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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil
Autoren: David Weber
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Lage aber gewaltig, nicht wahr, Bürger Admiral?« fragte LePic schließlich mit der Stimme eines Menschen, der verzweifelt um Fassung kämpft. »Ich meine, selbst wenn Sie den Verband da völlig vernichten …« – er deutete auf die Lichtkennungen von Harringtons näherkommenden Schiffen –, »wird uns dieser dort …« – nun wies er auf die Neuankömmlinge – »trotzdem daran hindern, Unternehmen Dolch auszuführen, nicht wahr?«
    »Acht Superdreadnoughts der Gryphon-Klasse?« Theisman prustete. »Aber ganz gewiß, Bürger Kommissar!«
    »Aber Sie glauben noch immer, Sie könnten Harrington vernichten?«
    »Auch da bin ich mir sicher«, antwortete Theisman fest.
    »Aber Unternehmen Dolch könnten sie anschließend trotzdem nicht durchführen?«
    »Nicht gegen ein komplettes Geschwader manticoranischer Superdreadnoughts«, gestand Theisman.
    »Ich verstehe.« LePic holte tief Luft, und dann, mit einemmal, wirkte er viel ruhiger. »Nun, ich kann nur sagen, Bürger Admiral, daß ich von Ihrer Entschlossenheit und Ihrem Mut tief beeindruckt bin, besonders in Anbetracht der jüngsten Geschehnisse. Aber Ihre Schiffe sind zu wertvoll, um sie in einem hoffnungslosen Aufbäumen zu opfern. Wenn Sie das Unternehmen Dolch selbst dann nicht durchführen können, wenn Sie Harrington schlagen, dann sehe ich keinen Grund, die Verluste in Kauf zu nehmen, die wir bei ihrer Vernichtung erleiden müßten. Im Namen des Komitees für Öffentliche Sicherheit weise ich Sie daher an, das Unternehmen abzubrechen.«
    Theisman warf einen Blick auf den Plot. Immer noch mehrere Minuten bis zum Verschwinden des grünen Konus , stellte er fest und legte einen Anklang störrischer Hartnäckigkeit in seine Miene.
    »Bürger Kommissar, selbst wenn wir jedes einzelne Schlachtschiff der Kampfgruppe verlieren, bedeutet der Verlust von vier Superdreadnoughts für die Allianz eine viel schwerere …«
    »Ich bewundere Ihre Entschlossenheit«, unterbrach LePic ihn bestimmt, »aber es geht nicht nur um die Schlachtschiffe. Wir müssen auch an die Truppentransporter und Frachter denken, ganz zu schweigen von Ihren Abschirmeinheiten.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, Bürger Admiral. Heute haben wir verloren – nicht durch Ihre Schuld, aber wir haben verloren. Deshalb wollen wir nicht unser Geld zum Fenster herauswerfen. Brechen Sie ab, Bürger Admiral. Das ist ein Befehl.«
    »Wie Sie wünschen, Bürger Kommissar.« Theisman seufzte mit sichtlichem Widerwillen und sah seinen Operationsoffizier an. »Sie haben den Bürger Kommissar gehört, Megan. Ruder hart backbord, Maximalbeschleunigung.«
    »Aye, Bürger Admiral.« Auch Hathaway gelang es, sich die Erleichterung nicht in der Stimme anmerken zu lassen, aber sie warf ihrem Admiral einen Blick voll Bewunderung und Anerkennung zu, als LePic es nicht sehen konnte, und Theisman wandte sich mit einem verborgenen Lächeln voll ironischen Bedauerns ab.
    Sie haben es wieder mit mir gemacht, Mylady , dachte er den näherkommenden, beschädigten Superdreadnoughts entgegen. Ich könnte es Ihnen noch immer zeigen – und das wissen wir beide, nicht wahr? Aber ich fürchte, meine Todessehnsucht ist heute längst nicht so stark wie Ihre. Auf ein andermal, Lady Harrington!
     
    »Sie drehen ab!« rief Bagwell scharf. »Mylady, Sie drehen ab!«
    »Wirklich?« Honor ließ sich tiefer in den Sessel sinken und spürte, wie eine tiefe, beinahe schmerzhafte Erleichterung sie bis auf die Knochen durchfuhr. Sie hatte nicht damit gerechnet, daß ihr fadenscheiniger Bluff funktionieren würde, aber sie beabsichtigte nicht, sich deswegen zu beschweren. Honor blickte Captain Yu auf ihrem Comlink an. »Sieht so aus, als würden Kriege doch noch immer von Menschen geführt, Alfredo«, murmelte sie.
    »Ja, es hat ganz den Anschein, Mylady«, antwortete Yu lächelnd, »und die einen sind eben nicht so gut im Ausspielen ihrer Trümpfe wie andere.«
    »Sie haben es gewußt«, sagte Bagwell leise. Honor wandte sich ihm zu, und die Augen ihres peniblen Operationsoffiziers leuchteten auf, als er sie anblickte.
    »Mylady, Sie haben gewußt, daß die Haveniten abdrehen würden.«
    Honor setzte zur Entgegnung an, begnügte sich jedoch damit, leicht den Kopf zu wiegen. Warum ihn seiner Illusionen berauben? Sie erhob sich vorsichtig vom Kommandosessel, nahm Nimitz auf und ging, sich ihrer wackligen Knie nur zu deutlich bewußt, mit langsamen, bedächtigen Schritten an den Hauptplot und blickte hinein. Die Haveniten flohen im rechten
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