Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel

Titel: Höhlenwelt-Saga 4 - Das magische Siegel
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
Ihr Aurikel blühte immer
noch vor ihrem Inneren Auge, und sie fragte sich, ob Sardin mithalf. Das bist du ganz allein, hörte sie seine Stimme.
Sie ließ eine zweite Welle folgen, sie war noch stärker als die
erste, aber diesmal kam sie nicht so weit, denn die Drakken
schossen mit aller Macht. Für Momente wurde sie unsicher, denn
sie würde den Schutz aufrechterhalten müssen, um zu verhindern, dass sie unter Feuer gerieten. Hier gab es weit und breit
keine Deckung. Die Luft hier ist feucht!, riet ihr Sardin. Frost und
Sturm! Eiskristalle sind – und diese hier enthalten auch noch
Salz!
Leandra erschauerte – Sardins Idee war genial! Willst du dich
langsam zum Retter der Menschheit aufschwingen?, fragte sie mit
wohlwollendem Spott. Augenblicklich setzte sie einen anderen
Filter in ihr Aurikel. Frost und Sturm – das war leicht!
Retter der Menschheit war ich schon, behauptete er großspurig.
Oder hättest du das Salz allein so klein bekommen?
Leandra ließ ihre Magie los und ein heulender Sturm brauste
auf.
Du hast deinen Lohn erhalten, erwiderte sie. Richtig. Aber ich
hatte Recht, noch ein wenig bei dir zu bleiben. Jetzt kann ich dir
hier zur Hand gehen.
Winziger Eisstaub formte sich in der Luft, kleine weiße Kristalle,
die von dem Sog des Sturmes gepackt wurden und auf die Drakken zuschossen. Verdammt – ihre Waffen! Sie schmelzen die
Kristalle wieder zu Wasser!
Das sehe ich. Das nächste Mal stärker! Soll ich helfen?
Sie schnaubte. Dieses eine Mal! Es ist das zweite Mal, korrigierte sie Sardin. Einen Augenblick später wurde Leandras Aurikel
monströs. Sie prallte entsetzt zurück. Nur durch Zufall nahm sie
noch Royas Signal wahr, das sie soeben lossandte. So groß wie
ein Haus gähnte ihr Aurikel vor ihrem Inneren Auge, und die gelben Ränder der Erscheinung wirkten zum erstenmal bedrohlich
auf sie. Augenblicke später dröhnte ein Bass wie aus den Tiefen
der Welt durch die Halle und Leandra musste sich flach zu Boden
fallen lassen, um nicht von dem mörderischen Sog mit davongerissen zu werden. Obwohl die Kälte ein gutes Stück vor ihr entstand und mit Macht von ihr wegströmte, hörte sie ihre Haare
knistern und ihre Haut fühlte sich an wie gepeitscht. Augenblicke
später war es vorbei. Ächzend stemmte sie sich in die Höhe. Kein
Drakken war mehr zu sehen, vermutlich hatte der Sturm allein
schon alle umgebracht. Sie wandte sich um und tappte zu ihren
Freundinnen zurück. Sie waren alle unverletzt.
»Jetzt können wir nur noch auf ein Wunder hoffen«, sagte sie
seufzend und ließ sich auf den Boden sinken. Roya setzte sich
neben sie und legte ihr traurig den Arm über die Schulter.
*
    Alina hatte nie wirklich daran gezweifelt, dass die Drachen die
Schlacht gewinnen würden. Es lag einfach an der schieren Überzahl. Ihrer Schätzung nach mussten auf jedes Drakkenschiff an
die hundert Drachen kommen, vielleicht waren es noch mehr.
Ulfa hatte ihr bei einem zweiten Besuch in Bor Akramoria versichert, dass alles, wirklich alles, was in der Höhlenwelt auf
Schwingen durch die Lüfte flog, sich in den Kampf stürzen würde.
Allein schon, weil die Drachen durch ihre große Übermacht die
eigenen Verluste geringer halten konnten. Das Gleiche hatte sich
Alina danach für die Menschen zu Herzen genommen. Für den
Fall, dass das erhoffte Angriffssignal wirklich kam, hatte sie Marko
auf einen speziellen Plan eingeschworen.
    Alina wusste, dass mit dem Signal am Nachmittag oder am frühen Abend zu rechnen war. Die erste Angriffswelle der Drachen
sollte die gegen Abend in den Dörfern gelandeten Flugschiffe der
Drakken vernichten, welche die Arbeiter für die nächtliche Arbeitsschicht abholen sollten – natürlich bevor die Arbeiter eingestiegen waren. Zur gleichen Zeit mussten weitere Drachen die
Drakkengarnisonen der jeweiligen Dörfer zerstören, sodass möglichst keine Meldungen über die Angriffe nach außen gelangen
konnten. Erst danach durften die Angriffe auf die Bergbauanlagen
stattfinden – und zwar unmittelbar nach dem Schichtende der
Tagesmannschaften, wenn sich möglichst viele Leute bereits nahe
den Flugfeldern aufhielten und die Bergbauanlagen voller Drakken, aber ohne Menschen waren. Auf diese Weise wollte Alina
Verluste unter den Menschen vermeiden, so weit es nur irgend
ging.
    Dummerweise würde auf den ersten Angriff bald die Nacht folgen – das war nicht anders zu machen. Die Drachen waren in der
Dunkelheit vergleichsweise hilflos, mussten sich verstecken, und
die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher