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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil
Autoren: David Weber
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herum. Er starrte in den Plot, und einen Augenblick lang war ihm, als bliebe ihm das Herz stehen.
    Superdreadnoughts. Acht Superdreadnoughts der Gryphon -Klasse von der Royal Manticoran Navy, acht der größten Wallschiffe, die irgendeine Flotte je gebaut hatte, waren gerade auf der taktischen Darstellung zum Leben erwacht. Sie befanden sich einhundertundsieben Kilometer achteraus von Kampfgruppe 14.2, aber sie beschleunigten mit Höchstwerten. Acht graysonitische Schlachtkreuzer sicherten die Wallschiffe, und ein eisiger Schauder durchfuhr Theisman. Dieser Verband änderte alles. Selbst wenn er ohne Verluste Harrington besiegte, würden so viele unbeschädigte Wallschiffe aus den Überresten von Kampfverband 14 Hackfleisch machen, und …
    Abrupt brachen seine panikerfüllten Gedanken ab. Er zog die Brauen zusammen. Ja, so viele Superdreadnoughts konnten alles vernichten, worüber er verfügte, aber wo hatten sie denn die ganze Zeit über gesteckt? Sie waren nun hinter ihm und näherten sich ihm auf seiner Spur, aber wenn sie gerade erst eine Transition in den Normalraum hinter sich gebracht hätten, so hätte man ihren Hyperabdruck auffangen müssen. Natürlich, die Manties hatten durchaus gute Stealth-Systeme. Die Superdreadnoughts waren 5,9 Lichtminuten hinter Theismans Schiffen. In den Gefechten rings um Nightingale und Trevors Stern hatten die Manties unter Beweis gestellt, daß sie Impellerkeile geringer Energie noch bis auf sechs Lichtminuten vor den Sensoren der Volksflotte verbergen konnten. Deshalb war es durchaus möglich, daß sie die ganze Zeit hier gewesen waren und sich im Schutze ihrer Eloka an ihn herangeschlichen hatten, um ihn nach der Vernichtung von Kampfgruppe 14.1 auf dem Weg systemauswärts aus dem Hinterhalt zu überfallen. Und zeitlich stimmte es durchaus damit überein, daß Harrington die Schiffe mit einem lichtschnellen Signal aufgefordert hatte, sich zu zeigen und ihm doch noch in den Rücken zu fallen, nachdem sie bemerkt hatte, daß Theisman nicht aufgeben würde.
    All das war möglich – aber Theisman glaubte es nicht einen Augenblick lang. Wenn das dort echte Superdreadnoughts waren, dann hätte Harrington ihren Anmarsch bereits abgebrochen. Sie hätte es nicht mehr nötig, sich ihm zu nähern, nicht einmal als Bluff, denn allein die Gegenwart der Gryphons hätte ihn gezwungen, das System so schnell es nur ging zu verlassen. Nein, dachte er kalt. Die Schlachtkreuzer waren vermutlich real vorhanden, aber sie beschirmten nur Eloka-Drohnen, die Superdreadnoughts nachahmten, und keine echten Wallschiffe.
    Theisman setzte an, das auszusprechen, doch dann hielt er inne. Die Recorder der Flaggbrücke hatten alles aufgezeichnet, was er zu LePic gesagt hatte: jedes einzelne Wort der selbstsicheren Erklärung, die verbliebenen graysonitischen Wallschiffe besiegen zu können, und jeder Untersuchungsausschuß, der sich diese Protokolle zu Gemüte führte, mußte die Richtigkeit seiner Prognose erkennen. Aber all das hatte Theisman gesagt, bevor Harrington sich auf Angriffskurs begab. Bevor er mit der Gewißheit konfrontiert wurde, daß sie kämpfen wollte, und mit der Tatsache, daß selbst nach seinem Sieg die meisten seiner Schlachtschiffe nur noch Schrottwert besitzen würden. Jetzt aber …
    »Was ist denn, Bürger Admiral?« fragte LePic eindringlich.
    »Das sieht ganz nach einem Geschwader manticoranischer Superdreadnoughts aus, Bürger Kommissar«, hörte Theisman sich gelassen antworten.
    LePic starrte ihn entsetzt an. » Superdreadnoughts? Was … Wie … Wo kommen die denn her?«
    »Die Manties haben bessere Stealth-Systeme als wir, Sir«, antwortete Theisman in gleichbleibend gelassenem, unterkühltem Ton, und sein Blick heftete sich auf den stetig schmaler werdenden grünen Konus auf dem Hauptplot der Conquerant . »Es ist durchaus möglich, daß sie die ganze Zeit über dort gewesen sind. Ich vermute, sie standen zu weit systemauswärts, um sich mit Harrington zu vereinigen, bevor Bürger Admiral Thurston in den Hinterhalt gelockt wurde. Angesichts ihrer gegenwärtigen Position liegt diese Vermutung jedenfalls nahe. Die Superdreadnoughts könnten sich an uns herangeschlichen haben, um uns abzufangen, falls wir uns auf einer Reziproken unseres Eintrittsvektors zur Hypergrenze zurückziehen.«
    »Aber …« LePic biß die Zähne zusammen und wischte sich, heftig blinzelnd, den Schweiß von der triefenden Stirn; Theisman beobachtete den Kommissar leidenschaftslos.
    »Das ändert die
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