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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss
Autoren: M Cabot
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wieder bin ich ins Fettnäpfchen getreten. O Gott, wie sehr ich mich auch um ein taktvolles Verhalten bemühe – wenn ich mit diesem Mann zusammen bin, sage ich immer das Falsche. »So – so wollte ich es nicht ausdrücken«, stammle ich.
    Glücklicherweise lacht er. »Nun, wenigstens muss ich nie befürchten, du wärst nicht ehrlich zu mir.«
    »Tut mir leid«, beteuere ich hastig. »Was ich meinte …«
    »Du willst den Sommer nicht in Paris verbringen«, unterbricht er mich. »Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Das verstehe ich. Du liebst
deinen Job. Deshalb möchtest du hierbleiben, das ist okay. Aber Geralds Angebot ist einfach zu gut, das kann ich unmöglich ablehnen. Schon gar nicht, wenn ich die Hochzeit bezahlen muss. Hör mal, das geht in Ordnung. Führen wir einfach eine Fernbeziehung. Das tun wir ohnehin schon, in zwei Apartments. Das klappt auch zwischen New York und Paris.« Schelmisch grinst er mich an, denn ich habe ihn vor meinem Jawort gewarnt, dass ich erst nach der Hochzeit wieder mit ihm zusammenziehen würde. Unter diesen Umständen ist das am besten. »Also verbringen wir diesen Sommer in verschiedenen Ländern. Allzu schwer wird es uns nicht fallen.«
    Unsicher kaue ich an meiner Unterlippe. Bin ich verrückt? Wahrscheinlich. Dieser erstaunliche Typ hat mir endlich einen Heiratsantrag gemacht. Und in der letzten Stunde habe ich mich nicht nur geweigert, wieder in sein Apartment zu ziehen – sondern auch seine Einladung nach Paris abgelehnt.
    Luke ist nicht der Typ, der hinter einem Star die zweite Geige spielt. Der bildet sich nämlich immer noch ein, er wäre der Star. Und in einer Beziehung kann’s nicht zwei Stars geben. Einer muss bereit sein, die Nebenrolle zu übernehmen. Zumindest für einige Zeit.
    Oh, das ist einfach unglaublich! Nicht einmal heißer, wilder Sex kann Chaz aus meinem Gehirn verscheuchen! Was soll ich bloß machen, um diesen Kerl loszuwerden?
    »Rufen wir noch ein paar Leute an und erzählen ihnen von unserer Verlobung«, schlage ich vor und greife nach meinem Handy.

    »Ach, jetzt willst du deine Familie anrufen?«, fragt Luke belustigt.
    Allerdings. Damit Chaz’ Stimme in meinem Kopf verstummt.
    »Das macht uns sicher Spaß. Zuerst rufe ich meine Eltern an. Weil ich die Braut bin. Also musst du tun, was ich sage … Hallo, Mom?«
    »Nein«, antwortet eine Kinderstimme, »hier ist Maggie.«
    »Hi, Maggie«, begrüße ich meine Nichte. »Hier ist deine Tante Lizzie. Würdest du bitte deine Grandma ans Telefon holen?«
    »Okay.« Bevor Maggie auf die Suche nach meiner Mutter geht, höre ich das Telefon zu Boden fallen. Im Hintergrund erklingen die Stimmen meiner Schwestern und ihrer Ehemänner, die den traditionellen Neujahrs-Brunch der Familie Nichols im Haus meiner Eltern genießen. Nun, vielleicht ist genießen das falsche Wort. Eher ertragen. Ich höre den Mann meiner Schwester Rose, Angelo, lauthals verkünden, er würde keine Eier mehr essen, wegen der Hormone, die drinstecken. Prompt kontert meine Schwester, vielleicht könnte er mehr Hormone vertragen – besonders im Bett.
    »Wer ist da?«, bellt Gran ins Telefon. Offenbar hat sie es vom Boden aufgehoben.
    »Oh, Gran«, sage ich enttäuscht. »Hi, ich bin’s, Lizzie, und ich würde gern mit Mom reden.«
    »Die ist beschäftigt.« Anscheinend hat die Person, die beauftragt ist, Gran nur mit alkoholfreiem Bier zu versorgen, kläglich versagt. Wie üblich ist die
alte Lady sternhagelvoll. »Irgendjemand muss diese Bande doch füttern. Von deinen Schwestern will ja keine mal Gastgeberin sein und sich ihr Haus verdrecken lassen!«
    »Äh …« Ich schenke Luke ein sonniges Lächeln, um ihm zu bedeuten, alles wäre in bester Ordnung. »Nun, ich habe Neuigkeiten. Vielleicht solltest du das allen erzählen, Gran.«
    »Jesus Christus, du bist schwanger! Habe ich dir nicht gesagt, du sollst immer einen Gummi benutzen? Klar, ich weiß, das gefällt den Jungs nicht. Aber ich sage immer – entweder mit Gummi oder gar nicht.«
    »Äh, nein, Gran, das ist es nicht. Luke und ich haben uns verlobt.«
    »Luke?« Grans Stimme klingt so, als hätte sie sich gerade verschluckt – was immer sie auch trinkt. »Mit diesem Taugenichts hast du dich verlobt? Und ich dachte, du hättest ihm vor Weihnachten den Laufpass gegeben.«
    Ich huste und schenke Luke noch ein ermutigendes Lächeln.
    »Freuen sie sich?«, formen seine Lippen, und ich strecke einen Daumen hoch.
    »Äh – das habe ich, Gran. Aber jetzt sind wir verlobt.
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