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Historical Collection Band 02

Historical Collection Band 02

Titel: Historical Collection Band 02
Autoren: Christine Merrill Louise Allen Terri Brisbin Diane Gaston
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furchterregend sein. Noch war sie allein.
    Nicht dass sie sich je, wenn sie allein war, zügellos betragen hätte. Das war ungehörig. Aber hier war wohl der letzte Ort, an dem sie sich um Anstand Gedanken machen musste.
    Zögernd zuerst hob sie die Hände und berührte ihre Brüste über dem feinen Leinen des Hemdes. Erschreckt ob der sinnlichen Empfindung, schloss sie die Augen, um die Umgebung auszublenden. Ihre Brustwarzen richteten sich auf unter der Lust spendenden Berührung. Sie umfing ihre Brüste mit den Händen, erfreute sich an der weichen Fülle und presste sie zusammen, sodass sie fast über den Ausschnitt des Hemdes quollen.
    Nach einer Weile ließ sie ihre Hände sinken und griff nach dem Hemdsaum. Langsam schob sie ihn weiter nach oben. Sie verdrängte ihre Furcht und biss sich, wie von Begehren erfasst, auf die Unterlippe. Dann öffnete sie ihre Schenkel, sodass sie sich jedem, der sie beobachten mochte, völlig entblößte.
    Von irgendwoher drang ein scharfes Keuchen an ihr Ohr.
    Das Geräusch ließ sie erbeben. War der Mann auf der anderen Seite des Vorhangs der, den sie suchte? Vielleicht war es ein völlig Fremder? Wer immer ihr zusah, erwartete jedenfalls, dass sie weitermachte.
    Und jäh erbebte sie erneut und wollte es ebenfalls. Sie schob eine Hand zu ihrem Schoß, tastete mit den Fingern nach der Perle ihrer Lust und begann sie zu reiben.
    Tom Godfrey betrachtet die Frau auf dem Bett, bemüht, seinen Schock nicht zu zeigen, sondern nur Erwartung oder Begierde.
    Die Bordellwirtin berührte seinen Arm, eine stumme Frage, ob das der Typ Frau war, den er gesucht hatte.
    Er legte eine Hand auf die ihre und nickte. Nicht nur sah er vor sich das kastanienbraune Haar, wie er es gewünscht hatte, und die strahlend grünen Augen, sondern auch die Form des Gesichts war die gleiche. Die zierliche Nase, die sanft gerundeten Wangen und das kleine Grübchen im Kinn.
    Ihre Figur war auf der Miniatur, die sein Captain bei sich getragen hatte, nicht abgebildet gewesen, doch er hatte sie vor sich gesehen: helle Haut, von der Sonne Portugals golden überhaucht, schlanke Beine, hoch angesetzte Brüste, eine schmale Taille und sanft gerundete Hüften. Seine Vorstellungskraft war dieser Frau nicht gerecht geworden.
    Die Besitzerin des Etablissements lächelte, nickte und drückte ihm, auf die Tür zu seiner Rechten weisend, einen Schlüssel in die Hand. Nachdem er ihr eine Münze zugesteckt hatte, zog sie sich zurück.
    Eine Weile stand er da, starrte durch das Guckloch und genoss den verstohlenen Blick, den es gewährte. Die Frau dort drin sah der ungemein ähnlich, nach der es ihn verlangte, doch mit seiner Begierde kam auch ein vages Schuldgefühl, obwohl er nicht wusste, warum er sich wegen Fantasien, die immer unausgesprochen geblieben waren, schuldig fühlen sollte. Es war nicht so, als ob er Victoria Paget je mit seinen Empfindungen belästigt hätte. Er hatte sie niemals getroffen. Als er ihr die persönliche Habe ihres Gatten schickte, hatte er ihr nicht einmal in kürzester Form sein Beileid ausgesprochen, aus Angst, er könnte etwas äußern, wodurch sie die Wahrheit erriete. Er hatte nichts getan, dessen er sich schämen müsste.
    Aber obwohl er untadelig gehandelt hatte, bedauerte er seine unzähmbaren Gedanken. Captain Pagets Äußerungen über den hohen Geist seiner Gemahlin, ihre unwandelbare Treue und Beherztheit, hatten Neid in ihm erweckt. Im Vergleich schien ihm damals die Ergebenheit seiner eigenen Verlobten, die in London auf ihn wartete, nur lau. Und dann hatte Paget, der das kleine Bild seiner Gattin oft betrachtete, ihm einen Blick auf dasselbe gegönnt.
    Da hatte sich in ihm leichte Eifersucht geregt, vielleicht, weil er bezweifelte, dass Paget eine solche Frau verdiente. Der Mann sprach manchmal über sie, als wäre sie ein guter Soldat und nicht eine Frau, der Respekt und Zartgefühl gebührten. Und obwohl der Captain große Worte darüber verlor, dass er sie sehr gern habe, hatte er dennoch, als der Krieg sie trennte, nicht sonderlich danach verlangt, ihr so treu zu sein, wie er es von ihr zu wissen schwor.
    Vielleicht war es nur heftigstes Sehnen. Tom hatte gesehen, dass Paget Ruhe und Frieden fand, wenn er vor einer Schlacht ihr Porträt betrachtete. Und er hatte für sich selbst diesen Frieden gewünscht. Er hatte das Wissen ersehnt, dass jemand auf ihn wartete, auf seine Rückkehr hoffte. Die wenigen mageren Briefe, die er von seiner Verlobten erhielt, ließen ihn an ihrer
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