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0757 - Das Monster-Spiel

0757 - Das Monster-Spiel

Titel: 0757 - Das Monster-Spiel
Autoren: Jason Dark
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einzusetzen und es zu aktivieren. Dann hätte ich möglicherweise einen Sieg erringen können.
    Ich kannte Mallmann und seinen Blutdurst. Nichts hätte ihm mehr Vergnügen bereitet, als seine Zähne in meinen Hals zu schlagen. Da er sich in meiner Nähe befand, wunderte ich mich darüber, dass er sich so stark zurückhielt.
    Da stimmte etwas nicht…
    Nach etwa fünf Sekunden verließ ich mit einem Sprung meine Deckung, kam gut auf, drehte mich auf der Stelle nach rechts und suchte Mallmann.
    Er war nicht mehr da!
    Mein Grinsen wurde zu einem Zeichen der Bitternis, als ich daran dachte, wie leicht es für ihn gewesen war, mich reinzulegen. Er hatte ja die beste Helferin, die er sich vorstellen konnte, Assunga, die Hexe, und deren Mantel.
    Sie war vor meinen Augen verschwunden. Nur konnte ich mir vorstellen, dass sie außerhalb meines Sichtbereichs wieder erschienen war, um sich Mallmann zu holen und ihn in Sicherheit zu bringen.
    Leerer konnte ein Fleck gar nicht sein. Mich überkam eine wilde Wut, aber ich wollte mich nicht beschweren. Zwar hatte ich nicht viel erreicht, doch Sir James war gerettet worden. Will Mallmann hatte ihn bereits auf seine Blutliste gesetzt.
    Ich drehte mich nach rechts. Sir James hockte nicht mehr auf der Erde. Er hatte sich aufgerichtet und stützte sich am Wagen ab. Als ich ihn sah, war er dabei, seine Brille zu richten. Er nickte.
    Ich nickte zurück, dann sah ich sein Lächeln. Auf seinem sonst so oft unbewegten Gesicht zeichnete sich die Erleichterung darüber ab, dass er es geschafft hatte.
    Hinter ihm und dabei ziemlich weit in den Hintergrund gedrängt, stand jemand, den ich erst jetzt richtig wahrnahm. Es war Zodiak, der Kopfjäger des Spuks und gleichzeitig eine Gestalt aus der Zukunft, in die mich der Mantel transportiert hatte.
    Fassen konnte ich es noch immer nicht. Ich würde erst später darüber nachdenken, denn das große Problem war vorerst gelöst, auch wenn wir eine relative Niederlage erlitten hatten, weil Assunga sich den Mantel wieder zurückgeholt hatte. Aber ein anderes Problem war hinzugekommen, und das hieß nun mal Zodiak.
    Ich steckte die Waffe weg, um ihm meine friedlichen Absichten zu zeigen. Dann ging ich auf ihn zu und musste dabei Sir James passieren.
    Er sah abgekämpft, schlecht, schmutzig und müde aus. Mit einer ebenso müden Bewegung strich er über seine Stirn, ohne den dicken Schweißfilm abwischen zu können. Er schaute mir nur ins Gesicht und stellte eine leise Frage. »Wer ist das, John?«
    Ich blieb stehen. »Jemand, den ich unterwegs getroffen habe.«
    Seine Lippen zuckten. »Unterwegs?«
    »Ja, Sir, auf meiner Reise.«
    »Die Sie wohin führte?«
    Ich hob die Schultern. »Sie werden lachen, aber ich habe ein Stück Zukunft gesehen.«
    Da meine Stimme sehr ernst geklungen hatte, gab es für Sir James keinen Grund, mir nicht zu glauben. Er runzelte nur die Stirn und wollte nachfragen. Dazu ließ ich es nicht kommen. »Es war nicht die Zukunft in unserem Sinne, es war auch nicht die Erde, auf der ich mich befunden habe, sondern ein fernes Reich. Ich habe ihn aus der Welt des Spuks geholt, denn er ist einer seiner Diener gewesen. Man kann ihn auch als den Kopfjäger des Spuks bezeichnen.«
    Sir James begriff sofort. »Deshalb auch das Schwert.«
    »So ist es.«
    »Schön und gut, John. Sie wissen selbst, dass er nicht hierher gehört. Was werden Sie mit ihm machen?«
    »Wenn ich das wüsste, wäre mir wohler. Wahrscheinlich kann ich nichts tun. Ich weiß nicht einmal, wie ich ihn dazu überreden soll, dass er wieder in seine Zeit und zum Spuk zurückkehrt. Da habe ich mir selbst ein Kuckucksei ins Nest gelegt.«
    »Der Spuk muss ihn holen.«
    »Wollen Sie ihm das sagen, Sir?«
    »Nein, verdammt, das schaffe ich wohl nicht.«
    »Eben, und ich auch nicht.«
    Sir James schaute ihn an. »Kann er sprechen?«
    »Bestimmt, aber nicht unsere Sprache. Ich weiß nur, dass er sich Zodiak nennt.«
    »Ein relativ bekannter Name«, meinte der Superintendent und bewies damit, dass er auf dem Laufenden war.
    Zodiak rührte sich nicht. Das gab mir Gelegenheit, mich bei meinem Chef zu erkundigen, wie er überhaupt in eine derartige Lage hatte geraten können.
    »Das ist eine kurze und sehr simple Geschichte. Assunga hat mich aus dem Club entführt. Sie war plötzlich da, und Sie können sich vorstellen, dass ich keine Chance gehabt habe.«
    Das konnte ich sehr gut.
    Da ich schwieg, sprach Sir James weiter. »Es ist ja nicht nur Assunga gewesen, die den Plan
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