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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx
Autoren: David Weber
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Gedanken nachhing, würde sie weinen. Mehr als hundert Mann standen in der Nähe und würden sie dabei beobachten. Das war einfach zu viel, wenn der Feind überhaupt …
    »Ausschwärmen, verdammt! Steht hier nicht rum und glotzt wie die Schafe!«, brüllte sie. »Taktische Formationen, und zwar plötzlich! Der Spaß ist noch nicht vorbei, und eins sag ich euch gleich, wir sind hier nicht auf Vergnügungsreise!«
    Eine Rakete schoss kreischend heran, und Ryder fuhr herum. Im ersten, entsetzlichen Moment fiel ihr nur ein: Zweite Pinasse! Dann aber sah sie, dass die Havies einen Gegenangriff begonnen hatten. Es waren SyS- und Volksflottenleute, begleitet von einer Hand voll Infanteristen Euvinophans, die aussahen, als kämen sie nur mit, weil sie sich vor allem anderen noch mehr fürchteten.
    Die erste Rakete traf einen der Spähwagen und warf ihn auf die Seite. Den Dreilaufpulser hatten die Sea Fencibles jedoch bereits abmontiert und aufgebaut. Nun duckte sich einer von ihnen hinter eine halb zerschossene Mauer und erwiderte das Feuer.
    Der Funker zerrte Ryder auf ein Gebilde zu, das sie nicht einordnen konnte, aber einen soliden Eindruck machte. Sie gingen dahinter in Deckung, dann schlug eine zweite Rakete fünf Meter rechts von ihnen ein.
    Ryder wurde das Gewehr aus der Hand gerissen, ein Stein traf sie auf die rechte Wange. Sie ging zu Boden und verlor die Deckung. Sie warf sich wieder dem Funker entgegen, der sich über sein Gerät kauerte, als ein Geschosshagel sie durchsiebte und eine Plasmaladung ihr die Beine versengte.
    Das Schmerzmittel verlor plötzlich seine Wirkung. Nicht einmal der Schock half ihr noch. An etlichen Stellen hatte sie rasende Schmerzen, und sie versuchte sich zu ihrem Gewehr zu rollen, ohne zu wissen, was sie tun wollte, wenn sie es erreichte. Der Schmerz raubte ihr das Bewusstsein, bevor sie sich zweimal herumgewälzt hatte.
    Das letzte, was sie zu hören glaubte, waren Werfergranaten, die heulend auf die angreifenden Havies niedergingen.
     

8
     
    Shuna Ryder kam zu dem Schluss, sie habe zu viele Schmerzen, um tot zu sein, also lebte sie noch. Als sie versuchte, sich zu bewegen, nahmen ihre Schmerzen sogar noch zu. Da es ihr nicht gelang, still zu bleiben, stand augenblicklich Master Chief Bexo neben ihrer Tragbahre.
    »Gut …«, sagte sie.
    »Sie dürften sich ziemlich schrecklich fühlen«, erwiderte Bexo. Seine Stimme klang belegt.
    »Ich meine …« Sie hatte eigentlich sagen wollen, dass sie sich freue, ihn lebend und dienstfähig zu sehen, und nicht, dass es ihr gut gehe. Sie fühlte sich erheblich schlechter als scheußlich.
    Dann ging es noch weiter bergab, denn Bexo und ein anderer Sanitäter – ein Sea Fencible – mussten sie bewegen, um ihre Wunden zu versorgen, und der Schmerz trug einen weiteren Sieg über die Betäubungsmittel davon. Diesmal schrie Ryder auf.
    »Wir sind alle davongekommen«, sagte Bexo. Seine Stimme klang so entfernt, als würde ein lauter Ton Ryders Schmerzen verschlimmern. »Jeder, den wir finden konnten, auch die Toten. Sie sind an Bord der Nautilus . Wir fahren jetzt heim.«
    Nautilus? Hieß so nicht ein berühmtes U-Boot? Vor langer Zeit auf Alterde, hatte es da nicht so etwas gegeben? Das hier war kein U-Boot. Das Deck war aus Holz und roch nach Fisch. Ryder roch auch noch andere Dinge. Vage erinnerte sie sich, dass es Lazarettgerüche waren.
    Na, mit diesen Schmerzen war es nur vernünftig, wenn sie im Lazarett lag.
    Sie erinnerte sich auch, dass man im Lazarett versäumten Schlaf sehr gut nachholen kann.
     
    Bürger Kommissar Testanieres Gegenangriff dauerte bis zur zweiten Salve vom Marionettenschiff. Bei der ersten Salve flohen Euvinophans Soldaten. Einige davon warfen die Waffen nicht fort, aber alle ›überließen sie das Feld dem Feinde‹, um eine alte Wendung aus elitären Geschichtsbüchern zu zitieren.
    »Wer von denen sein Gewehr behalten hat, hatte wahrscheinlich nur Angst, dass der Chef es ihm sonst vom Sold abziehen könnte«, brummte Bürger Sergeant Pescu. Er hatte ein halbes Dutzend kleinere Wunden und Verbrennungen davongetragen, blickte aber drein, als wollte er noch den ganzen Tag weiterkämpfen.
    Die Volksflottenleute hatten standgehalten, bis eine Granate aus der zweiten Salve ihre Bürgerin Petty Officer – von der Testaniere gern vorher noch den Namen erfahren hätte – in Fetzen riss. Die gleiche Granate verwundete Bürger Sergeant Pescu am Bauch und an beiden Beinen. Für ihn war der Kampf vorbei, und die letzten
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