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Historical Collection Band 02

Historical Collection Band 02

Titel: Historical Collection Band 02
Autoren: Christine Merrill Louise Allen Terri Brisbin Diane Gaston
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gemeinsamen Zukunft zweifeln. Und seine Befürchtungen hatten sich kurz nach seiner Heimkehr bewahrheitet.
    Am schlimmsten aber war die Begierde. Seit er das Porträt gesehen hatte, begehrte er die Frau, die darauf abgebildet war. Nach dem Tod des Captains hatte Tom dessen Taschen nach der Miniatur durchsucht, aus dem plötzlichen, beschämenden Bedürfnis heraus, es besitzen zu wollen, um es jede Nacht ansehen zu können, ehe er sich schlafen legte. Und sich seiner Fantasie zu ergeben.
    Solche Gedanken über die Witwe zu hegen, deren Gatte gerade das Zeitliche gesegnet hatte, hatte ihn angewidert. Also hatte er das Bild zusammen mit den übrigen Sachen seines Captains in seinen Tornister gestopft, um sie vor plündernden Soldaten in Sicherheit zu bringen, und hatte sie mit dem nächsten Kurier zum Lager geschickt.
    Als er einen Monat später selbst dort anlangte, auf einer Bahre, nachdem ihm in einem weiteren Scharmützel ein Bein zerschlagen worden war und damit auch seine militärische Karriere, hatte er Mrs Paget aufsuchen wollen, doch da war sie schon nach London zurückgekehrt. Den Schmerzen seiner Verletzung gesellte sich Enttäuschung zu, doch auch Erleichterung. Trauer nämlich war ein Luxus, den sich nicht alle Frauen, die ihren Männern in den Krieg gefolgt waren, leisten konnten. Obwohl es bei Offiziersgattinnen nur selten vorkam, so gab es doch viele Frauen, die dem Ehestand an sich mehr Bedeutung beimaßen als der Person ihres Ehemannes. Ein unglücklicher Tod in der Schlacht bedeutete häufig, dass eine Eheschließung im Felde mit einem anderen Soldaten folgte, wenn die Kompanie zurückkehrte.
    Hätte sich die Gelegenheit ergeben, hätte er nicht widerstehen können, sie zu fragen. Dabei hätte er nicht einmal um ihre Hand anhalten können, da er zu dem Zeitpunkt nicht frei war. Schlimmer noch aber war der Gedanke, dass sie möglicherweise schon einen anderen geheiratet hatte.
    Doch nein. Sie würde zu Tode betrübt sein, da war er sich sicher. Sie würde ihn für geschmacklos halten, wenn er ihr antrug, so bald wieder zu heiraten.
    Jetzt aber, da er frei war, würde er sie vielleicht, nach einer schicklichen Zeitspanne, aufsuchen.
    Während er auf diese Gelegenheit wartete, war das Verlangen nach ihr jedoch ins Unermessliche gestiegen, deshalb war er in ein Freudenhaus gegangen, um sich Erleichterung zu verschaffen. Und nun fand er sich hier an diesem Guckloch und lugte in das Boudoir einer Kokotte, die leicht die Doppelgängerin jener jungen Frau auf dem Porträt sein könnte.
    Nicht jedoch in Person. Nicht einmal in seinen wildesten Träumen hatte er sie so vor sich gesehen. Sie berührte sich … umfing ihre Brüste … lehnte sich zurück … spreizte die Beine und schob ihre Finger zwischen ihre Schenkel … begann zu reiben …
    Tom schluckte schwer und bemühte sich, seinen Atem zu beruhigen. Sie musste wissen, dass sie beobachtet wurde. Um ihre Lippen spielte ein verstohlenes Lächeln, so, als könne sie sich vorstellen, welche Wirkung sie auf ihn hatte. Und dann war das vergessen, und er keuchte auf, da sie jäh erschauerte und ein leises Ächzen erlöster Lust von sich gab.
    Und welche Wirkung es auf ihn hatte! Er war so hart, so erregt, dass es fast schmerzte. Als er sah, wie sie sich leicht aufbäumte und unter ihrer Hand erneut vor Wonne erbebte, wäre er beinahe selbst gekommen.
    Rasch ging er zu der Tür, öffnete sie, trat ein und verschloss sie sofort wieder fest hinter sich.

2. KAPITEL
    T riumphierend lächelte Victoria, als ein Mann in das Zimmer kame, denn offensichtlich hatte sie recht gehabt. Er hatte sie beobachtet. Sie sah es ihm an. Und es war klar ersichtlich, dass das, was sie getan hatte, ihn erregte.
    Seine Wangen waren gerötet wie von zu viel Wein. Doch es war nicht der Alkohol. Sondern natürlich Begehren. Das hatte sie erwartet. Aber Verlegenheit? Ihr zuzusehen und zu wissen, dass sie es wusste? Man hatte ihr gesagt, dass er in Häusern wie diesem nicht unbekannt war. Doch vielleicht war er normalerweise kein Voyeur. Er war jünger, als sie gedacht hatte, nur wenig älter als sie selbst, und mindestens zehn Jahre jünger als Charles. Und obwohl sie sich hätte fürchten sollen, als er die Tür verschloss, ähnelte er doch nicht dem finsteren Schuft, den sie erwartet hatte. Tom Godfrey hatte braunes Haar, goldgesprenkelt von südlicher Sonne, und während er sie anschaute, fiel ihm eine Strähne über die Augen, die er mit der Hand zurückschob.
    „Fürchten Sie, man
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