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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx
Autoren: David Weber
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schleuderten der Pinasse eine Reihe von Anti-Laser-Granaten in die Flugbahn, sodass sie ihren Laser, ihre einzige lichtschnelle Waffe, nicht mehr einsetzen konnte. Trotzdem besaß die Pinasse noch immer Pulser, doch die Wahrscheinlichkeit, einen schwer gepanzerten Kampfwagen wie den Panzer zu vernichten, waren sehr gering, während die Plasmakanone des Panzers durch den Nebel schießen konnte – und ein Volltreffer räumte mit jeder Pinasse auf, die je gebaut worden war.
    Der Pilot der Pinasse wusste jedoch, was er tat. Er näherte sich schnell und tief und nutzte die Häuserblocks, die ihm Deckung gegen Beschuss boten. Das Netz aus Bodensensoren, das von den Sea Fencibles aufgebaut worden war, verriet dem erewhonischen Lieutenant Colonel zwar die Position der Pinasse, diese wiederum kannte die Position des Panzers nur ungefähr. Daher musste der Pilot irgendwann aufsteigen und lange genug oben bleiben, bis er den Panzer erfasst hatte. Andererseits war die Pinasse erheblich manövrierfähiger als der Tank. Sie konnte ausweichen und sich im Anflug winden. Deshalb vermochte Chung seine Waffen nur allgemein in die Annäherungsrichtung zu schwenken. Er musste die Pinasse sehen können, um sie anzuvisieren, während die Pinasse Raketen trug, die, nachdem sie einmal das Ziel erfasst hatten, auch ohne Sichtkontakt abgefeuert und vergessen werden konnten. Der Pilot brauchte Chung also nur zu orten, und die Raketen würden ihm den Rest geben, ganz gleich, was der Pinasse widerfuhr … es sei denn, die Nahbereichsabwehr eines Panzers vom Planeten San Martin konnte moderne, überschnelle Kurzstreckenraketen stoppen, und damit war nicht zu rechnen.
    Also kam es nur darauf an, wer schneller war. Beide Kontrahenten wussten, was sie tun mussten, was der Feind tun musste, und wo sie einander ungefähr zu suchen hatten. Überleben würde derjenige von beiden, der als Erster eine Zielerfassung und Feuerlösung besaß und abdrückte.
    All dies durchfuhr Shuna Ryder im Bruchteil einer Sekunde, dann tauchte die Pinasse auf und näherte sich kreischend. Chung hatte die Hauptwaffe fast perfekt ausgerichtet. Er verfolgte den Feind mit dem Geschütz, während eine Ewigkeit nach der anderen verging, bis Shuna Ryder es nicht mehr aushielt und ihrem Liebhaber zurief, doch endlich zu schießen.
    Dann fiel ihr ein, dass er die Pinasse vermutlich nicht über der Stadt abschießen wolle, wo ihr Aufprall viele Zivilisten das Leben kosten würde.
    Doch plötzlich spuckte die Pinasse Raketen aus ihren Außenträgern – mindestens acht Stück. Sie schossen mit einer Beschleunigung auf ihr Ziel zu, die ihren Flug nur einen Lidschlag dauern ließ, und Chung konnte nicht länger abwarten.
    Die ersten Raketen schlugen im gleichen Augenblick ein, in dem die Turmkanone des Panzers feuerte. Eine melonengroße Plasmaladung fuhr in die rechte Tragflächenwurzel der Pinasse. Das Beiboot erbebte einmal beim Einschlag, und ein weiteres Mal, als der Treibstoffvorrat in einem hundert Meter großen Feuerball detonierte. Die Tragfläche der Pinasse war zerstört, doch trotz des Strömungsabrisses versuchte der Pilot sie in der Luft zu halten.
    Noch in der Luft überquerte sie den Stadtrand; dann versagte auch ihr Kontragrav, und sie stürzte auf den Hügel ab, unweit der Stelle, wo die zweite Warnsalve eingeschlagen war. Treibstoff und Munition vergingen in einem weiteren beeindruckenden Feuerball, der jedoch nur der Landschaft gefährlich wurde.
    Ryder zwang sich aufzustehen, hustete sich heißen Rauch aus der Kehle und wandte sich der Verwüstung in ihrer Nähe zu. Euvinophans Fahrzeugdepot war auch an Stellen, die noch nicht in Flammen standen, völlig in Rauch gehüllt. Qualmende Trümmerstücke umrahmten das Kampfgebiet mit einem widerlichen Fries. Über das Brüllen der Flammen hörte sie geballte Ladungen und Munition krepieren.
    Wasserstoffangereicherter Treibstoff ist nützlich, um Panzerfahrzeuge zu bewegen, aber auch, um sie in die Luft zu sprengen. Sie nahm sich fest vor, diesen Satz nachträglich in alle Bücher mit taktischen Tipps zu übernehmen, die sie jemals bei Admiralty House Press veröffentlicht hatte.
    Es war sinnlos, nach Chungs Panzer zu sehen. Der Schulhof hatte im Wirkungsbereich des Feuerballs gelegen. Selbst die Ruine der Schule war zur Hälfte unsichtbar und stand ansonsten in Flammen.
    Bitte, lieber Gott. Wenn er nur durch die Druckwelle umgekommen ist und nicht bei lebendigem Leibe verbrennen musste.
    Wenn sie weiterhin solchen
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