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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber
Autoren: Kathy Felsing
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was uns im Haus erwartete und wie wir zu diesem Raum gelangen sollten, entschieden wir uns für den Weg von außen.“
    „Und seid gerade im rechten Moment gekommen.“
    „Oh Mann“, maulte Cindy ihre Schwester an. „Gehst du nicht ins Kino? Der Held kommt immer erst am Schluss, um seine Liebste zu retten.“
    „Aber nicht im echten Leben.“
    „Pah! Das sagst du nur, weil du Polizistin bist.“ Cindy blies sich eine Haarsträhne aus der Stirn. „Aber wie du siehst, stimmt’s eben doch!“
    Jamie lachte und beugte sich zu Cindy hinüber. Sie knuddelte sie. „Okay, okay. Du hast recht, Süße. Auch im echten Leben gibt es Helden.“
    Cindy zwinkerte ihm zu und Virge zwinkerte zurück.
     
    *
     
    „Danke, dass Sie meinen Rat suchen, Sheikha Sadia“, sagte Max und wies auf einen Stuhl. „Bitte nehmen Sie Platz.“
    „Sagen Sie doch einfach nur Sadia“, bat sie leise.
    „Gern. Bei mir einfach nur Max.“ Er reichte ihr die Hand. „Möchten Sie etwas trinken, Sadia?“
    „Nein, danke.“ Sie war froh, die Gelegenheit zu bekommen, ihr Anliegen mit ihm durchzusprechen. Seine vertrauenerweckende und offene Art zog sie an und machte ihr Glauben, bei ihm an der richtigen Adresse zu sein. Unter all diesen Fremden, in der für sie ungewohnten Umgebung und Lebensweise fühlte sie sich noch unwohl, obwohl sie spürte, dass sie sich an dieses Leben würde gewöhnen können. Sie musste noch eine Menge lernen, sehr viel an sich verändern, und dabei war sie für jede Hilfe dankbar. „Ich möchte Sie zuerst bitten, mir einen Kontakt zu Alessas Vater zu vermitteln“, sagte sie und faltete ihre Hände im Schoß, um nicht nervös an ihren Haaren herumzuzupfen.
    „Kein Problem. Ich bin bereits darüber unterrichtet, dass er seine Tochter am frühen Freitagmorgen in Dubai abgeholt hat.“
    „Ich möchte ihr auf alle Fälle beistehen“, sagte Sadia. „Wenn sie mich lässt.“
    „Ich kümmere mich um den Kontakt und werde mein Bestes tun“, versprach Max erneut. „Möchten Sie, dass ich Ihnen einen Flug für die nächste Woche organisiere, damit Sie zu den Beerdigungen fliegen können?“
    „Nein“, sagte Sadia und es klang entschlossener, als es sich in ihrem Herzen anfühlte. Es waren ihr Sohn, ihr Mann, ihr Bruder und ihre Schwägerin, deren sterbliche Überreste zu Grabe getragen wurden. Dennoch würde sie sich nicht überwinden können, noch einmal nach Dubai zurückzukehren. Nicht einmal, um den Rest ihrer Familie wiederzusehen, die keine Schuld an dem Drama trug. Schon gar nicht ihre alte Mutter. Es würde trotzdem kein Wiedersehen und keinen Abschied geben. „Ich habe einige geschäftliche Angelegenheiten abzuwickeln, und ich hoffe, dass Sie mich unterstützen können. Sei es durch Ihren Rat oder durch die Vermittlung von Experten.“ Sie erwiderte erwartungsvoll den tiefen Blick, mit dem Max sie betrachtete.
    „Was im Einzelnen?“, fragte er und zog einen Block und Kugelschreiber zu sich heran.
    „Der Harem muss aufgelöst werden. Alle Frauen sollen die vertraglich vereinbarte Abfindung erhalten und die Kinder jeweils eine Summe, die ihre Ausbildung bis zum Abschluss eines Studiums oder einer anderweitigen Berufsausbildung sichert.“
    Max machte sich Notizen.
    Während noch die Mine des Stifts über das Papier kratzte, sprach Sadia weiter. „Die Angestellten des Palazzo sollen jeder drei Jahresgehälter bekommen, die über vierzigjährigen eine lebenslange Rente. Der Palazzo soll verkauft werden. Und ich brauche ein Team von Fachleuten, die mich unterstützen, mich in die Firmenleitung einzuarbeiten.“
    „Gut, ich sehe noch keine besonderen Schwierigkeiten in all den Punkten. Bis hierher kann ich Ihnen guten Gewissens versprechen, dass Sie auf meine Unterstützung zählen können, Sadia.“
    Wieder streifte sein Blick über ihr Gesicht, als wollte er es heimlich liebkosen. Sadias Haut begann zu prickeln und sie war froh, dass sie längst aus dem Alter heraus war, in dem sie noch errötete. Dennoch wurde ihr ziemlich warm.
    „Der letzte Wunsch ist die Gründung einer Stiftung. Haben Sie eine Ahnung, wie sich das anonym bewerkstelligen lässt?“
    „Nicht persönlich, aber ich werde es organisieren können.“
    „Sehr gut. Ich möchte, dass alle Geschädigten der Flugzeugentführung beziehungsweise die Hinterbliebenen der vier Todesopfer jeweils zehn Millionen Dollar Schmerzensgeld erhalten.“ In Sadia stiegen Tränen auf. „Ich weiß, dass sich mit Geld kein Leben zurückholen lässt.“ Sie
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