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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil
Autoren: David Weber
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Selbstmord, irgend etwas gegen sie – oder Benjamin Mayhew – zu sagen. Für Mueller ganz besonders – zumindest, bis er endgültig alle Spuren seiner Verbindung zu Burdette und Marchant getilgt hatte.
    Dieser Gedanke ließ einen Anklang echter Zufriedenheit in sein Lächeln treten.
    Seine ›Rückversicherung‹ hatte bereits sechsundzwanzig von dreißig Zielen ausgeschaltet, darunter sowohl Marchant als auch Harding, die einzigen, die gegen ihn hätten aussagen können. Wie gut, daß Mayhew jedes Vorgehen gegen die beiden verzögert hatte, bis Harrington ihre Chance erhielt, Burdette gegenüberzutreten – nicht, daß der Protector eine andere Wahl gehabt hätte. Der Planetenschutz mußte einen Gutsherren stets verständigen, bevor er auf dessen Besitz eine Verhaftung vornehmen konnte. Mayhew hätte Burdette nur schlecht von der geplanten Festnahme Marchants und dessen Cousins informieren können, ohne den Gutsherrn zugleich zu warnen. Im Gegensatz zu Mayhew hatte Mueller bereits Leute auf das Gut von Burdette eingeschleust, und die hatten prompt und entschlossen gehandelt. Ja , dachte Mueller grimmig, sie ließen Marchants Tod wie die Rache entrüsteter Privatleute aussehen, während Harding sich aus einem Fenster im zehnten Stock »in den Tod gestürzt« hat.
    Also war Mueller in Sicherheit – höchstwahrscheinlich zumindest. Und nun war es Zeit, den mitfühlenden Staatsmann zu geben, der entschlossenen war, die Wunden des Planeten Grayson zu lindern – denn alles andere wäre im Moment zu gefährlich.
    Die donnernde Ovation verebbte endlich, und Mueller hob die rechte Hand, um die Aufmerksamkeit des Sprechers auf sich zu ziehen. Der Sprecher deutete auf ihn und erteilte ihm dadurch das Wort. Mueller wandte sich an seine Gutsherrenkollegen.
    »Mylords, unsere Welt und unser Volk sind einem abscheulichen, feigen Komplott zum Opfer gefallen, das gegen eine Person gerichtet war, die unser Protector so richtig als gute und gottesfürchtige Frau bezeichnet hat. Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß auch ich den ersten Berichten Glauben geschenkt habe. In der Tat gab ich Grayson Sky Domes – und Lady Harrington – die Verantwortung am Tod meiner Siedler, und in meinem Zorn habe ich Dinge gesagt und getan, die ich nun zutiefst bedaure.«
    Ruhig und ernst sprach er und beugte wie zum Eingeständnis seines Fehlers das Haupt. Die anderen Schlüssel blickten ihn mit stillem Verständnis und Mitgefühl an.
    »Mylords«, fuhr Mueller nach kurzer Unterbrechung fort, »wie viele von uns habe auch ich Sky Domes großen Schaden zugefügt, indem ich meine Verträge mit dieser Firma kündigte und gerichtliche Schritte gegen sie einleitete. In meinem Namen und im Namen des Gutes Mueller ziehe ich alle Anklagen zurück. Ich biete Sky Domes an, die Errichtung der Kuppel über der Winston-Mueller-Middle-School wiederaufzunehmen, und verpflichte mich, die Aufräumarbeiten an der Baustelle aus Gutsmitteln zu finanzieren, solange sich die Beträge in einem vernünftigen Rahmen bewegen, um einen raschen Neubeginn der Arbeiten zu ermöglichen.«
    »Hört, hört!« brüllte jemand. »Gut gesagt, Mueller!« rief jemand anders.
    »Mylords, im Lichte dessen, daß eines unserer Mitglieder der schuldige Verursacher dieses abscheulichen Komplotts gewesen ist, möchte ich darüber hinaus dieses Konklave darauf hinweisen, daß es unsere Schuldigkeit ist – nein, unsere moralische Pflicht –, Grayson Sky Domes und Lady Harrington alle Kosten zu erstatten, die ihnen aus Prozessen aufgrund der falschen, künstlich erzeugten Panik entstanden sind.«
    »Ich unterstütze den Antrag!« rief Lord Surtees laut, aber Mueller hob eine Hand, denn er war noch nicht fertig.
    »Und als letzten Punkt, Mylords«, sagte er gemessen, »beantrage ich, daß dieses Konklave als offizieller Repräsentant des Volkes von Grayson, ob Gutsherr oder Siedler, sich entscheide, Lady Harrington, die Gutsherrin von Harrington, für die erneute Rettung unseres Sonnensystems und unseres Planeten als Dank zum Helden …« – er verstummte und schüttelte den Kopf – »… nein, zur Heldin von Grayson zu ernennen, und ich ersuche hiermit den Protector, ihrem Stern von Grayson die Gekreuzten Schwerter hinzuzufügen!«
    Einen Moment lang herrschte völliges Schweigen – ein höchst unbehagliches Schweigen. Dann erhob sich Lord Mackenzie. Mueller wußte, daß der Mann vom Beweis für Burdettes Verrat bis ins Mark erschüttert war. Mackenzie hatte sich gezwungen gesehen,
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