die Falle erkannte, in die ihn jene furchtlose havenitische Formation locken wollte. Noch fünfzehn Minuten, und er wäre hoffnungslos eingekesselt gewesen und hätte mit Bogey Eins im Nahkampf gestanden, während Bogey Zwo ungehindert von »oben« in seine Flanke stieß – und er hätte den Plan beinahe nicht durchschaut!
    Aber noch hat die Falle nicht zugeschnappt , dachte er grimmig. Die ›Säuberungen‹ der neuen havenitischen Regierung im Offizierskorps hatten die Havies um die meisten gefechtserfahrenen Admirale gebracht, und das zeigte sich daran, daß der Kommandeur von Bogey Zwo – vermutlich aus Panik über die schweren Verluste, die Bogey Eins hinnehmen mußte – das Zeichen zum Angriff zu früh gegeben und die Antriebe seiner Schiffe vorschnell aktiviert hatte. Ein Verbandschef mit mehr Erfahrung hätte abgewartet, ganz gleich, was Bogey Eins widerfuhr, bis er den manticoranischen Schlachtwall auf Kernschußweite zwischen den beiden feindlichen Verbänden eingeschlossen hatte, wo der Vorteil der besseren Raketen nichts mehr zählte und das Gefecht mit Energiewaffen geführt werden mußte.
    White Havens blaue Augen wurden starr, als er sich auf die extrapolierten Vektoren konzentrierte. Er konnte sich unmöglich auf einen Kampf mit dieser Streitmacht einlassen und hoffen zu überleben. Er mußte ausbrechen und sich hinter die Hypergrenze zurückziehen, bevor die Havies ihn endgültig in der Falle hatten, und er konnte dazu nicht einfach den Kurs umkehren. Die Vektoren der Haveniten liefen zwölf Millionen Kilometer vor seinem Verband auf dem augenblicklichen Kurs zusammen, und seine Geschwindigkeit war viel zu hoch, als daß er sie genügend hätte drosseln können, bevor er den Kreuzungspunkt erreichte. Seine einzige Chance bestand darin, vor Bogey Zwo nach Backbord auszubrechen. Nur würde er dadurch an Bogey Eins vorbeistreichen, und obwohl dieser Kampfverband schwer beschädigt war, besaß er doch genügend Energiewaffen, um zu viele von White Havens Schiffen zu vernichten.
    Der Admiral zwang sich, das hinzunehmen. Das Gefecht würde also noch schlimmer werden, als er geglaubt hatte, aber wenigstens würden seine Leute alles geben können, was sie nur geben konnten, während sie am Wall von Bogey Eins vorbeizogen. Mit fliegenden Fingern gab er einen neuen Kurs in sein Astrogationsdisplay ein. Flackernd erschienen Zahlen, und als die neuen Vektorprojektionen aufblinkten, trat neues Feuer in White Havens Augen. Er würde vor Bogey Eins liegen. Es war zwar knapp, aber er würde genügend Raum haben, um vor dem feindlichen Wall dessen Kurs zu kreuzen, ohne sich den Breitseiten zu entblößen und den eigenen Wall zerfetzen zu lassen. Die Havies würden ihren Kurs ändern und auf White Haven einbiegen müssen – oder er würde ihnen den Querstrich über das T ziehen können. Wenn sie wollten, konnten sie ihn verfolgen und den Schlagabtausch in die Länge ziehen, um noch mehr seiner Schiffe zu vernichten, aber dafür würden sie einen hohen, einen sehr hohen Preis zahlen müssen.
    »Gehen Sie auf Zwo Sieben Null zu Null Null Null! Maximalschub! Alle Schiffe rollen gegen Bogey Zwo und setzen das Gefecht mit Bogey Eins fort!«
    Bestätigungen prasselten auf den Verbandschef ein, und sein Wall schwenkte hart auf Bogey Eins zu. Dann legten sich die Schiffe auf die Seite und zeigten Bogey Zwo die Dächer ihrer Impellerkeile. Bogey Zwo stand noch immer außer Reichweite für einen Angriff mit angetriebenen Raketen. Gleichzeitig schmolz der Abstand zu Bogey Eins immer weiter zusammen, und White Havens Raketen droschen weiterhin auf die Haveniten ein. Der Earl starrte wachsam auf seinen Plot, während er sich aus dem Staub machte.
    Ja, er floh. Das wußte er genausogut wie er den Preis für das bevorstehende Strahlwaffengefecht kannte. Alle wußten es, die Haveniten ebenso wie seine eigenen Leute. Zum
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