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Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx
Autoren: David Weber
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sich zusätzlich eine Kollektion von blauen Flecken und Schrammen zu, ganz zu schweigen von ein paar geprellten Rippen. Sie wusste gleich, dass sie auf dem Bauch schlafen müsste und keinen Stuhl benutzen dürfte, bis der Bluterguss verheilt war.
    Von irgendwoher kam eine Sanitäterin zu ihr, bevor sie versuchte, sich zu bewegen. Noch ehe die Sanitäterin fertig war, stand Fernando Chung neben Ryder und blickte sie mit einer recht unprofessionellen Besorgnis an.
    »Kannst du glauben, wo ich getroffen wurde?«, brummte Ryder.
    »Ich sehe, wohin du die Spritze mit dem Schmerzmittel bekommst«, sagte Chung. »Da muss ich meine Massagetechnik wohl modifizieren.«
    Ryder stellte fest, dass sie aufgrund dieser Bemerkung stärker errötete als wegen der Tatsache, dass ihr die Hose um die Knie hing.
    Nachdem das Schmerzmittel zu wirken begonnen hatte und die Sanitäterin weder Brüche noch innere Verletzungen feststellen konnte, durfte Ryder aufstehen. »Sie sollten unbedingt zum Verbandsplatz –«
    »Das muss warten«, schnitt Chung ihr das Wort ab. »Ich möchte noch ein paar Panzer mehr übernehmen, wenn wir so viel Zeit haben. Die Energiezellen reichen nur für zehn Schuss mit der Plasmakanone, aber damit haben wir genügend Feuerkraft und müssen nicht riskieren, dass die Nautilus einen Fehlschuss landet. Wenn wir die Zufahrtsstraße blockieren könnten, das wäre großartig, aber dazu müssten wir die Panzer zu weit vorziehen –«
    Ein Überschallknall brachte überall Fensterscheiben zum Platzen. Ryder wischte sich über die Wange, die plötzlich schmerzte, und an ihrer Hand klebte eine unappetitliche Mischung aus Blut, Schweiß und Tarncreme.
    Die Sanitäterin legte ein Tuch über das Gesicht des toten Sergeant und beobachtete die Pinasse, die wie eine Silbernadel über sie hinwegfauchte.
    Mit ihrem einfallsreichen Fluch sprach sie allen aus dem Herzen.
     
    Testaniere sah die Volksflottenleute vom Flugfeld im gleichen Moment vorfahren, als Bürger Sergeant Pescu eine Hand voll überlebender SyS-Leute aus der Richtung des Fahrzeugparks heranführte. Dann donnerte der Überschallknall der Pinasse über der Stadt, und alles jubelte.
    Testaniere glaubte zwar nicht, dass die Volksrepublik über die Rechnung für zerbrochene Fenster, eingestürzte Dächer und zusammengefallene Schornsteine besonders erfreut sein würde, aber er wollte seinen Teil der Verantwortung dafür gern übernehmen. Schließlich hatte er der Pinasse Eile befohlen.
    Die Pinasse bremste nun ab und drehte bei, damit ihre bordeigenen Feuerleitsysteme das feindliche Schiff erfassen und den Raketen ein naturgetreues Bild mitteilen konnten. Der Volkskommissar hoffte sehr, dass Weldon noch nicht zu viel von seiner Munition verbraucht hätte und sich dem Schiff nicht allzu dicht näherte (was zwar ruhmreich gewesen wäre, ihn aber in die Reichweite der Flugabwehrwaffen des Schiffs gebracht hätte). Und diese Fla-Waffen wären manticoranischer Herkunft und würden weitaus präziser schießen, als es mit der primitiven Technik möglich war, auf welche die Republik Canmore von der Kirche beschränkt wurde.
    Inzwischen hatten die SyS-Leute Waffen und Sturmgepäck gefasst, und Pescu war nicht mehr der einzige von ihnen, der wie ein Kämpfer aussah. Die Volksflottenleute hingegen sahen aus, als hätten sie vor Furcht auch noch die Hälfte des Verstandes verloren, der ihnen nach der Ausbildung geblieben war. Alle aber trugen Waffen und hatten mehrere Kisten Panzerabwehrraketen mitgebracht. Zwei von ihnen fuhren einen Schwebelaster mit einer starr in Fahrtrichtung eingebauten Plasmakanone.
    Testaniere fragte sich, woher Pescu die zusätzlichen Waffen hatte. Doch hätte die Beantwortung dieser Frage noch Zeit, bis sie alle die Mission des Volkes zur Befreiung Silvestrias erfolgreich abgeschlossen hätten.
    Oder zumindest verhindert, dass sie gleich beim ersten Kampf vom Schlachtfeld fliehen wie die Hasen.
    Testaniere wusste, dass seine Gedanken Defätismus bedeuteten, doch wenigstens hinter seiner Stirn konnte er sich weigern, auf politische Korrektheit zu achten, wo sie nicht angebracht war. Diese Lektion hatten die neuen Führer des Volkes noch zu lernen – und sie mussten sie vor allem sehr vielen ihrer Kämpfer und Arbeiter beibringen.
    »Wir haben die Mittel für einen raschen Gegenschlag. Wenn jemand Euvinophans Leute dazu bewegen kann, sich auf der linken Flanke neu zu formieren, wenn wir mit den nächsten Lastwagen Verstärkung bekommen und wenn jemand
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