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0757 - Das Monster-Spiel

0757 - Das Monster-Spiel

Titel: 0757 - Das Monster-Spiel
Autoren: Jason Dark
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Der Vampir hat den Mann in die Ecke gedrückt und lässt ihm keine Chance zur Gegenwehr. Auf der abgedunkelten Ladefläche des Kleintransporters ist Mallmann der Chef. Die beiden kämpfen mit vollem Einsatz!
    Und er lachte dabei.
    Es war kein normales Lachen, aus seinem Mund klang es kichernd, triumphierend und trotzdem drohend. Mit ihm zusammen drang dem hohen Polizeibeamten eine widerliche Wolke entgegen, die irgendwo in der Tiefe des Vampirmagens entstanden sein musste. Eine Mischung aus altem Blut und verfaultem Fleisch.
    Für Sir James war es wie ein Omen. Wenn es dem Vampir gelang, ihm die Zähne in den Hals zu schlagen und ihm sein Blut auszusaugen, dann würde es ihm bald ähnlich ergehen. Dann irrte er als Untoter umher, als eine lebende Leiche, als Zombie oder Wiedergänger.
    Etwas Schlimmeres gab es nicht.
    Die Brille war dem Superintendenten von der Nase gerutscht, hing aber noch an einem Ohr. Eigentlich hätte er lachen können, doch dazu war die Lage viel zu ernst. Ausgerechnet Sir James, der primär nichts mit dem Fall zu tun hatte, war in ihn hineingezogen worden.
    Man hatte ihn gekidnappt und wollte ihn als Geisel gegen John Sinclair einsetzen, dem es zusammen mit Suko gelungen war, Assungas Zaubermantel in seinen Besitz zu bringen. Und Assunga, die Hexe, war eine gute Freundin des Vampirs.
    Der Mantel verlieh ihr eine nicht unbeträchtliche Macht. Zusammen mit Mallmann waren sie dann so etwas wie ein Bollwerk. Und dieses Bollwerk hatte einen Riss bekommen, den Mallmann wieder kitten wollte.
    Er ließ sich Zeit. Auf der Ladefläche war es nicht nur dunkel, sondern auch stickig. Durch die etwas geöffnete rechte Hälfte der Hintertür drang ein schwacher Lichtschein in das Innere, sodass Umrisse schon zu sehen waren, auch für Sir James.
    Über ihm schwebte das Gesicht. Teigig und bleich. Verzerrt war der Mund, die Lippen nach oben gezogen, die Zähne gefletscht, sodass der böse Ausdruck voll durchkam.
    Trotz dieser Lichtverhältnisse konnte Sir James die beiden Zähne sehen, die wie krumme Dolche aus dem Oberkiefer ragten und darauf warteten, in den Hals geschlagen zu werden.
    Seine Hände hatte der Blutsauger in die Schultern des Opfers gekrallt.
    Sir James trug nur ein weißes Hemd. Durch den dünnen Stoff spürte er den Druck der Finger und der Nägel, die sich wie kleine Messer in die Haut bohrten.
    Und Sir James merkte immer stärker, wie schwach er im Prinzip war. Er würde den Kräften des Vampirs kaum etwas entgegensetzen können. Dieser Untote war zu mächtig.
    Er drückte Sir James tiefer in die Ecke des Lieferwagens hinein.
    Durch diese Bewegung verlor Sir James auch seine ursprüngliche Haltung, und sein Knie rutschte von der Brust des Blutsaugers ab.
    Der erste Schritt ins Verderben.
    Mallmann drückte noch stärker. Der alte Mann unter ihm kippte zur Seite, und er gab einen Laut von sich, der stark nach Verzweiflung klang.
    Der Untote drehte ihn. Sir James kippte nach rechts. Er würde mit der Seite aufschlagen und wehrlos sein.
    Das schoss ihm durch den Kopf, und plötzlich gab er den Widerstand auf. Es hatte keinen Sinn mehr, wenn er es auch weiterhin versuchte. Er würde immer der Unterlegene sein.
    Für ihn war es nur so verrückt, so unglaublich, so fassungslos und irreal. Dass ausgerechnet ihm so etwas passieren musste, damit hätte er nie gerechnet. Eigentlich hätte er darüber lachen können, aber so, wie es gelaufen war, gab es dazu keinen Grund. Sir James war in diesen Strudel mit hineingerissen worden und stand dicht davor, von ihm verschlungen zu werden.
    Zuerst hatte er sich gefürchtet, dann war die Angst gekommen, und nun erlebte er die Todesangst.
    Sie schoss in ihm hoch, sie spülte alles weg. Er merkte mit einem Mal, dass er noch leben wollte, dass er ein Recht darauf hatte, auch wenn er kein junger Mann mehr war.
    Der nächste Druck. Sir James konnte ihm nicht standhalten. Er hatte sich mit dem angewinkelten Arm abgestützt, der aber knickte ihm einfach weg wie ein alter Strohhalm.
    Sir James brach endgültig zusammen.
    Er schlug sehr hart auf. Sein Kopf dröhnte gegen den Boden. Für einen Moment überkam ihn das Gefühl, hinter seinem Ohr würde etwas explodieren, aber er hatte es geschafft, sich auf den Bauch zu wälzen. Damit hatte er den Blutsauger überrascht.
    Mallmann fluchte leise. »Du willst dich wehren, alter Mann? Das kannst du versuchen, dein Blut wird mir trotzdem schmecken. Ich kriege dich, ich werde dich leer saugen.« Er unterstrich seine Worte
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