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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber
Autoren: Kathy Felsing
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geerbt. Glaubst du wirklich, deine erbärmliche Wandlung hätte mich beeindruckt? Deine Pläne haben mir von Anfang an nicht imponiert.“ Speicheltröpfchen flogen ihrem Bruder aus dem Mund und landeten auf der glänzenden Tischplatte. „Ich hätte bei deinem Tod ein Viertel des Vermögens geerbt, ein weiteres wäre an Quinn gegangen, und der Rest an unsere liebe Mutter. Onkel Ziad ist weniger gierig, er bekommt nur ein Viertel der Anteile, sodass mir Dreiviertel bleiben.“ Er grinste abfällig. „Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ich auf das Leben verzichte, das du mir vorgelebt und beigebracht hast?“
    Ihr Vater erhob sich. Schwankend und zitternd stand er vor dem Tisch und stützte schwer die Hände auf die Platte. Trotzdem zuckten seine Schultern weiterhin. „Damit werdet ihr nicht durchkommen!“
    „Oh doch“, konterte Simone. „Dank unseres kleinen, gierigen Schnüfflers hier. Elf Millionen waren ihm nicht genug, er hat das ganz große Geld gewittert und seine Auftraggeber gegeneinander ausgespielt, um hundert Millionen zu machen. Als er sein Scheitern begriff, wollte er nur noch Rache nehmen. Tja … sagt Gute Nacht, ihr Lieben.“
    Ziad hatte sich Handschuhe übergezogen, packte die Faust des Detektivs und schob seinen Zeigefinger über Hiobs am Abzug der Waffe. Mit einem Ruck zielte er auf Sadia. „Wer zuerst? Du, Schwesterherz?“
    „Nein!“, brüllte Rashad.
    Im gleichen Augenblick klirrte zerspringendes Glas. Scherben regneten von der Kuppel und zwei schwarze Schatten stürzten herab. Sie landeten mitten auf der Tischplatte, gingen in die Knie und gaben mehrere Schüsse ab.
    Quinn war aus dem Sessel hochgeschnellt und hatte versucht, sich über ihre Mutter zu werfen. Dabei war sie mit dem Sheikh zusammengeprallt, auf dessen Rücken sie sich nun wiederfand. Unnatürliche Wärme breitete sich unter ihren Rippen aus. Vorsichtig glitt sie zu Boden. „Mama.“ Und nach einem harten Schlucken: „Vater.“
    Der Sheikh rutschte leblos vom Körper ihrer Mutter hinunter und blieb auf der Seite liegen. Aus seinem Gesicht starrten blicklose Augen geradewegs auf Quinn.
    „Oh mein Gott, nein!“, brach es unter Tränen aus ihr hinaus. Mit verschwommenem Blick tastete sie den Oberkörper ihrer Mutter ab. „Mama. Mama?“
    Alessas Kreischen ging in ein Wimmern über, und sonst hörte Quinn nur noch das Knirschen von Glassplittern auf dem Marmorboden. Sie brachte keine Kraft auf, sich umzudrehen. Mit geschlossenen Augen wartete sie auf den Pistolenlauf, der sich gegen ihre Schläfe pressen würde.
    „Liebes“, flüsterte eine Stimme nah an ihrem Ohr. „Bist du okay?“
    Sie musste träumen. Oder? Bedächtig hob Quinn die Lider und starrte in ein vertrautes Gesicht. Hatte Virgin schon immer eine solch unnachgiebige Entschlossenheit aus den Zügen gestrahlt? Zitternd ließ sie sich an seine Brust ziehen und wusste nicht mehr, ob sie lebte oder tot war, ob sie wachte oder träumte.

Samstag, 8. Oktober
     
     
     
    „ E rgo hättet ihr den Kerl besser im Flugzeug seinem Schicksal überlassen“, resümierte Max den ersten Teil des Berichts von Virgin, Dix und Nash.
    „Der Typ hätte als Dank für seine Rettung ruhig ein bisschen Zivilcourage zeigen und versuchen können, die Pläne der Kubaner zu vereiteln. Stattdessen hat er sich in Luft aufgelöst und ist einfach getürmt? Ich kanns nicht fassen!“, schimpfte Jamie. „Der ist ja noch schlimmer als unsere Plaudertasche.“
    „Was für eine Plaudertasche?“, fragten Virgin und Dix gleichzeitig.
    „Oh“, sagte Max. „Wir hatten ebenfalls Besuch von einem der CT-Boys. Er meinte, den Computerraum in Fetzen legen zu müssen.“
    „Und der Dritte hat sich an Simbas und Neils Fersen geklemmt, dann hatte ich also recht mit meiner Vermutung, dass es sich um die drei Typen handelt, die euch am El Prado überfallen haben.“
    „So ist es, Virgin“, bestätigte Max. „Nach einer Weile wurde er dann doch gesprächig. Er hat uns ein paar brisante Details zu unseren Gegnern verraten. Darauf kommen wir später noch.“
    Obwohl Virge neugierig war, um welche Informationen es sich handelte, konnte er gut noch eine Weile darauf verzichten. Für den Moment wollte er nur Quinns Nähe und wünschte sich mit ihr weit weg. Er umfasste ihre Schultern fester und zog sie samt Stuhl dichter an sich.
    „Wo bleiben denn Vanita und Nash?“, erkundigte sich Quinn. „Wollten sie nicht nur kurz zur Krankenstation, um Nashs Verband entfernen zu lassen?“
    Wie
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