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Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel
Autoren: Harald Evers
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erschienen waren und sich überall dort auf die Jagd nach einzelnen
Drakken machten, wo der Platz begrenzt war – in den Gassen von
Dörfern und Städten, inmitten von Menschenmengen oder in den
Drakkenstädten selbst. Auch einzelne Wachsoldaten im Gelände
der Bergbauanlagen wurden von ihnen erledigt. Die schlanken,
pfeilschnellen Geschöpfe jagten knapp über dem Boden dahin und
zerfetzten die Drakken nicht selten mit ihren Klauen.
    Eine Stunde nach Beginn der Angriffe erhielten sie Meldung von
der Insel mit den sieben Säulen, weit draußen im Akeanos. Beim
Drakkenhauptstützpunkt war die Hölle los. Der Bericht klang geradezu sensationell. Offenbar nahmen an diesem Kampf sogar
mehrere riesige, vierflügelige Kreuzdrachen teil – übellaunige
Gesellen, deren Kampfkraft berüchtigt war. Sie waren Einzelgänger, mieden alle andere Lebewesen und machten in entlegenen
Steppengebieten Jagd auf Mulloohs. Man sagte ihnen nach, dass
sie es manchmal sogar mit den schrecklichen Raubechsen auf Og
aufnahmen. Der Beobachter vermochte nicht zu sagen, wie oder
warum die Kreuzdrachen zu der Angriffsmacht hinzugestoßen
waren, vielleicht war es ein Wunsch oder ein Befehl von Ulfa
selbst gewesen. Was sie dort aber anrichteten, war verheerend.
Sie stießen mörderische Feuerwolken aus, unter denen selbst
mittlere Drakkenschiffe brennend vom Himmel stürzten, und zerrissen kleinere Boote mit ihren Klauen und Zähnen einfach in der
Luft. Der Mann berichtete atemlos, dass sogar Salmdrachen da
seien, die Erzfeinde der Kreuzdrachen, und sich an dem Kampf
beteiligten. Die Luft über der Insel kochte nur so vor riesigen
Drachen. Sturm- oder Felsdrachen seien noch die kleinsten unter
ihnen. Es sei ein regelrechtes Gemetzel, das die Drachen dort
anrichteten, in Kürze würde von der Drakkenstadt nichts mehr
übrig sein.
    Zwischenzeitlich hörte man sogar Berichte vom Nachbarkontinent Veldoor, aus der Eiswelt von Vulkanoor oder dem Inselreich
von Chjant. Doch das waren nur sehr spärlich besiedelte Gegenden der Welt, dort hatten die Drakken bisher auch noch keine
sonderlich großen Stützpunkte errichtet. Auf Markos Listen waren
lediglich zwei Bergbauanlagen auf Veldoor verzeichnet sowie eine
auf Chjant. Bei allen dreien ähnelten die Meldungen denen aus
Akrania.
    Bei Einbruch der Nacht kamen Nachrichten aus den Dörfern. Es
waren die Familien- und Sippenoberhäupter, die ihre Erfolge nach
Malangoor meldeten, und als die Sonne unterging, etwa drei
Stunden nach Beginn der ungleichen Schlacht, stand fest, dass
die Drakken eine vernichtende Niederlage erlitten hatten, von der
sie sich nicht wieder erholen würden. Die Meldungen über Verluste unter den Drachen waren spärlich, aber den Berichten der Beobachter zufolge mussten etliche Menschen umgekommen sein:
in brennenden oder einstürzenden Gebäuden, begraben unter
abgestürzten Drakkenschiffen oder ermordet von ziellos um sich
schießenden Drakken. Nach Sonnenuntergang ebbte die Flut der
Nachrichten ab und gegen Mitternacht versiegten sie ganz. Marko
meinte, dass am nächsten Morgen vielleicht noch einmal Kämpfe
aufflammen würden, danach aber wäre der Krieg gegen die Drakken vorbei. Vielleicht würden hier und da noch ein paar versprengte Einheiten übrig bleiben, aber er zweifelte nicht daran,
dass man sie innerhalb der nächsten Wochen ausmerzen konnte.
    Als sich die Nacht über Akrania legte, wäre es die rechte Zeit für
eine rauschende Siegesfeier in Malangoor gewesen. Aber niemand
verspürte Lust dazu. Die wichtigste Person von allen, jedenfalls
was das Dorf anging, fehlte: Roya. Jeder hier liebte sie und die
Ungewissheit über ihr Schicksal sorgte für eine Stimmung angstvoller Ungewissheit im Dorf.
41
Der Trick mit dem Schwanz
    Sie hatten versucht, Rasnor zu finden, aber vergeblich.
Leandra weigerte sich zu glauben, er wäre bei der Magie, die sie
zusammen mit Sardin gewirkt hatte, pulverisiert worden – nein,
das hielt sie für unmöglich. Obwohl diese Magie nahe an einer
Konklusion gewesen sein musste.
Eine Konklusion?, fragte Sardin. Was ist das?
Die höchste nur denkbare Entfesselung einer magischen Gewalt,
erklärte sie. Jedenfalls in der Elementarmagie.
Hm. Das klingt nach einer Einschränkung, einer Grenze.
Richtig. Stimmt daran etwas nicht?
Er schien eine Weile nachzudenken. So etwas passt nicht zu dir,
Leandra. Für dich sollte die Welt… grenzenlos sein. Ohne Einschränkung, ohne ein Ende.
Seit wann bist du so philosophisch?, fragte
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